Fahrradtechnik
Schaltung
Viele Fahrräder verfügen über eine Gangschaltung zur Veränderung der Antriebsübersetzung. Die wichtigsten Typen sind Kettenschaltung und Nabenschaltung (auch kombiniert).
Aktuelle Fahrradmodelle erreichen mit einer Kettenschaltung bis zu 30 Gänge. Wegen konstruktionsbedingter Überschneidungen ergeben sich daraus aber nur ca. 15 echte Übersetzungen, von denen wiederum nur 12-13 nutzbar sind. Die Schaltabstufungen sind niemals linear. Kettenschaltungen unterliegen einem sehr hohen Verschleiß, normale Materialien halten selten länger als 1.500 km (Kette) bzw. 3.000 km (Kranz). Erst im Hochpreisbereich erreicht man Laufleistungen von über 10.000 km.
Nabenschaltungen werden heute mit 3 bis 14 Gängen angeboten. Bei den deutschen und taiwanesischen Modellen sind diese annähernd linear, die japanischen Naben sind es im oberen Gangbereich nicht. Gesamtgewichtsvergleiche (inkl. Speichen- und Felgengewicht) ergeben mittlerweile einen Gleichstand mit herkömmlichen Kettenschaltungen. Eine insgesamt breitere Gesamtübersetzung (bis 526%), Verschleißarmut und weniger rotierende Masse stehen den Nachteilen des schlechten Images und hohen Preises entgegen.
Für das System der Kettenschaltung sprechen außerdem die verringerten Reibungsverluste. Zahnblatt (vorne), Kette und Ritzel (hinten) bilden ein Getriebe mit einem Wirkungsgrad von ca. 95%, die Schaltung innerhalb der Nabe bei der Nabenschaltung ebenfalls. Zusammengenommen ergibt sich bei der Nabenschaltung ein Wirkungsgrad von lediglich ca. 90%.
Beleuchtung


Es gibt unterschiedliche Arten von Dynamos für Fahrräder, die den Strom für die Lampen erzeugen. Am häufigsten wird der Seitenläufer-Dynamo benutzt. Daneben gibt es Walzendynamos, Speichendynamos und Nabendynamos. Durch während der Fahrt aufgeladene Kondensatoren im Stillstand nachleuchtende Rück- und Vorderlampen erhöhen die Sicherheit. In Deutschland gibt es deshalb derzeit einen Entwurf, dies in die StVZO verpflichtend aufzunehmen. Daneben werden bei sportlichen Rädern zunehmend Batterie- bzw. Akkubetriebene Lampen eingesetzt, deren Einsatz im öffentlichen Straßenverkehr aber laut StVZO außer bei Rennrädern unter 11 kg trotzdem eine vorhandene Dynamobeleuchtung voraussetzt. Die Definition eines Rennrades unter 11 kg ist allerdings sehr verschwommen, da auch Mountainbikes diese Gewichtsgrenze weit unterschreiten können. Bei Kontrollen hat die Polizei, wenn überhaupt, nur selten eine Waage dabei, so dass diese Forderung praktisch nicht durchsetzbar ist. Hinzu kommen Dynamolampen, die bei Halt mehrere Minuten nachleuchten (wie oben beschrieben), die Kontrolle wird dadurch weiter erschwert.
Die passive Beleuchtung durch diverse (retro)reflektierende Materialien ergänzt die aktive Beleuchtung.
Vor der Verbreitung der elektrischen Beleuchtung setzte man Carbidlampen als Fahrradbeleuchtung ein.
Bereifung
Siehe: Fahrradreifen
Federung
Federgabel
Siehe: Federgabel
Siehe auch
Kugelgrößen
Ø in Zoll | Ø in mm | Verwendung (Beispiele) |
1/4 | 6,3 | Tretlager und Hinterradnaben |
7/32 | 5,5 | Campagnolo Record / Zeus Vorderradnaben |
3/16 | 4,8 | Campagnolo, Shimano u. ä., Straßensteuersätze; Shimano-Vorderradnaben |
5/32 | 4,0 | verschiedene Steuersätze, Pedalen, Schaltungsrädchen |
1/8 | 3,1 | Schaltungsrädchen, Leerlauf- Zahnkränze |
3/32 | 2,4 | Shimano-Pedale |
Erforderliche Anzugsmomente
[ Nm ] | ||
Tretlager | Innenlager (Konus) | 50-70 |
---|---|---|
Innenlager (Patrone) | 35-45 | |
Kurbelarm | 35-45 | |
Kettenblatt | 8-11 | |
Bremse | Bowdenzugbefestigung | 6-8 |
Bremsschuh | 8-9 | |
Bremshebel --> Lenkerbügel | 6-8 | |
Schaltwerk | Schaltauge | 6-8 |
Reibungs- oder Indexschalter | 5-7 | |
Bowdenzugbefestigung | 5-7 | |
Schalträdchen | 3-4 | |
Umwerferschelle | 5-7 | |
Schalthebelschelle | 6-8 | |
Zahnkranz | Kassettenverschluß Campagnolo | 50 |
Kassettenverschluß Shimano | 40 | |
Kassettenverschluß Miche | 45 | |
Nabe | Schnellspannverschluß | 5-8 |
Pedal | Pedalachse an Aluminiumkurbel | 35 |