Hadejia-Nguru-Feuchtgebiete
Koordinaten: 12° 54′ N, 11° 0′ O
Die Hadejia-Nguru Feuchtgebiete liegen in der nordöstlichen Region Nigerias. Die erstrecken sich auf einer Fläche von ca. 3.500 km² zwischen den Städten Hadeija und Gashua. Die Hadejia-Nguru Feuchtgebiete sind von großer internationaler Bedeutung, sie bilden ein wichtiges Rast- und Überwinterungsgebiet für Zugvögel aus der nördlichen Hemisphäre. Es wurden insgesamt 377 Vogelarten mit einer Population von 259.767 in 1995, 201.133 in 1996 und 324.510 in 1997 bei Zählungen aufgezeichnet. Die jährlichen Niederschläge werden mit 200 bis 600 mm/m² angegeben.
Die Hadejia-Nguru Feuchtgebiete von einem Binnendelta der Flüsse Hadeija, Kafin Hausa und Jama’are gebildet. Der Hadeija ist der Hauptzufluss und spaltet sie in drei Nebenarme in der Höhe des Ortes Hadeija auf, dieses sind der Alte Hadeija Fluss, der Burum Gana und der Marma Kanal. Der Marma Kanal fließt nach Nordosten in abflusslosen Nguru-See, die beiden anderen Arme verbinden sich nach ca. 105 km wieder miteinander. Der Kafin Hausa fließt in den Jama’are, dieser verbindet sich mit wiedervereinigten Hadeija kurz vor der Ortschaft Gashua und bilden den Komadugu Yobe, dieser Zusammenfluss bildet den östlichen Abschluss der Hadejia-Nguru Feuchgebiete. Ihre größte Ausdehnung erreichen die Feuchtgebiete mit dem einsetzen der Flutsaison ab August und September, sie bestehen dann aus einem Geflecht von Kanälen und kleineren Seen. Die größe der Überflutungsgebiete haben sich in den letzten Jahrzehnten stark reduziert, so hatten die Feuchtgebiete anfang der 1960er Jahre eine durchschnittliche Ausdehnung von 4.125 km², in besonders niederschlagsreichen Jahren sogar bis zu 6.000km² mit einer offenen Wasserfläche von ca. 2.000km². Diese Überflutungsflächen reduzierten sich durch den Rückgang der Niederschlagsmengen, Bau von Staudämmen am Oberlauf und die extensive Wasserentnahme für Bewässerungsprojekte auf ca. 3.500 km² in den 1990er Jahren.
Die Hadejia-Nguru Feuchtgebiete liegen in dem Vegetationgürtel der Sahel Akazien Savanne der Sahelzone, mit ihren jährlichen Niederschlägen von 200 bis 600 mm/m². Es lassen sich in dem Gebiet drei spezielle Hauptvegetationstypen finden. Die erste ist die Strauchsavanne die sich in den höher gelegenen Gebieten ausbreitet. Die zweite wird als Tudu bezeichnet, die sich auf sandigen Böden sich ausbreitet und einer großen Anzahl von Tümpeln durchzogen wird. Die vorherrschenden Baumarten sind die Anabaum(Acacia albida), Ziziphus spp., der Wüstendattel(Balanites aegyptiaca), dem Tamarindenbaum(Tamarindus indica) und dem Afrikanischer Affenbrotbaum(Adansonia digitata), unterlegt sind diese mit einer Vegetation aus den Grasarten Cenchrus biflorus, Andropogon spp. und Vetiveria nigritana. An den Flussauen dehnen sich Galeriewälder, regional als Kumri-Wälder bezeichnet, aus. Diese bestehen hauptsächlich aus den Baumarten Khaya senegalensis, Mitragyna inermis und Diospyros mespiliformis. Auf einigen Flächen wurden die Kumri Wälder ersetzt durch Plantagen des Mango (Mangifera indica) und der echten Guave (Psidium guajava). Der dritte Vegetationstyp breitet sich in den Überflutungsgebieten aus und wird regional als Fadama bezeichnet. Die Hauptbaumarten sind die Acacia nilotica und die Doumpalme(Hyphaene thebaica). Große Grasflächen breiten sich in den Flussauen aus, die dominierende Arten sind die Echinochloa und Oryza spp., in trockneren gebieten der Fadama Vegetation sind es die Gräser Dactyloctenium aegyptium, Setaria spp. und Cyperus spp.. Die übermannshohen Typha australis und Mimosa pigra wachsen an den Ufern der Seen.