App Store (Apple)
| App Store
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|---|---|
| Basisdaten
| |
| Entwickler | Apple Inc. |
| Erscheinungsjahr | 10. Juli 2008[1] |
| Betriebssystem | Mac OS X (iTunes & "Mac App Store"), Windows (iTunes), iOS (iPhone, iPad und iPod touch) |
| Lizenz | proprietäre Lizenz |
| deutschsprachig | ja |
| www.apple.com | |
Der App Store (von der engl. Kurzform für Application) ist eine Software des Unternehmens Apple, die zur Standardausstattung der Produkte Apple iPhone, iPod touch und iPad gehört. Mit dem App Store können Programme und Spiele in Form sogenannter Apps aus dem iTunes Store heruntergeladen und installiert werden. Apps können mit dem iPhone SDK entwickelt werden, nach Prüfung und Freigabe durch Apple werden sie dann in den Store aufgenommen.
Die angebotenen Programme stammen zu einem großen Teil von Drittfirmen und freien Programmierern. Apple bietet das iPhone SDK kostenlos zusammen mit der Entwicklungsumgebung Xcode an, welche allerdings nur auf einem Mac genutzt werden kann. Zum Veröffentlichen der App im AppStore ist eine kostenpflichtige Registrierung beim iPhone-Developer-Programm notwendig. Nachdem die App anschließend an Apple gesendet wurde, unterzieht sie Apple einer Überprüfung und erteilt anschließend in der Regel die Freigabe für den App Store.
Der Preis für die App kann vom Entwickler frei bestimmt werden, dieser muss jedoch 30 Prozent der Einnahmen an die Apple Inc. abtreten[2]. Es besteht eine große Auswahl an kostenlosen Programmen, in den meisten Fällen haben diese jedoch einen geringeren Funktionsumfang als vergleichbare kostenpflichtige. Die Preisspanne für kostenpflichtige Programme beginnt bei knapp unter einem Euro, die Mehrzahl der Programme liegt im unteren, einstelligen Eurobereich, mit wenigen deutlichen Ausnahmen nach oben. Am 22. Januar 2011 erreichte die Zahl der insgesamt heruntergeladenen Apps zehn Milliarden. [3].
Seit dem Update von Mac OS X auf Version 10.6.6 beinhaltet das Betriebssystem von Apple auch den Mac App Store[4] zum Vertrieb von Software für Mac OS X.
Zugriff
Bei Nutzung mittels iPhone, iPad oder iPod touch erfolgt eine direkte Installation der Applikation auf dem Gerät, und das Programm wird bei der nächsten Synchronisation mit dem heimischen Computer in die iTunes-Mediathek aufgenommen. Bei Apps mit weniger als 30 MByte, was für den größten Teil des Angebots mit Ausnahme vieler Spiele zutrifft, ist mit dem iPhone direktes Laden der App über das Mobilfunk-Datennetz möglich (UMTS, GPRS, EDGE). Für größere Programme, und beim iPod touch grundsätzlich, ist eine aktive Internetverbindung des Gerätes über ein WLAN nötig.
Auch über den Mediaplayer iTunes lässt sich der App Store aufrufen, wodurch die Möglichkeit gegeben ist, mit einem Computer Programme für sein iPhone oder seinen iPod touch zu kaufen. Diese Anwendungen werden so zuerst in die iTunes-Mediathek aufgenommen, bevor sie über die Gerätesynchronisation auf das entsprechende Gerät gelangen.
Angebot
Im Juli 2010 standen über 200.000 verschiedene Apps zur Verfügung, wobei die Anzahl durch Neuzugänge kontinuierlich wächst. Zur besseren Übersicht gibt es 20 Kategorien, darunter Unterhaltung, Finanzen, Spiele, Gesundheit und Fitness, Bücher, Nachrichten, Soziale Netzwerke und Dienstprogramme. Eine Suchfunktion sowie die Anzeige verschiedener Hitlisten sollen die Orientierung durchs Angebot ebenso erleichtern wie Bewertungen (1 bis 5 Sterne) und Kommentare anderer Nutzer der Programme.
