Theuderich I.
Theuderich (* vor 484, † 533) war der älteste, aber illegitime Sohn des Merowingerkönigs Chlodwig I. Seine Mutter ist unbekannt.
Nach dem Tod seines Vaters 511 wurde das Frankenreich unter ihm und seinen drei Halbbrüdern aufgeteilt, er erhielt den östlichen Teil (Champagne und Auvergne), Residenz wurde Reims. Jeder Sohn Chlodwigs erhielt einen Teil an der Francia zwischen Rhein und Loire, sowie an den eroberten Gebieten südlich der Loire. Diese an sich unlogische Teilung basierte auf dem Recht der lex salica, die die private, gleichberechtigte Erbfolge unter den Söhnen für das Reich übernahm. Diese Nachfolgeregelung bestimmte bis ins 10. Jahrhundert die fränkische Geschichte und führte wesentlich zur Ausformung der Reiche des Hochmittelalters.
Der zum Todeszeitpunkt einzig erwachsene Sohn Chlodwigs wurde zum Garanten für den Bestand des Reiches in den Grenzen von 511. 531 eroberte er mit Hilfe seines Bruders Chlothar I. das Königreich Thüringen.
Verheiratet mit Suavegotta, Tochter des burgundischen Königs Sigismund, weswegen er auch allen kriegerischen Aktivitäten seiner Brüder gegen Burgund fernblieb. Nach Theuderichs Tod konnte sein Sohn Theudebert (um 500 - 548) sein Erbe gegen den versuchten Zugriff seiner Onkel verteidigen. Daneben hatte er noch die Tochter Theudechildis.
Literatur
- Dahn Felix: Die Franken. Emil Vollmer Verlag 1899
- Ewig Eugen: Die fränkischen Teilungen und Teilreiche (511-613). Verlag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz 1952
- Ewig Eugen: Die fränkischen Teilungen und Teilreiche (511-613). Verlag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz 1952
- Schneider, Reinhard: Königswahl und Königserhebung im Frühmittelalter. Anton Hirsemann Stuttgart 1972
- Werner Karl Ferdinand: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1995
- Zöllner Erich: Geschichte der Franken bis zur Mitte des 6. Jahrhunderts. Verlag C. H. Beck München 1970