Zitronenhai
Zitronenhai | ||||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Negaprion brevirostris | ||||||||||||
(Poey, 1868) |
Der Zitronenhai (Negaprion brevirostris) ist ein 340 cm langer, starker Hai und gehört zu der Gattung der Zitronenhaie. Seinen Namen erhielt er wegen seiner gelblichen Färbung. Er lebt an den Küsten Nord-, Süd-, und Mittelamerika sowie an der Küste Westafrikas.
Merkmale
Zitronenhaie sind gelblichbraun gefärbt und besitzen einen hellgelben bis weißen Bauch, der sie von ihren Verwandten, den Sichelflossen-Zitronenhaien (Negaprion acutidens) unterscheidet. Ihr kräftiges Maul ist rund und breiter als lang, was dazu führt, dass sie manchmal mit dem Bullenhai verwechselt werden; dieser besitzt allerdings nicht die typische Finnenformation der Zitronenhaie, bei der beide Rückenflossen fast die gleiche Größe besitzen und sich relativ weit hinten befinden. Die Tiere sind kräftig und werden sehr groß. In Freiheit werden sie manchmal über 340 cm lang; das entspricht etwa der Länge eines PKWs. Die Größe in Gefangenschaft lebender Zitronenhaie bewegt sich zwischen 240 und 260 cm, wobei die Männchen im Schnitt 10 cm größer als ihre weiblichen Artgenossen werden. Das Gewicht liegt um die 180 kg.
Lebenweise
Zitronenhaie sind nachtaktiv und bevorzugen flache und mitteltiefe Gewässer von Buchten, Riffen, Hafenbecken und Flussmündungen, werden aber auch in Tiefen von bis zu 90 Metern gesichtet. Junge Tiere bilden kleine Schwärme, da sie alleine leichter von ihren älteren Artgenossen und anderen Raubfischen gefangen werden können. Sie sind gut in Gefangenschaft zu halten, und besser erforscht als viele andere Haiarten.
Fortpflanzung
Die Paarungszeit der Zitronenhaie findet im Spätfrühling oder Frühsommer statt. Dabei dominiert, wie bei den meisten Haiarten, das Männchen, während das Weibchen kräftige Bisse in die Flossen und den Schwanz ertragen muss. Nach der Paarung dauert es 12 Monate, bis die Mutter ihre 4 bis 17, meistens aber 7 bis 10 Jungen, lebendig gebiert. Die jungen Haie sind zwischen 60 und 70 cm groß und besitzen eine Dottersack-Plazenta. Bis sie selbstständig wegschwimmen können, sind sie noch durch eine Nabelschnur mit ihrer Mutter verbunden; danach sind sie auf sich alleine gestellt und bilden kleine Schwärme. Die Entwicklung dauert sehr lange, so dass die Geschlechtsreife erst mit 12 bis 15 Jahren erreicht ist.
Nahrung und Jagd
Zitronenhaie machen Jagd auf alle passenden Fische, die ihnen in die Quere kommen, allerdings fressen sie vor allem Meerbarben, Grätenfische, Zackenbarsche, Makrelen, Thunfische, Kalmare, Grunzer, aber auch andere Haie und Rochen sowie Seevögel. Erwachsene Tiere jagen normalerweise allein. Geruchs-, Gehör- und Sehsinn sind stark ausgeprägt, was bei der Jagd sehr hilfreich ist. Der Kiefer mit den spitzen, symmetrischen Zähnen ist kräftig und dient dem Festhalten (Unterkiefer) und dem Zerschneiden (Oberkiefer) der Beute. Während der Jagd bleiben die Jäger oft knapp über dem Meeresgrund bewegungslos stehen und verschwimmen dank ihrer Färbung auf dem Untergrund aus Sand, Steinen und Pflanzenwuchs. Kommt ein passender Fisch in die Nähe, wird er blitzschnell gepackt und verspeist.
Verbreitung

Der Zitronenhai lebt im westlichen und im östlichen Atlantik und im östlichen Pazifik von der südlichen Baja California bis Ecuador. Er kommt am häufigsten in der Region der Karibik an Küsten vor und kann auch kurzfristig Süßwasser ertragen. Sein einziger Verwandter, der Sichelflossen-Zitronenhai, bewohnt das Rote Meer, den Pazifik und den Indischen Ozean.
Zitronenhai und Mensch
Da Zitronenhaie ziemlich groß werden, sich oft in flachen Gewässern aufhalten und leicht provozierbar sind, können sie auch für Menschen gefährlich werden. Es wird vielfach berichtet, dass friedliche Zitronenhaie ohne sichtbare Ursache Menschen angegriffen haben. Im offenen Meer werden immer wieder Angriffe auf Menschen beobachtet.
Für das Aussterben der Art besteht nach der Rote Liste (IUCN) von 1994 nur geringes Risiko, da die Fischindustrie keine Verwendung für Zitronenhaie findet, allerdings setzt ihnen die chemische Verschmutzung der Meere stark zu.
Es wurden einige wissenschaftliche Experimente an und mit den Haien durchgeführt, die ergaben, dass sie von leuchtenden Farben, wie dem Rot und Orange von Taucheranzügen, Schwimmwesten, Rettungsbooten und Schlauchbooten angezogen werden. Die gleiche Wirkung soll das Fluggeräusch von niedrig fliegenden Hubschraubern erzielen. Sie können auch niederfrequente Schallwellen erkennen, die von im Todeskampf befindlichen Menschen oder Fischen erzeugt werden.
Weblinks
- Zitronenhai Bilder
- Informative, strukturierte Seite über den Zitronenhai (deutsch)
- Eintrag auf Fishbase.org (englisch)
- Umfangreiche Seite über den Zitronenhai (englisch)