Bezahlkonzept
Im App Store lassen sich sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Applikationen für das iPhone/iPod touch/iPad erwerben. Die Bezahlung kostenpflichtiger Programme ist auf mehrere Arten möglich. Kreditkartennutzer geben ihre Daten einmalig in ihrem Account ein, die Beträge werden, nachdem der Käufer den Kaufwunsch per Tastendruck bestätigt hat, automatisch abgebucht. Zusätzlich bietet Apple die Möglichkeit der Nutzung über das verbreitete Bezahlkonzept Click & Buy. Hierfür wird ein Girokonto sowie ein Account beim Anbieter Click & Buy benötigt. Für gelegentliche Nutzer bietet Apple außerdem die Bezahlung mittels Geschenkkarten an. Diese können, mit verschiedenen Geldbeträgen aufgeladen, in Supermärkten, Zeitschriftenläden oder an Tankstellen erworben werden. Dieses Prepaid-Verfahren stellt die sicherste Methode bereit, um im App-Store zu bezahlen.
Restriktive Politik von Apple
Der App Store stellt die einzige offizielle Möglichkeit dar, Programme und Spiele von Drittanbietern auf das iPhone, iPad oder den iPod touch zu übertragen. Apple verspricht dadurch einen Schutz vor so genannter Malware und unausgereifter Software, die iPhone- und iPod-touch-Besitzern schaden könnte.
Kritik
Apple vergibt oder verweigert die Zulassung von Software zur Aufnahme im App Store nach Kriterien, die anfangs nicht offengelegt und häufig als willkürlich beschrieben wurden. Dies brachte dem Unternehmen sowohl von der Fachpresse als auch aus Entwicklerkreisen andauernde, teils heftige Kritik ein. Bemängelt wird nach wie vor, dass oft Anwendungen zurückgewiesen werden – laut Kritikern aus reinem Geschäftsinteresse – die eine gute oder verbesserte Alternative zu den vorinstallierten Anwendungen von Apple darstellen,[5] oder die Geschäftsinteressen von Apples Vermarktungspartnern aus dem Mobilfunkbereich betreffen könnten, speziell AT&T in den USA. Inzwischen hat Apple die Richtlinien für die Zulassung von Software offen gelegt. Sie sind auf der Apple-Entwicklerseite erreichbar. [6]
Regelrechte Beschimpfungen von technisch orientierten Internet-Nachrichtenseiten („Apple is growing rotten to the core“[7][8] – etwa: Apple ist mittlerweile bis zum Kern verfault) erntete das Unternehmen im Juli 2009 für die Entscheidung, eine Reihe von bereits im App Store gelisteten Apps von Google wieder zurückzuziehen. Die als Google Voice bekannt gewordenen Programme stellen unter anderem kostenlose SMS- und günstige Telefoniedienste zur Verfügung und waren teils euphorisch erwartet worden. Sie waren von Apples Senior Vice President Phil Schiller persönlich abgesegnet und wurden laut Insiderquellen dann auf direkte Intervention von AT&T zurückgezogen.[7] Erst 16 Monate nach Einreichen wurde die Google Voice App im amerikanischen App Store zugelassen.[9]
Apple kann Programme auf dem iPhone löschen, die im App Store heruntergeladen wurden. Das iPhone nimmt automatisch Kontakt mit einem Apple-Server auf und sendet alle Applikationen, die von Apple mit Fernzugriff gelöscht werden können.[10][11]
Erfolg und Umsätze
Apple machte bereits im August 2008 etwa 1 Million US-Dollar Umsatz täglich durch den Verkauf von Software aus dem App Store.[12] Anfang Dezember 2008 überschritt die Zahl verfügbarer Anwendungen 10.000[13], am 15. Januar 2009 laut Apple Homepage 15.000 (bei 500.000.000 Downloads), und Anfang November 2009 war die Zahl von 100.000 Applikationen überschritten. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits mehr als 2.000.000.000 (zwei Milliarden) Apps heruntergeladen worden.[14] Die Möglichkeit der Entwicklung von Apps durch externe Programmierer machte die Vielzahl der verfügbaren Apps erst möglich und wird als einer der Gründe für die Popularität des App Stores angesehen. Ende Januar 2011 wurde die Grenze von 10 Milliarden Downloads überschritten.
