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Uganda

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Republic of Uganda
Republik Uganda
Flagge Ugandas Wappen Ugandas
(Details) (Details)
Wahlspruch: „For God and My Country
engl., „Für Gott und mein Land
Amtssprache Englisch
Hauptstadt Kampala
Staatsform Präsidialrepublik
Präsident Yoweri Kaguta Museveni
Regierungschef Apolo Nsibambi
Fläche 241.548 km²
Einwohnerzahl 26.404.543 (Stand Juli 2004)
Bevölkerungsdichte 112 Einwohner pro km²
Unabhängigkeit 9. Oktober 1962
Währung Uganda-Schilling
Zeitzone UTC+3
Nationalhymne Oh Uganda, Land of Beauty
Kfz-Kennzeichen EAU
Internet-TLD .ug
Vorwahl +256
Karte Afrikas, Uganda hervorgehoben
Karte Ugandas

Die Republik Uganda liegt in Ostafrika und grenzt im Norden an den Sudan, im Osten an Kenia, im Süden an Tansania, im Südwesten an Ruanda und im Westen an die Demokratische Republik Kongo. Die Grenzen zu Kenia und Tansania verlaufen zum Teil durch den Viktoriasee.

Der Name „Uganda“ kommt von dem früheren Königreich Buganda. Der Kabaka (=König) von Buganda wurde 1966 gestürzt, sein Grabmal (Kasubi Tombs) kann besichtigt werden. Der Nationalfeiertag wird am 9. Oktober gefeiert. Er erinnert an die Unabhängigkeit des Staates von britischer Kolonial-Herrschaft.

Erste Assoziationen erstrecken sich von der Schreckensherrschaft Idi Amins und Massakern bis hin zu der Einstufung als „Perle Afrikas“. Bekannt ist auch der Flughafen Entebbe durch das Geiseldrama um ein entführtes Flugzeug der Air France („Operation Jonathan“). Der Süden bietet sich für Tourismus an, während im Norden immer noch gekämpft wird. Ugandas Armee ist inoffiziell immer noch in der Demokratischen Republik Kongo aktiv und.

Geographie

Hauptartikel: Geographie von Uganda

Landschafts-Eindruck aus Südwest-Uganda

Uganda ist von Seen, dem Weißen Nil (hier: Viktoria-Nil und Albert-Nil), Urwäldern und Savannen geprägt. Das Land wird im Süden vom Äquator durchzogen. Auf das tropische Klima im Süden und in der Mitte des Landes wirkt sich aus, dass Uganda größtenteils auf einem Plateau um 1000 m über dem Meeresspiegel liegt. Dort ist es eher regnerisch. Zwei Trockenzeiten (von Dezember bis Februar und dann wieder von Juni bis August) unterbrechen dieses Stadium. Der tiefste Punkt Ugandas ist mit 621 m über Meeresspiegel der Albertsee. Die Margherita (auch: Mount Stanley) im Ruwenzori-Gebirge als höchster Punkt ist 5110 m hoch. Beide Extrempunkte liegen relativ nahe beieinander. Die Gesamtfläche des Landes umfasst 236.040 Quadratkilometer, davon entfallen 199.710 Quadratkilometer auf die Landfläche, während 36.330 Quadratkilometer Wasserflächen sind. Der Nordosten Ugandas ist semiarid. Wichtige Rohstoffe des Landes sind Kupfer, Kobalt, Kalkstein und Steinsalz. Wasserkraft und landwirtschaftlich gut zu nutzender Boden stellen weitere Ressourcen dar.


Flora

Lobelien-Art aus dem Bergregenwald des Ruwenzori-Gebirges

Uganda hat eine überaus artenreiche Pflanzenwelt. Die Savanne Ostafrikas geht in den Regenwald Westafrikas über, was sich positiv auf die Artenvielfalt der Pflanzen und Tiere auswirkt. Dazu bieten die Höhenschichtungen mannigfaltige Lebensräume. Neben Akazien und Kandelaber-Wolfsmilch in den Savannen kommen vor allem im Ruwenzori-Gebirge und am Mount Elgon soiwe in den Urwäldern faszinierende Pflanzengesellschaften vor.

Städte

Hauptartikel: Liste der Städte in Uganda

Bevölkerung

Hauptartikel: Bevölkerung von Uganda

Uganda hat mehr als 26 Millionen Einwohner. Englisch ist die offizielle Sprache, aber im Alltag wird oft Luganda (die Sprache der Baganda) verwendet, dazu andere Sprachen des Niger-Kongo-Sprachgebietes sowie nilotisch-saharische Sprachen, Suaheli und Arabisch.

