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Brief des Polykarp an die Philipper

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Der Brief des Polykarp an die Philipper (griech. Vorlage:Polytonisch) ist ein Mahn- und Lehrschreiben des Polykarp von Smyrna, das vermutlich im ersten Drittel des 2. Jahrhunderts entstanden ist. Seit den Untersuchungen Percy N. Harrisons geht man im Allgemeinen davon aus, dass dieser Brief zwei unterschiedliche Brieftexte beinhaltet.[1]

Der Brief des Polykarp steht in der Tradition des Hebräerbriefes und des 1. Clemensbriefes. Im Zentrum steht die Lehre von Jesus Christus als dem vollkommenen und endgültigen Hohepriester. Daneben finden sich sog. Haustafeln (Kap. 4,1 – 6,1), standesspezifische Ermahnungen, die die Pflichten der Männer, Diakone und anderer Personen ausführen.

Der Polykarpbrief ist ganz in der Sprache des Neuen Testamentes gehalten, obwohl selten aus einer Schrift zitiert wird. Er erwähnt die Ignatiusbriefe (Kap. 13,2) und bezeichnet Paulus als das ideale Vorbild aller Christen (Kap. 3). Vor dem Doketismus wird gewarnt.

Quelle

  • Joseph A. Fischer: Die beiden Polykarp-Briefe (Griechisch-Lateinische Textausgabe). In: Ders.: Die Apostolischen Väter[2] (Schriften des Urchristentums; Bd. 2). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2004, ISBN 3-534-18262-6, S. 227-266 (Nachdr. d. Ausg. Darmstadt 1976).

Einzelnachweise

  1. Percy N. Harrison: Polycarp's two epistles to the Philippians. University Press, Cambridge 1936.
  2. Inhalt: Der Klemens-Brief, S. 1-108; Die sieben Ignatius-Briefe, S. 109-226; Die beiden Polykarp-Briefe, S. 227-266; Das Quadratus-Fragment, S. 267-274.