Steve Jobs gab in seiner Keynote zur Vorstellung des iPad2 Anfang März 2011[15] bekannt, dass
- App Store, iTunes-Store und iBook-Store zusammen (die alle mit der gleichen Apple-ID besucht werden können) mittlerweile die Zahl von 200 Millionen Accounts erreicht haben
- Apple bisher 2 Milliarden Dollar Erlöse an die Entwickler von Apps ausgezahlt hat
- im App Store mittlerweile 65.000 Apps allein für das iPad zur Verfügung stehen.
Alternativen
Nur durch eine von Apple nicht erwünschte Manipulation an den Geräten (Jailbreak) kann auch Software installiert werden, die nicht aus dem App Store stammt. Dazu gehört vor allem das sogenannte App Repository, das eine große Zahl von (nicht Apple-zertifizierten) Applikationen zur Verfügung stellt. Diese sind jedoch nur über die bei einem Jailbreak installierten Installationsprogramme Cydia, Rock und Icy verfügbar.
Der Anteil der Nutzer, die solche Alternativprogramme installiert haben, ist relativ gering. Laut der Studie eines Privatunternehmens[16] lag der Anteil der so modifizierten iPhones im August 2009 bei etwa 9 Prozent, mit steigender Tendenz. Dies liegt unter anderem daran, dass der Vorgang des „Jailbreakens“ bisher technisch relativ anspruchsvoll war und ein gewisses Computerwissen verlangte. Zudem besteht vor allem für weniger versierte Anwender die nicht unerhebliche Gefahr, durch Bedienungsfehler dabei das iPhone oder den iPod touch in einen für Laien irreparablen, meist nur mit einem bestimmten „Rettungsverfahren“[17] behebbaren Zustand zu versetzen. Ein weiterer Grund für die eher geringe Verbreitung der Alternativen ist die berechtigte Befürchtung, dass durch den Jailbreak die Garantie des Geräts erlöschen kann. In der Praxis scheint Apple dies jedoch relativ kulant zu handhaben, vorausgesetzt das Gerät wurde nicht offensichtlich durch das Jailbreaken selbst funktionsuntüchtig.
Im November 2009 veröffentlichte der Hacker George Hotz die Software Blackra1n für Windows und Mac OS, mit der erstmals ein kompletter Jailbreak der iPhone System-Software 3.1.2 mit nur einem Mausklick möglich war.[18] Die App-Store-Alternativprogramme Cydia und Rock können danach ebenfalls auf einfache Weise installiert werden. Zudem lässt sich die Begrenzung auf einen bestimmten Mobilfunkanbieter (SIM-Lock) aufheben.
iPhone SDK
Seit der Einführung der Softwareentwicklungsumgebung iPhone SDK wurde diese über 800.000 mal heruntergeladen. Laut Apple gibt es über 125.000 aktive Entwickler (Stand: September 2009).[19]
Verschiedenes
Am 5. August 2008 wurde im App Store eine I am Rich genannte, weitgehend funktionslose App zum Preis von 999.99 US $ bzw. 799,99 € angeboten. Apple entfernte die App eines deutschen Entwicklers bereits nach einem Tag wieder aus dem App Store, nachdem acht Kopien heruntergeladen worden waren.[20][21]
Apple befindet sich bezüglich des App Stores sowohl mit Amazon als auch mit Microsoft im Rechtsstreit. Microsoft behauptet, das Wort "App-Store" sei zu generisch, als dass man es als Marke schützen dürfe.[22] (In etwa vergleichbar mit einem Buchladen, den man den Markennamen "Der Buchladen" gibt.) Zum anderen beklagt sich Apple, dass der Name "Amazon Appstore" dem eigenen App-Store zu ähnlich klingt und hat Amazon daraufhin verklagt.[23]
Anzahl der angebotenen Programme
| Datum | Verfügbare Applikationen | Insgesamte Downloadzahl |
|---|---|---|
| 11. Juli 2008[24] | 500 | 0 |
| 9. September 2008[25] | 3000 | 100.000.000 |
| 21. Oktober 2008[26] | 7500 | 200.000.000 |
| 5. Dezember 2008[27] | 10.000 | 300.000.000 |
| 16. Januar 2009 | 15.000 | 500.000.000 |
| 17. März 2009[28] | 25.000 | 800.000.000 |
| 23. April 2009[29][30] | 35.000 | 1.000.000.000 |
| 8. Juni 2009[31] | ca. 50.000 | / |
| 28. September 2009[19] | > 85.000 | 2.000.000.000 |
| 4. November 2009[14] | > 100.000 | > 2.000.000.000 |
| 27. Januar 2010[32] | > 140.000 | > 3.000.000.000 |
| 8. April 2010[33] | > 185.000 (iPad > 3.500) | > 4.000.000.000 |
| 7. Juni 2010[4] | > 225.000 | > 5.000.000.000 |
| 22. November 2010[4] | > 300.000 (iPad > 40.000) | / |
| 22. Januar 2011[34] | > 350.000 (iPad > 60.000) | > 10.000.000.000 |
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Apple Introduces the New iPhone 3G. Apple Inc., 9. Juni 2008 (abgerufen am 16. Juli 2016).