Demographische Daten
Lebenserwartung 45,28 Jahre
Lebenserwartung (Männer) 43,76 Jahre
Lebenserwartung (Frauen) 46,83 Jahre
Säuglingssterblichkeit ? %
Kindersterblichkeit (2001) ? %
Müttersterblichkeit ? / 100000 Geb.
Ärzte ? / 1000 Einw.
Krankenhausbetten ? / 1000 Einw.
Zugang zu sauberem Trinkwasser ? %
Geburtsrate (2004) 46,31 / 1000 Einw.
Sterblichkeit (2004) 16,61 / 1000 Einw.
Bevölkerungswachstum (2004) 2,97 %
Fruchtbarkeit (2004) 6,64 Kinder / Frau
Alters-Struktur:

0-14 Jahre: 50,6 %
15-64 Jahre: 47,1 %
65 Jahre und mehr: 2,4 %

Altersdurchschnitt: 14,8 Jahre
HIV-Infektionsrate (2005) 7 %
HIV/AIDS-Infizierte (2005) 800.000
HIV-Tote (2001) 84.000
Lese- und Schreibfähigkeit nach Erreichen des 15. Lebensjahres (2001) 69,9 %
Öffentliche Ausgaben für Gesundheit ? % vom BIP
Öffentliche Ausgaben für Altersversorgung ? % vom BIP
Öffentliche Ausgaben für Bildung und Erziehung ? % vom BIP
Schulpflicht seit 1997 UPE (Universal Primary Education)
Einschulungsqote (primär) ? %
Einschulungsquote (sekundär) ? %
Armuts-Quote 35 % der Menschen sind nach Landes-Kriterien arm
Aufgenommene Flüchtlinge

184.731 aus dem Sudan
18.000 aus Ruanda
7.459 aus der Demokratischen Republik Kongo
dazu Flüchtlinge aus anderen Ländern

Inlands-Flüchtlinge 1,4 Millionen


Ethnien

Baganda 17 %, Ankole 8 %, Basoga 8 %, Iteso 8 %, Bakiga 7 %, Langi 6 %, Rwanda 6 %, Bagisu 5 %, Acholi 4 %, Lugbara 4 %, Batoro 3 %, Bunyoro 3 %, Alur 2 %, Bagwere 2 %, Bakonjo 2 %, Jopodhola 2 %, Karamojong 2 %, Rundi 2 %, Nicht-Afrikaner (Europäer, Asiaten, Araber) 1 %, andere: 8 %.


Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Ugandas

Uganda gehört zur „Wiege der Menschheit“. Die Pygmäen stellen wohl die ältesten heute lebenden Ethnien Ugandas dar. Vor ungefähr 2000 Jahren wanderten ackerbebauende Bantu ein, die die Pygmäen zurück drängten und ihrerseits von Niloten des Nordens nach Süden gedrängt wurden. Zwischen nilotischen Ethnien und Bantu-Ethnien gab es immer wieder Konflikte, die mittlerweile aber über bloßen Tribalismus hinaus gehen.

Seit dem 15. Jahrhundert bildeten sich vor allem im Süden Uganda bei den Bantu die (zum Teil heute aus touristischen Gründen als kulturelle Körperschaften wiederbelebten) bestehenden Aristokratien, vor allem Königreiche. Unter ihnen hatte das Königreich Buganda eine führende Rolle. Weitere Königreiche waren Ankole, Bunjoro und Toro. Die nilotischen Stämme des Nordens waren Nomaden und Hirten-Völker, die sich in kleineren Einheiten organisierten.

Im 19. Jahrhundert drangen arabische Händler von der Ostküste Afrikas in das Gebiet nördlich des Viktoriasees vor. Ihr Anreiz war die Gier nach Elfenbein und der Sklavenhandel. In einigen Gebieten etablierte sich der Islam, in vielen Regionen blieben jedoch die Naturreligionen vorherrschend.

Kolonialzeit

Um 1860 „entdeckten“ die beiden britischen Forscher John Hanning Speke und James Augustus Grant die Quelle des Nils für Europa. Um diese Zeit begann die europäische Kolonialisierung Ostafrikas. Zu den ersten Europäern, die sich in diesem Gebiet niederließen, gehörten sowohl katholische als auch protestantische Missionare. In erstaunlich kurzer Zeit setzten sie in zahlreichen Volksgruppen ihren Glauben durch.

Uganda wurde britisches Protektorat. Die koloniale Wirtschaft förderte den Baumwoll- und Kaffeeanbau. Dazu wurde die Eisenbahnlinie der Uganda Railway gelegt.

