Englische Bulldogge
Englische Bulldogge | |
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FCI - Standard Nr. 149 | |
Patronat | Großbritannien |
Klassifikation FCI |
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Rassenamen laut FCI | Bulldog |
Widerristhöhe | keine Angaben |
Gewicht |
FCI: Rüde bis 25kg, Hündin 23kg! In der Praxis wird leider ein wesentlich höheres Gewicht angestrebt |
Liste der Hunderassen |
Kaum ein Hund hat eine solche Wandlung durchgemacht wie der Englische Bulldog: von der hochgezüchteten „Kampfmaschine“ zum gutmütigen Familienhund. Der Ursprung ist etwa im 6. Jahrhundert zu suchen als mit Britannien Handel treibende Phönizier ihre aus der Levante mitgebrachten Molosser mit in Britannien einheimischen doggenartigen Hunden kreuzten.
Erstmals erwähnt wird der Hund im 13. Jahrhundert unter dem Namen Bonddog (bond = fesseln) bzw. Bolddog (bold= kühn). Der heutige Name taucht etwa im 17.Jahrhundert auf. Schon damals war es ein Kampfhund: Sein Metier war der Kampf Hund gegen Bullen! Bei der Zucht wurde im Charakter des Hundes auf „Mut“, äußerlich wurden auf eine kurze Schnauze, breite Kiefer und eine zurückgenommene Nase Wert gelegt. Die zurückliegende Nase hatte den Zweck, dass der Hund sich in die Nase des Bullen verbeißen konnte und dabei weiter gut Luft bekam. In späterer Zeit wurde er auch auf andere große Tiere gehetzt. Auch kamen immer mehr Kämpfe Hund gegen Hund in Mode. Im 19. Jahrhundert wurden Hundekämpfe gänzlich in Großbritannien verboten (1835). Mit dem Verbot verschwand auch fast die Rasse Bulldog.
1864 wurde der „The Bulldog Club“ gegründet, der erste Rassehunde Club weltweit . Er verschwand zwar wieder sehr schnell, legte aber erstmal überhaupt einen Rassestandard fest. 1875 wurde der „Bulldog Club Incorporated“ gegründet, der von da ab die Zuchtregie übernahm.
Ab sofort wurde auf Verträglichkeit Wert gelegt. Ein Kampfhund war nicht mehr gefragt, sondern der friedliche Familienhund. Heutzutage ist dieses Ziel voll und ganz erreicht. Leider wurde immer mehr Wert auf ein für manche skurriles Aussehen gelegt, was zu massiven gesundheitlichen Problemen geführt hat. Die heutige Bulldogge neigt durch züchterische Eingriffe zu vielen Krankheiten wie starker Kurzatmigkeit. Vielfach ist eine natürliche Geburt nicht mehr möglich, Welpen müssen per Kaiserschnitt zur Welt geholt werden. Es gibt verschiedene Bestrebungen, wieder einen gesunden Typ zu züchten wie beispielsweise den Continental Bulldog.
Kurzbeschreibung
- Kopf: Er ist im Verhältnis zum Körper sehr groß, massig, kurze Schnauze
- Rute: Tief angesetzt, an der Wurzel ziemlich gerade heraustretend und dann nach unten gebogen
- Ohren: Hoch angesetzt, stehen weit auseinander, höch über den Augen, klein und dünn, "Rosenohr"
- Haar: Von feiner Struktur, kurz, dicht und glatt
- Farbe: Einfarbig oder einfarbig mit schwarzer Maske oder schwarzem Fang (Smut). Gestromt, Rot in allen Schattierungen, Falb, Rehbraun u.s.w., Weiss und Gescheckt
Aussehen und Wesen
Der Körper ist niedrig und kompakt gebaut und besitzt ein glatthaariges Fell. Auffällig ist auch die sehr breite Brust und das eher schmale Hinterteil. Die Bulldogge hat einen einzigartigen Charakter, selbstbewußt, freundlich und charmant. Sie ist unerschrocken, ihr Mut und Schmerzunenpfindlichkeit sind der positive Rest ihrer Vergangenheit. Die Erziehung ist nicht einfach, der Hund wird als eigenwillig beschrieben, „Kadavergehorsam“ darf der Mensch von ihm nicht erwarten, wohl aber Anhänglichkeit und absolute Gutmütigkeit. Der moderne Bulldog ist etwas hitzeempfindlich, lange Spaziergänge und ausgelassene Spiele mag er in der Regel nicht.