- ↑ Apple's Cut, venturebeat.com (englisch)
- ↑ appblogger.de: Es ist geschafft: 10 Milliarden App Store Downloads
- ↑ a b c [1], Aufzeichnung WWDC 2010 Referenzfehler: Ungültiges
<ref>-Tag. Der Name „5mi“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ heise online: Programmierer kritisieren Apples App Store
- ↑ App Store Review Guidelines
- ↑ a b Jason Kincaid: Apple Is Growing Rotten To The Core: Official Google Voice App Blocked From App Store. Tech Crunch, 27. Juli 2009, eingesehen am 5. November 2009
- ↑ Rotten Apple? Google Voice App Blocked from App Store. Seeking Alpha, 28. Juli 2009
- ↑ 9 to 5 Mac am 16. November 2010
- ↑ Apple hat Fernzugriff auf alle iPhones - Meldung von 20 Minuten am 12. August 2008
- ↑ Apple kann Programme auf dem iPhone löschen - Meldung von golem.de am 7. August 2008
- ↑ 1 Million US-Dollar täglich
- ↑ Apple App Store tops 10,000 applications. In: CNET News. 5. Dezember 2008, abgerufen am 7. Dezember 2008.
- ↑ a b Pressemitteilung: Apple Announces Over 100,000 Apps Now Available on the App Store, 4. November 2009
- ↑ Keynote am 2. März 2011 in San Francisco
- ↑ Max Zellmer: Jailbreak auf fast jedem zehnten iPhone. Macnotes.de, 17. August 2009
- ↑ iPhone und iPod touch wiederherstellen über DFU-Modus iClarified.com, 2. Mai 2008
- ↑ Anleitung: Jailbreak/Unlock mit blackra1n/sn0w. iPhone-notes.de, 3.November 2009
- ↑ a b Pressemitteilung: Apple’s App Store Downloads Top Two Billion
- ↑ Fox News v. 6. August 2008: 'I Am Rich' iPhone Application Retails for $1,000
- ↑ www.businessinsider.com v. 6. August 2008: Worthless, $1000 "I Am Rich" iPhone App Disappears (AAPL)
- ↑ 'Microsoft klagt gegen "App Store"-Markenschutz'
- ↑ 'Amazon öffnet Appstore - Apple klagt'
- ↑ Pressemitteilung: iPhone 3G on Sale Tomorrow, 10. Juli 2008 (englisch)
- ↑ Pressemitteilung: App Store Downloads Top 100 Million Worldwide, 9. September 2008 (englisch)
- ↑ Pressemitteilung: Apple Reports Fourth Quarter Results, 21. Oktober 2008 (englisch)
- ↑ Apple App Store tops 10,000 applications, cnet.com News, 5. Dezember 2008 (englisch)
- ↑ Apple March 17 event, Aufzeichnung des Apple-Events vom 17. März 2009
- ↑ 1000 Millionen Dank.
- ↑ App Store: 'Tausend Millionen' Downloads von 35.000 Programmen, iphoneblog.de am 24. April 2009
- ↑ Apple WWDC 2009, Aufzeichnung der Worldwide Developers Conference 2009
- ↑ Apple Keynote 2010, Aufzeichnung der Keynote 2010
- ↑ [2], Aufzeichnung Apple iPhone OS 4 Event, 8. April 2010
- ↑ Pressemitteilung:[3], Pressemitteilung, 22. Januar 2011