Unabhängkeit

In den 1950ern kam ein gelenkter Demokratisierungsprozess in Gang, es entstanden Parteien und ein Kongress. Am 9. Oktober 1962 wurde Uganda unabhängig (siehe Nationalfeiertag). 1962 wurde Milton Obote der erste Premierminister des unabhängig gewordenen Landes. Allerdings begann er, die alten Königreiche aufzulösen, teilweise in blutigen Massakern. Dadurch entfremdete Obote sich von der Bevölkerung. Das nutzte der zum Kommandeur (Generalmajor) aufgestiegene Idi Amin, ebenfalls ein Nilote, aus: Während einer Abwesenheit Obotes übernahm er 1971 die Macht.

Diktaturen und Massaker

Die Diktatur Idi Amins von 1971 bis 1979 war für die Ermordung von über 300.000 Oppositionellen verantwortlich. Angehörige anderer Volksstämme wurden getötet, asiatische Zuwanderer, vor allem Inder, die im Handel bestimmend waren, des Landes verwiesen. Amin wütete bis 1979, die Bevölkerung lebte unter ständiger Furcht vor brutalen Gewaltakten. Im April 1979 wurde die Hauptstadt Kampala unter der Führung von tansanischen Truppen von ugandischen Rebellen (dabei auch Yoweri Kaguta Museveni) befreit. Doch in den Wahlen im September 1980 kam Milton Obote an die Macht, wobei ihm Wahlmanipulationen vorgeworfen wurden. Daraufhin ging Museveni mit einer Rebellenarmee gegen ihn vor. Der Guerillakrieg unter Milton Obote (1980-1985) kostete vielen weiteren Menschen das Leben.

Im Januar 1986 eroberte Musevenis National Resistance Army (NRA) die Hauptstadt Kampala. Museveni wurde als ugandischer Präsident vereidigt.

Auswirkungen auf heute

Der Norden ist bis heute noch nicht befriedet. Die Lord's Resistance Army (LRA) operiert vom Sudan aus und terrorisiert die Bevölkerung.

Tutsi, Hutu, Lendu, Hema, und andere ethnische Gruppen, assozierte Rebellen, bewaffnete Banden und verschiedene Regierungsstreitkräfte operieren in der Region der Großen Seen zwischen Uganda, Kongo, Rwanda und Burundi, um Kontrolle über bevölkerungsreiche Gebiete und wirtschaftliche Ressourcen zu erlangen. Die Gefahr dabei ist, dass einzelne Ethnien die Machtverhältnisse dominieren und dies von den Benachteiligten zu Rebellion dagegen führt. Dabei mischt auch Uganda mit, derzeit vor allem in der Demokratischen Republik Kongo (Kongokrieg).


Politik

Hauptartikel: Politik von Uganda

Die ugandische Regierung mischt autoritäre und demokratische Elemente. Politisch wirksam ist nur Musevenis Regierungs-Partei, die National Resistance Movement Organization (NRM-O), heute kurz „Movement“. Dazu hat de facto das Militär eine tragende Rolle.

Er ist der Ansicht, dass es in Uganda keine Grundlage für ein Mehrparteien-System gibt und dass die bestehenden Alt-Parteien Ursache für Ugandas Probleme sind. Zwar wurden sie nicht verboten, doch die meisten Aktiviäten, die eine Partei ausmachen, bleiben ihnen versagt. Die Regierung stellt sich als positiv gesinnt gegenüber Menschenrechten dar. Allerdings sind Defizite beim Umgang mit politischen Parteien und Regime-Gegnern wie auch die Rekrutierung von Kindersoldaten offen sichtlich. Der jetzige Präsident Ruandas, Paul Kagame, kam auf Grund einer militärischen Intervention aus Uganda an die Macht. Er gehört zur Ethnie der (Tutsi).

