Charade (Film)
Film | |
Titel | Charade |
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Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1963 |
Länge | 113 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Stanley Donen |
Drehbuch | Peter Stone |
Produktion | Stanley Donen |
Musik | Henry Mancini |
Kamera | Charles Lang |
Schnitt | Jim Clark |
Besetzung | |
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Charade ist eine US-amerikanische Kriminalkomödie aus dem Jahr 1963. Eine junge Witwe in Paris wird von brutalen Kriminellen bedroht und findet Hilfe bei einem charmanten US-Amerikaner, der aber mehrmals seine Identität wechselt.
Handlung
Die US-Amerikanerin Regina Lampert beschließt in ihrem Skiurlaub, sich von ihrem Mann Charles, einem Schweizer, zu trennen. Als Regina Lampert in ihre Wohnung in Paris zurückkehrt, ist diese völlig leergeräumt. Die französische Polizei teilt ihr mit, dass ihr Mann auf seiner augenscheinlichen Flucht getötet wurde, und übergibt ihr eine Tasche mit einigen wenigen Habseligkeiten, die bei dem Toten sichergestellt wurde, darunter ein Notizbuch, mehrere Pässe und ein frankierter Brief an seine Frau.
In der Folge wird Regina in eine undurchsichtige Kriminalgeschichte verwickelt, die sich um eine Episode aus dem Zweiten Weltkrieg dreht. Drei ehemalige Kriegskameraden ihres Mannes bedrohen sie. Sie fordern von ihr 250.000 Dollar, die aus einem gemeinsamen Golddiebstahl stammen. Lampert hatte das Gold versteckt, aber nun ist es spurlos verschwunden. Ein Mister Bartholemew von der CIA fordert die Frau auf, für sie zu spionieren, und der US-Amerikaner Peter Joshua, der sich mal als charmanter Helfer, mal als Bruder eines der Kriegskameraden, mal als Meisterdieb und zuletzt als Finanzbeamter ausgibt, wirbelt zudem ihre Gefühlswelt durcheinander.
Immer wieder wird von den Beteiligten der Inhalt der Tasche, die Lampert zuletzt bei sich hatte, erfolglos durchsucht. Jeder misstraut jedem, einige der Kriegskameraden werden auf mysteriöse Weise ermordet. Endlich jedoch haben mehrere der Beteiligten gleichzeitig die entscheidende Idee: Das verschwundene Vermögen steckt in den Briefmarken auf dem Umschlag, der sich in Lamperts Tasche befand. Die Komplizen finden den Umschlag, jedoch nicht die Marken: Regina hat die vermeintlich belanglosen Marken inzwischen herausgerissen und an den kleinen Sohn ihrer Freundin verschenkt, der sie auch bereits eingetauscht hat. Der ehrliche Empfänger gibt Lampert jedoch die Marken zurück und klärt sie über deren Wert auf.
An den Kolonnaden des Palais Royal und auf der Bühne der Comédie-Française kommt es zum Showdown zwischen Joshua und Bartholomew, und in der amerikanischen Botschaft schließlich zum Happy End zwischen Joshua und Lampert.
Hintergrund
Charade ist deutlich an den Stil der Kriminalfilme von Alfred Hitchcock angelehnt und verfügt über eine spannende Geschichte mit einer Reihe von überraschenden Wendungen. Eine Figur nach der anderen muss sterben, bis nur noch drei Figuren übrig sind. Stanley Donen konnte mit Audrey Hepburn, Cary Grant, Walter Matthau, James Coburn und George Kennedy ein beachtliches Staraufgebot um sich versammeln.
Die Dialoge zwischen Lampert und Joshua sind (im klassischen Stil der Screwball-Comedy) von geschliffener Intelligenz und wechseln zwischen dem Charme zweier Menschen, die dabei sind, sich ineinander zu verlieben, und dem steten Misstrauen, das Lampert Joshua entgegenbringt, da er stets eine Lüge durch die nächste ersetzt. Die Chemie stimmt sichtbar zwischen dem Paar, auch wenn Grant beim Dreh schon 59 Jahre alt und damit 25 Jahre älter als Hepburn war. Dazu verfügt der Film über schwelgerische Dekors, mit Paris über ein stimmungsvolles Set und über Kostüme von Givenchy für seine Hauptdarstellerin.
Hepburn war die erste Schauspielerin, die einen prozentualen Anteil am Einspielergebnis erhielt. Nachdem sich Charade als großer Erfolg erwiesen hatte, drehte Regisseur Donen drei Jahre später mit Gregory Peck und Sophia Loren die ganz ähnlich angelegte Thrillerkomödie Arabeske.
Die deutsche Erstaufführung war am 13. Dezember 1963.[1]
Kritiken
„Ein exzellenter Kriminalfilm, der seine Pointe geschickt hinauszuzögern weiß; teils makaber, teils ansteckend heiter.“
„Einfallsreicher Film (…); ein amüsantes Verwechslungsdrama allererster Güte. (Wertung: 2½ von 4 möglichen Sternen: überdurchschnittlich).“
„Der temporeiche Mix aus Gaunerkomödie und Spionage-Thriller vereint auf gekonnte Weise trockenen schwarzen Humor und Thrillerspannung. Natürlich ist das Vorbild Alfred Hitchcock stets spürbar (auch wenn der Meister selbst die weibliche Hauptrolle vermutlich mit einer kühlen Blonden wie Tippi Hedren besetzt hätte). Kaum jemand ist Hitchcocks Meisterschaft in Sachen Tempo, Spannung und makabrem Witz so nahegekommen wie Stanley Donen mit diesem Film. (Wertung: 4 von 5 möglichen Sternen: Super-Film).“
Preise und Auszeichnungen
- Oscarverleihung 1964: Nominiert in der Kategorie Bester Titelsong „Charade“. Musik: Henry Mancini. Text: Johnny Mercer
- Golden Globe 1964: Nominiert in den Kategorien
- Beste Schauspielerin in einem Film Komödie/Musical: Audrey Hepburn
- Bester Schauspieler in einem Film Komödie/Musical: Cary Grant
- Bafta Award 1965: Gewonnen in der Kategorie „Beste Schauspielerin“: Audrey Hepburn. Nominiert in der Kategorie „Bester Schauspieler“: Cary Grant
Remake
- The Truth About Charlie, ein Remake des Films aus dem Jahr 2002, mit Mark Wahlberg und Thandie Newton unter der Regie von Jonathan Demme, erwies sich als Flop und erhielt in Deutschland keine Kinoaufführung.
- Chura Liyaa Hai Tumne – Du hast mein Herz geraubt ist ein Bollywoodfilm aus dem Jahr 2003 und somit eine indische Version des Originalfilms.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Lexikon des internationalen Films. CD-ROM-Ausgabe. Systhema, München 1997
- ↑ Lexikon des internationalen Films. CD-ROM-Ausgabe. Systhema, München 1997
- ↑ Adolf Heinzlmeier, Berndt Schulz: Lexikon „Filme im Fernsehen“. Erweiterte Neuausgabe. Verlag Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3. S. 123
- ↑ Charade bei prisma-online.de; abgerufen am 1. November 2008