Verliehausen
Verliehausen Stadt Uslar
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Koordinaten: | |
Höhe: | 135 m ü. NN |
Einwohner: | 379 (31. Dez. 2010)[1] |
Eingemeindung: | 1. März 1974 |
Postleitzahl: | 37170 |
Vorwahl: | 05571 |
Verliehausen ist ein Dorf im südlichen Niedersachsen und ein Ortsteil der Stadt Uslar mit 379 Einwohnern.[1]
Lage
Verliehausen liegt gut fünf Kilometer südlich der Kernstadt von Uslar und acht Kilometer Luftlinie südöstlich des an der Weser gelegenen Fleckens Bodenfelde. Der Ort liegt an den südlichen Ausläufern des Sollings im Tal des Baches Schwülme. Auf einer Höhe von etwa 135 Metern in einem Talgrund gelegen wird Verliehausen von Wiesen und Feldern umgeben. Die überwiegend bewaldeten umgebenden Höhenzüge erreichen im Westen eine Höhe von 300 Metern und ragen im Osten bis auf über 400 Meter hoch auf.
Die Nachbarorte von Verliehausen sind Schoningen im Norden, Ahlbershausen im Westen und Offensen im Süden. Die Kreisstadt Northeim liegt 25 Kilometer Luftlinie weiter nordöstlich, Göttingen gut 20 Kilometer südöstlich. Die Landeshauptstadt Hannover liegt etwa 82 Kilometer nördlich von Verliehausen und Berlin gut 282 Kilometer nordöstlich.
Geschichte
Erstmals wurde der Ort im Jahre 1318 im Lehnsbuch des Herzogs Otto des Milden von Braunschweig unter dem Namen Vrilighehusen erwähnt. Im Jahre 1585 lebten in Verliehausen 7 Ackerleute und 31 Kötner.[2] Seit der Gebietsreform vom 1. März 1974 gehört die ehemals selbstständige Gemeinde zur neu gegründeten Großgemeinde "Stadt Uslar".
Wappen
Das Wappen von Verliehausen zeigt im oberen Teil ein springendes silbernes Pferd auf rotem Grund, im unteren Teil einen grünen Kranz mit fünf roten Rosen auf silbernem Grund. Es symbolisiert damit durch das Symbol des Pferdes die Bedeutung der Landwirtschaft und die Lage im Land Niedersachsen, durch den Kranz die Tradition des Kirmestanzes.[2]
Sehenswürdigkeiten

In Verliehausen steht der kleine, aber markante Kapellenbau einer mittelalterlichen Wehrkirche.
Die Kapellengemeinde Verliehausen ist mit der Pfarrei Schoningen verbunden. Das Kapellengebäude ist als Wehrturm errichtet und liegt im alten Dorfkern dort, wo die Weserstraße über die Schwülme führt.
Die Entstehungszeit kann man nicht genau festlegen, sie muss jedoch zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert liegen. Der Bau besteht aus einem hohen, im Grundriss rechteckigen Bruchsteingebäude von 7,57 Meter Breite und 9,58 Meter Länge[3], das im Giebel noch die für Wehrbauten typischen schartenförmigen Fensteröffnungen aufweist. Ursprünglich handelte es sich um einen mehrgeschossigen Bau, der auch in den tieferen Geschossen nur kleine Fensterscharten aufwies. Später wurde zum Schutz vor Überschwemmungen das umliegende Gelände und auch die Fußbodenebene der Kapelle erhöht und die ehemalige Erdgeschossdecke entfernt.[3]
Seit 1519 wird der Wehrturm als Kapelle genutzt, die Umgestaltung vom Wehrturm zur Kapelle geschah schrittweise bis ins 20. Jahrhundert. So stammen die heutigen hohen neugotischen Fenster ebenso wie der Glockengiebel von einem Umbau im Jahre 1902.[3]
Infrastruktur
Durch den Ort führt die von Uslar über Verliehausen und Adelebsen nach Göttingen verlaufende Landesstraße. Die nächsten Autobahnabfahrten befinden sich an der A7 in Northeim, Nörten-Hardenberg und Göttingen. Regelmäßige Busverbindungen bestehen in Richtung Uslar und Göttingen.
Der Bahnhof an der Bahnstrecke Göttingen–Bodenfelde, die seit 1910 direkt am Ort entlangführt, ist außer Betrieb.
In Verliehausen gibt es keine Industriebetriebe. Auch der Tourismus spielt praktisch keine Rolle. Da auch die Landwirtschaft immer unbedeutender wird, müssen die meisten Erwerbstätigen in die umliegenden Orte und Städte auspendeln.
Einzelnachweise
- ↑ a b Einwohnerdaten Uslar inklusive Ortsteile, veröffentlicht von der Stadt Uslar (Stand: 31. Dezember 2010). Abgerufen ab 19. März 2011.
- ↑ a b http://www.uslar.de/staticsite/staticsite.php?menuid=110&topmenu=64
- ↑ a b c C. Kämmerer, P. F. Lufen: Baudenkmale in Niedersachsen, Band 7.1: Landkreis Northeim, Südlicher Teil. (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland). C. W. Niemeyer, Hameln 2002, S. 3568f. ISBN 3-8271-8261-1