Verfassung

Parteien

Regierung

Amt Amtsinhaber seit
Präsident Yoweri Kaguta Museveni 26. Januar 1986
Vizepräsident Gilbert Balibaseka Bukenya Mai 2003
Premierminister Apolo Nsibambi 5. April 1999
Präsidialamtsministerin Beatrice Wabudeya 13. Januar 2005
Außenminister Sam Kutesa 13. Januar 2005
Innenminister Ruhakana Ruganda
Minister für Justiz und Verfassungsangelegenheiten Edward Kiddu Makubuya
Minister für den öffentlichen Dienst Henry Magunwa Kajura 2003
Finanzminister Ezra Suruma 13. Januar 2005
Ministerin für Erziehung und Sport Geraldine Namirembe Bitamazire 13. Januar 2005
Minister für Kommunalverwaltung Tarsis Kabwegyere
Gesundheitsminister Jim Muhwezi 25. Juli 2001
Minister für Infrastruktur John Nasasira Juli 1998
Minister für Wasser, Land und Umwelt Kahinda Otafiire
Ministerin für Geschlechterangelegenheiten, Arbeit und soziale Entwicklung Zoe Bakoko Bakoru 25. Juli 2001
Minister für Energie und Bergbau Syda Namirembe Bbumba 1999
Verteidigungsminister Amama Mbabazi 25. Juli 2001
Ministerin für Landwirtschaft und Fischerei Hajati Janat Mukwaya 25. Juli 2001
Minister für Tourismus, Handel und Industrie Daudi Migereko
Minister im Amt des Premierministers George Mondo Kagonyera
Minister für Katastrophenprävention und Flüchtlinge Moses Ali
Minister für Wirtschaftsbeobachtung Kweronda Ruhemba
Sicherheitsministerin Betty Akech 13. Januar 2005
Minister ohne Geschäftsbereich Crispus Kiyonga

Für die vollständige Liste der Präsidenten von Uganda, siehe Präsident von Uganda.


Verwaltungsgliederung

Hauptartikel: Distrikte von Uganda

Uganda ist in sechsundfünfzig Distrikte gegliedert.


Wirtschaft

Hauptartikel: Wirtschaft von Uganda

Die Wirtschaft im Süden und in der Mitte des Landes prosperiert. Hauptausfuhrgut ist - wie zur Protektoratszeit - Kaffee, in kleinerem Umfang auch Gold. Auch Tee und Fisch aus dem Viktoria-See werden exportiert.


Kultur

Hauptartikel: Kultur von Uganda

Bildung

Medien

Die Medien in Uganda können kritisch über die Regierung berichten, obwohl die Regierung bei Berichten über sensible Themen wie dem Rebellenkrieg im Norden und der Verwicklung des Landes in den Bürgerkrieg im Kongo in der Vergangenheit wie auch beim Thema Kindersoldaten mitunter scharf reagierte. Seit dem Machtantritt von Präsident Museveni wurde die Medienlandschaft liberalisiert. Es sind über 100 Radiosender registriert.

Zeitungen

Umwelt

Neun Nationalparks und sechs Wildreservate zeugen von der Natur-Schönheit des Landes und dem Willen, diese zu schützen. Sie sind über das Land verteilt und liegen meist in der Nähe der Grenzen und weniger im Zentrum des Landes. Dadurch werden unterschiedliche Landschaften und Lebensgemeinschaften geschützt. Drei der Parks sollen hier kurz hervor gehoben werden:

Der Queen-Elizabeth-Nationalpark ist durch seine Lage am Fuße des Ruwenzori-Gebirges und am Edwardsee und Georgsee geprägt. Flusspferde und Pelikane fallen ins Auge, daneben weist das Vorkommen Afrikanischer Büffel, von Elefanten, Löwen, diverser Antilopen und über 600 Vogelarten auf die ökologischen Vielfalt des Gebietes hin.

Der Rwenzori-Mountains-Nationalpark soll die Berg- und Gletscherregionen des Ruwenzori-Gebirges, eine der Quellen des Nil, mit seiner einzigartigen Flora schützen.

Die größte geschützte Fläche des Landes erstreckt sich über den Murchison Falls National Park. Ein spektakulärer Wasserfall des Nils war für diesen Park namensgebend, an dem Nilkrokodile und Flusspferde leben. Eine Seltenheit dieses Schutzgebietes stellt die Rothschild-Giraffe dar.

Siehe auch: Nationalparks in Uganda

Schädlich für Natur und Umwelt wirken sich Entwässerung von Feuchtgebieten, Abholzung, Überweidung und andere negative Nutzungen aus. Im Viktoriasee wuchern gebietsfremde Wasserhyazinthen. Die Einsetzung des Nilbarsches im Viktoriasee, um die Fischereierträge zu steigern, führte zur Ausrottung zahlreicher endemischer Fischarten insbesondere der Buntbarsche, andere Arten sind bedroht. Dies ist eine ökologische Katastrophe und ein Beispiel für falsche „Entwicklungshilfe“, deren Schaden den Nutzen überwiegt.

Uganda hat das Kyoto-Klima-Protokoll unterzeichnet und zahlreiche andere Umwelt- und Naturschutz-Abkommen.

siehe auch

Literatur

  • R. Hofmeier/A. Mehler: Kleines Afrika-Lexikon. Politik-Wirtschaft-Kultur. München 2004, ISBN 3-406-51071-X.

Nachrichten

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