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Zivilschutzsignale

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Historie

Tonfolge bis Mitte der 70er Jahre
Tonfolge ab Mitte der 70er Jahre

Anfang der 50er Jahre bemühte man sich in Deutschland den Zivil- und Katastrophenschutz in Deutschland neu zu organisieren. Dazu gehörte auch der Aufbau von Warnämtern in der Bundesrepublik, sowie der Auf -und Ausbau eines flächendeckenden Alarmierungssystems um vor Katastrophen zu warnen. Die Möglichkeit der flächendeckenden Warnung und Alarmierung erreichte man mit der Installation von Sirenen. Dazu zählte unter anderem das Sirenenmodell E-57 aber auch sogenannte Hochleistungssirenen die in größeren Städten (z.B. Saarbrücken oder Kassel) aufgestellt wurden. Der Katastrophenalarm selbst war bis Mitte der 70er Jahre mit folgender Tonfolge festgelegt:

3x Dauerton von 12sec mit je 12sec Pause, danach 1min Dauerton.

Mitte der 70er Jahre entschied man sich, diesen auf 1min Heulton für die Alarmierung im Katastrophenfall zu ändern, da der "3xDauerton mit 12sec Dauer" auch für die Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehren genutzt wurde.

Gegenwart

Mechanische Sirene

Das Sirenennetz aus fast 100.000 Sirenen in Deutschland wurde in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts aus Kostengründen abgebaut (Wegfall der Warnämter des Zivilschutz-Warndienstes) und nur noch wenige für die Feuerwehralarmierung stehen gelassen. Seitdem gibt es kein flächendeckendes Warnsystem für die Bevölkerung mehr - abgesehen von Warnmeldungen, die über Radio und Fernsehen verbreitet werden können. Dies wird inzwischen von Einigen als Fehler angesehen, da die Warnmöglichkeit durch Sirenen damit auch für zivile Großschadensfälle (z. B. bei Überflutung, Reaktorunfall etc.) verloren gegangen ist.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe suchte deshalb nach einem neuen Medium für großflächige Katastrophenwarnungen. Dabei sind die Geschwindigkeit, der erreichbare Bevölkerungsumfang, die Ausfallsicherung und die fixen & variablen Kosten zu berücksichtigen. Besondere Aufmerksamkeit liegt allerdings auf dem "Weckeffekt", d.h. die Möglichkeit jederzeit die Bevölkerung aufmerksam zu machen, bestimmte Medien einzuschalten, wie es bei der Sirene gegeben war. Neuentwicklungen müssen dementsprechend dahingehen, dass sich im Katastrophenfall Empfangsgeräte selbst aktivieren.

Folgende Medien zur Alarmierung der Bevölkerung stehen zur Auswahl:

  • Die Massen-SMS wurde bereits 2003 abgelehnt, da die Mobilfunktechnik für derartige Kapazitäten nicht ausgelegt ist. Tests hatten ergeben, dass es bis zu 24 Stunden dauerte, 50.000 Einwohner einer Stadt per SMS zu warnen.
  • Die größte Reichweite erreicht man ohne Sirenen immer noch über das Telefon, das auch einen Weckeffekt hat. Allerdings nehmen die Anschlüsse im Festnetz zugunsten des Mobilfunks ab, wo die Technik nicht für derartige Kapazitäten ausgelegt ist. Das Festnetz jedoch verfügt über die notwendigen Kapazitäten mehrere Tausend Gespräche gleichzeitig abzuwickeln. Allerdings sind hierzu Installationen von Alarmrechnern in den Vermittlungsstellen nötig. Diese kosten ca. 200 Mio Euro.
  • Ebenfalls 200 Mio. Euro kostet der Wiederaufbau des abgerüsteten Sirenennetzes.
  • Der Funkuhrensender DCF77, soll ab 2006 auch Warnungen übermitteln können. Die dazu nötige Anbindung an das satellitengestützte Warnsystem SatWaS ist in Arbeit.
  • Bereits angeschlossen an SatWaS sind eine Vielzahl der TV- und Radiosender (auch in Verbindung mit RDS und DAB) und einige Internetanbieter, die entsprechend aktuelle Warnungen verbreiten können. Allerdings erreichen diese Medien immer nur die aktiven Nutzer und haben keinen Weckeffekt.