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Didaktik der Philosophie

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Die Philosophie macht es Anfängern nicht leicht, sich in das Gebiet einzuarbeiten.

Probleme

Das hat mehere Gründe:

  • Die Inflation der Begriffe
    • Im Gegensatz zu den Naturwissenschaften oder zur Mathematik werden philosophische Begriffe oft unscharf gebraucht. Jeder Philosoph hat den Drang, sich durch neue Begriffe hervorzutun. Oft werden gleiche Begriffe mit verschiedenen Bedeutungen gebraucht. Es gibt keinen Zwang zur Vereinheitlichung.
  • Das Primat des Historischen
    • Die Philosophie lebt aus ihrer berühmten Vergangenheit. Als Anfänger muß man sich oft durch einen Berg von Orginal- und Sekundärliteratur durcharbeiten , bis man am derzeitigen Diskussionsstand über ein Thema angelangt ist.
  • Die Philosophie ist nicht experimentell. Die Philosphie ist nicht mathematisch.
    • Im Gegensatz zu vielen Naturwissenschaften gibt es keine nachvollziehbaren Basisexperimente, an Hand derer man die Grundlinien des Faches leichter erfassen könnte.
    • Man kann die Philosophie nicht berechnen.
    • Man kann die Philosophie nicht am Computer programmieren.
  • Die Philosophie bewegt sich auf einem hohen Abstraktionsniveau.
    • Viele Naturwissenschaften haben sich in den letzten Jahrhunderten von der Philosophie abgespalten. Es blieben nur noch wenige, oft unanschauliche und wenig handfeste Arbeitsfelder für die eigentliche Philosophie übrig.

Empfehlungen

Trotzdem kann man sich mit Erfolg in das Gebiet einarbeiten: Didaktische Ansätze dazu sind:

  • Philosophie mit Kindern
    • Kinder zwingen zu einer verständlichen, praktischen und lebhaften Ausdrucksweise.
    • Langatmiges wird durch Nichtbeachtung bestraft.
  • Philosophie im Streitgespräch
    • In Streitgespräch verschiedener Denkrichtungen kommen die Probleme viel schneller heraus.
    • Diskussionen im Internet ermöglichen eine geistige Auseinandersetzung mit Leuten ähnlicher Interessenlage, die man sonst nie treffen würde.
  • Populärwissenschaftlicher Ansatz.
    • Sofies Welt
    • Die Philosophische Hintertreppe
    • Andere einfache Einführungen in das Gebiet.
  • Mut zu Fundamentalkritik
    • Jede Wissenschaft muß den Bezug zur Realität bewahren, auch die Philosophie.
    • An Hand konkreter Probleme zeigt sich die Stabilität und Praxistauglichkeit jeder Theorie.
    • Veraltetes Denken sollte als solches klar gekennzeichnet werden und sein Überwindung nachvollziehbar begründet werden.
  • Zurück zu den Hauptfragestellungen:
    • Wer bin ich ?
    • Was kann ich wissen ?
    • Was soll ich tun ?
    • Was wird mit mir passieren ?

Literatur für Anfänger

  • Michael Wittschier: Abenteuer Philosophie - Ein Schnellkurs für Einsteiger, Serie Piper Nr 2366 (sehr empfehlenswert)
  • Hans Joachim Störig: Kleine Weltgeschichte der Philosophie, ISBN 3-17-012852-3 (sehr lesenswert)
  • Bertrand Russell: Philosophie des Abendlandes, ISBN 3-88059-965-3
  • Eine Geschichte der Philosophie. Mit Vorbemerk. v. Willy Hochkeppel, ISBN 3-423-30019-1, KNO-NR: 04 29 96 02 (sehr empfehlenswert)
  • Bochenski, Joseph M.: Wege zum philosophischen Denken, Herder 2000
  • Huisman, Denis: Philosophie für Einsteiger. rororo Taschenbücher
  • Weischedel, Wilhelm: Die philosophische Hintertreppe, dtv 1989, ISBN 3485018333 - 34 große Philosophen im Alltag und Denken (auch auf Casette sehr hörenswert)

Literatur, für Leute die unterhalten werden wollen

  • Jostein Gaarder: Sofies Welt. Roman über die Geschichte der Philosophie. dtv 1999
  • Luciano De Crescenzo: Also sprach Bellavista. Neapel, Liebe und Freiheit, Diogenes 1988, ISBN 325721670X

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