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Donald Rumsfeld

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Donald Henry Rumsfeld (* 9. Juli 1932 in Chicago, Illinois) ist ein US-amerikanischer Politiker und amtierender Verteidigungsminister.

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Donald Rumsfeld

Herkunft

Rumsfeld ist der Sohn von George Rumsfeld und Jeannette Husted. Sein Großvater war aus Weyhe in Norddeutschland in die USA ausgewandert. Als Pearl Harbor angegriffen wurde - Donald Rumsfeld war 9 Jahre alt - ließ sein Vater mit 38 seinen Job als Makler ruhen und meldete sich freiwillig zur US-Marine. Die Familie folgte ihm während des Zweiten Weltkrieges insgesamt fünf mal und zog nach Ende des Krieges schließlich in eine gehobene Vorstadt von Chicago.

Lebenslauf

Nach Abschluss der High School in New Trier studierte Rumsfeld an der Princeton Universität mit einem Stipendium der US-Streitkräfte (ROTC).

1954 - 57 war er Marineflieger bei der US Navy und im Anschluss daran Banker und Wahlkampfmanager einiger Kongressabgeordneter. 1954 heiratete Rumsfeld seine Schulliebe Joyce Pierson, mit der er drei Kinder hat. 1962 im Alter von 30 Jahren wurde er Kongressabgeordneter in Washington.

1969 - 72 fungierte Rumsfeld als Wirtschaftsberater des Präsidenten Richard Nixon, 1973 - 74 war er US-Gesandter bei der NATO in Brüssel. 1974 wurde er unter Präsident Gerald Rudolph Ford Stabschef des Weißen Hauses, und 1975 der jüngste Verteidigungsminister der USA. Nach der Abwahl Fords aus dem Präsidentenamt verlor auch Rumsfeld 1977 seine politischen Ämter. Er ging in die freie Wirtschaft, 1977 - 1985 um die Firma G. D. Searle and Company zu sanieren. Unter Rumsfeld erhielt die Firma eine Zulassung für den umstrittenen Süßstoff Aspartam. Nach der Zulassung wurde Aspartam ein einträgliches Geschäft und die Firma konnte saniert werden und machte Rumsfeld zu einem vermögenden Mann. In diese Zeit fällt auch Rumsfelds umstrittene Rolle als Sondergesandter im Irak, bei der er auch Saddam Hussein persönlich traf. 1981 - 1986 war Rumsfeld daneben auch noch Vorsitzender der US-amerikanischen Denkfabrik RAND Corporation. 1985 - 1990 war Rumsfeld als Chefberater für William Blair and Company tätig. 1990 - 1993 folgte eine Managertätigkeit für General Instrument Corporation, 1997 - 2000 für Gilead Sciences Inc.

Nach der Wahl von George W. Bush zum US-Präsidenten wurde er im Jahre 2001 erneut Verteidigungsminister. Er gilt als entschiedener "Falke" innerhalb der Bush-Regierung, wo er indes - wie auch in den Streitkräften - nicht nur Freunde hat. Nach Bushs Wiederwahl im November 2004 wurde er überraschend in dessen zweites Kabinett übernommen.

Auszeichnungen

Rumsfeld (l.) mit Rudolf Scharping in Washington, D.C.

Rumsfeld erhielt elf akademische Ehrentitel. Er wurde unter anderem 1977 mit der Presidential Medal of Freedom und 1993 mit der Eisenhower Medal ausgezeichnet.


Donald Rumsfeld empfängt Biker

Projekte

  1. Rumsfeld arbeitete aktiv am Project for the New American Century mit, das 1998 und auch im September 2000 vorschlug, in den Irak einzumarschieren.
  2. Im Irak-Konflikt fiel D. Rumsfeld wiederholt durch undiplomatisch formulierte Kritik an der deutschen und französischen Haltung auf, die sich für eine gewaltfreie Lösung des Konfliktes um die Waffeninspektionen einsetzten. Und als man ihm mitteilte, dass Österreich aufgrund seiner Neutralität keine amerikanischen Truppenbewegungen über österreichischem Staatsgebiet in Zusammenhang mit einem möglichen Krieg im Irak erlauben dürfe, kommentierte er dies undiplomatisch mit den Worten: "Austria is making problems" (Österreich macht Schwierigkeiten).

Im Januar 2003 bezeichnete er in einer Pressekonferenz die einen Krieg gegen den Irak ablehnenden Länder Europas geringschätzig als das alte Europa und prägte damit das Wort des Jahres 2003.

Folterskandal

Im Zusammenhang mit den Misshandlungsvorwürfen und -videos im Bagdader Abu-Ghuraib-Gefängnis sah sich Rumsfeld im Mai 2004 mit massiven Rücktrittsforderungen der Presse und des US-Senats konfrontiert. Einer erneuten Rücktrittsforderung sah sich Rumsfeld durch den demokratischen Präsidentschaftskandidat John Kerry am 25. August 2004 wegen des Folterskandals im irakischen Gefängnis Abu Ghraib ausgesetzt. Begründet wird diese Forderung mit den Ergebnissen der Untersuchungskommission vom Vortag. Im Januar 2005 gab Rumsfeld in einem Interview mit CNN an, dem Präsidenten George W. Bush zweimal seinen Rücktritt angeboten zu haben, was dieser jedoch ablehnte...

Wohnsitz

Donald Rumsfeld hat seinen ständigen Wohnsitz im US-Bundesstaat Illinois, ein privates Domizil in Taos, New Mexico, sein Dienstsitz ist das Pentagon in Washington D. C..

Vorgänger und Nachfolger

Vorgänger:
James R. Schlesinger
Liste der US-Verteidigungsminister Nachfolger:
Harold Brown
Vorgänger:
William Cohen
Liste der US-Verteidigungsminister Nachfolger:

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