Baba Masao

Baba Masao (jap. 馬場 正郎; * 7. Januar 1892 in der Präfektur Kumamoto; † 7. August 1947 in Rabaul, Papua-Neuguinea)[1] war ein Generalleutnant der Kaiserlich Japanischen Armee und Kriegsverbrecher.
Biographie
Baba Masao wurde am 7. Januar 1892 in der Präfektur Kumamoto als Sohn des Armeeleutnants Baba Masayuki geboren.
Seine militärische Laufbahn begann zunächst in der Armeekadettenschule Hiroshima, einer militärischen Vorbereitungsschule nach preußischem Vorbild. Danach trat er im Mai 1912 in die Heeresoffizierschule in Tokio ein. Im Dezember desselben Jahres erlangte er seinen Abschluss und wurde als Unterleutnant (shōi) der Kavallerie dem 5. Kavallerieregiment zugeteilt.
Im November 1921 beendete er sein Studium an der Heereshochschule in Tokio. Weiterhin im 5. Kavallerieregiment dienend, wurde er 1933 zum Kavallerieinspektor ernannt[2] und diente als Ausbilder in der Kavallerieschule der Armee.
1935 erfolgte die Beförderung zum Oberst (taisa). Baba bekam das Kommando über das 2. Kavallerie-Regiment übertragen.[2]
Im Juli 1938 wurde Baba zum Major (shōshō) befördert und übernahm das Kommando der 3. Kavallerie-Brigade, sowie 1939 das Amt des Kavallerieinspektors.[2].
Vom 2. Dezember 1940 bis zum 1. Oktober 1941 kommandierte Masao Baba die Kavalleriegruppe der japanischen Armee.[3] 1940, während des Chinesisch-Japanischen Krieges wurde er als Kommandeur mit der Kavalleriegruppe in die Innere Mongolei abkommandiert.
Im Oktober 1941 erfolgte seine Beförderung zum Generalleutnant (chūshō) des Heeres.
Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges im Pazifik kommandierte Baba Masao die 53. Division der Japanischen Armee. Am 25. September 1943 wurde er zum Kommandeur der 4. Divison ernannt und nach Borneo abkommandiert. Dort wurde er 1945 zum Befehlshaber der 37. Armee befördert. Baba spielte eine zentrale Rolle bei Anti-Guerilla-Operation im Landesinneren.[2][4]
Als Militärgouverneur von Sabah (26. Dezember 1944 - 10. September 1945)[5] oblag ihm auch die zivile Verwaltung Borneos.

Die Rückeroberung von Borneo begann am 10. Juni 1945 mit der Landung der australischen Armee in Brunei und Labuan.[6] Am 9. September 1945 kapitulierte die japanische 37. Armee. Baba Masao, der Kommandeur der japanischen 37. Armee, überreichte am folgenden Tag auf der Insel Labuan formell sein Schwert an Generalmajor George Wootten, dem kommanierenden Offizier der australischen 9. Division.[7]
Er wurde im April 1946 aus dem Heer entlassen und im Januar 1947 wegen des Verdachts auf Beteiligung an Kriegsverbrechen festgenommen und nach Rabaul gebracht.[1][8]
Beteiligung an Kriegsverbrechen
Masao Baba gehörte zu den Offizieren, die für die Anordnung der Todesmärsche von Sandakan in Nord Borneo verantwortlich waren. Von 2200 meist australischen Gefangenen im Lager Sandoekan (= Sandakan) des Sommers 1944 waren ein Jahr später noch sechs am Leben. Viele waren verhungert oder auf Todesmärschen ins 260 km entfernte Ranau umgekommen, dort starben von 183 Angekommenen 150 innerhalb weniger Tage. Um mögliche Zeugen der Kriegsverbrechen zu beseitigen, wurden die übrigen Kriegsgefangenen exekutiert.
Anklage und Verurteilung
Generalleutnant Baba Masoa wurde in den Kriegsverbrecherprozessen in Neuguinea wegen der Tötung von Kriegsgefangenen angeklagt. Der Prozess wurde am 28. Mai 1947 eröffnet. Am 5. Juni 1947 wurde er für die Misshandlung von Kriegsgefangen während der Todesmärsche von Sandokan zum Tod durch den Strang verurteilt.[9][10] Das Gericht benötigte zur Urteilsfindung lediglich zwölf Minuten; die Verkündung des Todesurteils dauerte zwei Minuten.[11]
Das Urteil wurde am 7. August 1947 vollstreckt.[1]
Literatur
- Law Reports of Trials of War Criminals, Selected and prepared by The United Nations War Crime Commission, Volume XI, Kapitel 64 "Trial of Lieutenant-General Baba Masao. London 1949, S. 56–61.
- Fuller, Richard. 1992. Shokan: Hirohito's Samurai. London: Arms and Armor. ISBN 1-85409-151-4
- Ikuhiko Hata, "Japanese army and navy", General Encyclopedia, Second Edition, University of Tokyo Press, 2005
- Fukugawa Hideki, "Dictionary of Japanese Army generals", Fuyo Shobo Publishing, 2001
- Toyama Misao, "Overview army general, army and navy personnel", Fuyo Shobo Publishing, 1981
Einzelnachweise
- ↑ a b c Biographische Daten von Baba Masao (auf japanisch), abgerufen am 5. Juni 2011
- ↑ a b c d The Pacific War Online Encyclopedia, abgerufen am 5. Juni 2011
- ↑ J. Piekalkiewicz: “Cavalry in World war Two, 1939-1945″, zitiert in [1], abgerufen am 5. Juni 2011
- ↑ http://thirty-seventh-army-japan.co.tv/
- ↑ http://www.worldstatesmen.org/Malay_states.htm#Sabah
- ↑ Borneo Post Borneo Post, Ausgabe vom 20. März 2011, abgerufen am 5. Juni 2011
- ↑ [2]
- ↑ The Mercury, Augabe vom 8. März 1947, Seite 20, abgerufen am 5. Juni 2011
- ↑ The Argus, Melbourne, Ausgabe vom 6. Juni 1947, Seite 4, abgerufen am 5. Juni 2011
- ↑ The Mercury, Ausgabe vom 6. Juni 1947, Seite 24, abgerufen am 5. Juni 2011
- ↑ The Sydney Morning Herald, Ausgabe vom 6. Juni 1947, Seite 3, abgerufen am 5. Juni 2011
Personendaten | |
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NAME | Baba Masao |
ALTERNATIVNAMEN | 馬場正郎 (japanisch) |
KURZBESCHREIBUNG | Japanischer General und Kriegsverbrecher |
GEBURTSDATUM | 7. Januar 1892 |
GEBURTSORT | Präfektur Kumamoto |
STERBEDATUM | 7. August 1947 |
STERBEORT | Rabaul, Papua-Neuguinea |