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Kaspar Hauser

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Kaspar Hauser, Findelkind mit ungeklärter Herkunft, * angeblich am 30. April 1812, † 17. Dezember 1833 in Ansbach

Am 26. Mai 1828 tauchte in Nürnberg ein 16-jähriger, verwahrlost aussehender Junge auf, der eine kaum verständliche Sprache gebrauchte und sich Kaspar Hauser nannte.

Sein geistiger Zustand erregte das Interesse von Juristen, Theologen und Pädagogen, die zahlreiche Untersuchungen mit ihm durchführten und ihm richtiges Sprechen, Lesen und Schreiben beibrachten. Es stellte sich heraus, dass Kaspar Hauser lange Zeit einsam in einem Verlies gefangen gehalten wurde. Das Geheimnis um seine Herkunft wurde dennoch niemals aufgeklärt, obwohl sich zahlreiche Theorien und Gerüchte darum rankten. So hieß es u.a., er sei ein badischer Erbprinz, der aus dynastischen Gründen nach seiner Geburt mit einem sterbenden Kind vertauscht wurde – allerdings konnte das durch einen Gentest 1996 widerlegt werden.

Auch die Umstände seines frühen Todes blieben unklar. Vermutlich fiel er einem Attentat zum Opfer; es wird aber auch nicht ausgeschlossen, dass er sich die Stichverletzungen, die am 17. Dezember 1833 zu seinem Tode führten, selbst beigebracht hat.

Fakt ist, dass das Phänomen Kaspar Hauser zahlreiche Wissenschaftler, Schriftsteller und Filmemacher inspiriert hat und bis heute inspiriert. Bekannte Beispiele sind das Drama Gaspar Hauser (1838) des Franzosen Adolphe Philippe Dennery, der Roman Caspar Hauser oder Die Trägheit des Herzens (1908) von Jakob Wassermann sowie Peter Handkes Drama Kaspar (1968).

Kurt Tucholsky schrieb u.a. unter dem Pseudonym Kaspar Hauser.