Heiliger Geist
Im Tanach, der Heiligen Schrift des Judentums, bezeichnet der Heilige Geist (Ruah HaKodesh) die Gegenwart Gottes, insbesondere wenn sie einem Menschen bewusst wird.
Der Heilige Geist im Christentum ist eine der 3 Wirklichkeiten Gottes: (Siehe Dreifaltigkeit: Gott-Vater, Gott-Sohn, also die Person Jesu, Gott-Heiliger-Geist), und wird auch als dritte Person des Dreieinen Gottes bezeichnet. Der Heilige Geist wird in Bezug auf neutestamentalische Beschreibungen durch eine Taube oder durch Flammen symbolisiert.
Neutestamentlich wird dann der Heilige Geist als eine eigenständige Person aufgefasst.
Die Auseinandersetzung, ob er vom Gott-Vater oder Gott-Sohn ausgehe, hat (neben anderen Unstimmigkeiten) die Spaltung zwischen orthodoxer Kirche und römisch-katholischer Kirche bewirkt.
Das Wirken des Heiligen Geistes bei den Menschen wird durch den Begriff der sieben Gaben des Heiligen Geistes zum Ausdruck gebracht. Diese Tradition geht auf den alttestamentlichen Propheten Jesaja zurück, der zunächst sechs Gaben des messianischen Reiches vorausgesagt hat:
"Doch aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor... Der Geist des Herrn lässt sich auf ihm nieder: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht." (Jes. 11,1.2)
Im neuen Testament werden (im 12. Kapitel des 1. Brief des Paulus an die Korinther) weitere Gaben des Heiligen Geist aufgezählt. In der katholischen Tradition unterschied man später der Zahlensymbolik entsprechend folgende sieben Gaben des Heiligen Geistes:
- die Gabe der Weisheit
- die Gabe des Verstandes, der Einsicht
- die Gabe des Rates
- die Gabe der Stärke
- die Gabe der Erkenntnis, der Wissenschaft
- die Gabe der Frömmigkeit
- die Gabe der Furcht des Herrn
Die charismatischen Bewegungen innerhalb des Christentums betonen die Rolle und die Gaben des Heiligen Geistes in besonderer Weise, da durch diese Wunder vermittelt würden.
Die römisch-katholische Kirche feiert in dem Sakrament der Firmung die Gabe Gottes. Außerdem feiern Christen 40 Tage nach Ostern Pfingsten, als den Tag an dem die Jünger vom Heiligen Geist erleuchtet worden sind.