Plessur
Plessur | ||
![]() Die Plessur oberhalb Chur | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | CH: 312 | |
Lage | Kanton Graubünden, Schweiz | |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Rhein → Nordsee | |
Quelle | Älpli, auf dem Gebiet der Gemeinde Arosa in den Plessur-Alpen 46° 44′ 45″ N, 9° 37′ 10″ O | |
Quellhöhe | 2400 m ü. M. | |
Mündung | In Chur in den AlpenrheinKoordinaten: 46° 51′ 46″ N, 9° 30′ 26″ O; CH1903: 757724 / 192271 46° 51′ 46″ N, 9° 30′ 26″ O | |
Mündungshöhe | 560 m ü. M. | |
Höhenunterschied | 1840 m | |
Sohlgefälle | 56 ‰ | |
Länge | 33,1 km | |
Einzugsgebiet | 266,75 km² | |
Linke Nebenflüsse | Rabiosa | |
Rechte Nebenflüsse | Welschtobel-, Sapüner- und Fondeierbach | |
Durchflossene Seen | Älplisee, Schwellisee | |
Durchflossene Stauseen | Stausee Arosa | |
Kleinstädte | Chur | |
Gemeinden | Arosa, Langwies, Molinis, Maladers u.a. | |
Einwohner im Einzugsgebiet | 39'300 |
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Die Plessur ist ein rund 33.1 km langer Fluss im Schweizer Kanton Graubünden. Sie entspringt auf dem Gebiet der Gemeinde Arosa in den Plessur-Alpen, durchfliesst das Schanfigg und mündet in der Kantonshauptstadt Chur in den Alpenrhein.
Quellgebiet und durchflossene Seen
Im Quellgebiet zwischen Älplisee, Totseeli und dem Bereich Erzhorn-Aroser Rothorn-Älplihorn führt die Plessur praktisch nur während der Schneeschmelze oder nach ergiebigen Niederschlägen Wasser. In der übrigen Zeit fliesst dieses unterirdisch und tritt erst kurz vor der Mulde des Älpisees zu Tage. Auch dessen Ausfluss erfolgt teilweise unter der Oberfläche, womit die Plessur erst in der Chlus oberhalb des Schwellisees permanent sichtbar wird. Unterhalb des Schwellisees, im Büalatobel, fliesst das Herrabächli vom Untera Wasserboda herkommend in die Plessur. Im Gründji oberhalb der Hörnli-Express-Talstation fliesst der Gampibach, weiter unten der Alpatobelbach zu, bevor sich im Büdemji bei der Bärabadschanze die Quellwasser des Aroser Unterberg (Schafrügg) dazugesellen. Beim Müliboda vereinigt sich der Melchernabach, in der Isel der Welschtobelbach sowie - vom Untersee herkommend - der Seebach mit der Plessur, bevor diese in den Stausee Arosa mündet. Der von der Maienfelder Furgga herkommende Furggabach fliesst direkt in den See. Die Plessur verlässt den Stausee via Schwellwuhr/Schluck in Richtung Langwies.
Weitere Zuflüsse
- Schwarzseebach (links)
- Wissbach (Usserwald) (links)
- Wissbach (Grüenseeli) (rechts)
- Seebach (Unterer Prätschsee) (links)
- Tiejer Bach (rechts)
- Büelenbach (rechts)
- Sapüner-/Fondeierbach (rechts)
- Platzbach (rechts)
- Pirigerbach (rechts)
- Gründjitobelbach (rechts)
- Matteltjibach (links)
- Frauentobelbach (rechts)
- Ruchbach (links)
- Farbtobelbach (rechts)
- Telf (rechts)
- Trümmelatobelbach (links)
- Rungser Rüfibach (links)
- Pardielertobelbach (rechts)
- Grosstobelbach (rechts)
- Grossbach (links)
- Rüfinalertobelbach (links)
- Gadenstetter Bäche (links)
- Clasauerertobelbach (rechts)
- Sagenbach (links)
- Pajüelbach (links)
- Schelmentobelbach (rechts)
- Prader Bäche (links)
- Castielertobelbach (rechts)
- Calfreisertobelbach (rechts)
- Sagentobelbach (links)
- Steinbach (links)
- Rabiosa (links)
- Nasstobelbach (rechts)
Wichtige Brücken
Auf der Strecke der Arosabahn wird die Plessur bei Langwies von der Rhätischen Bahn überquert. Der markante, 1914 fertiggestellte, Langwieser Viadukt des Ingenieurs Eduard Züblin überspannt die Plessur und den dort zufliessenden Sapüner-/Fondeierbach in einer Höhe von 62 m und mit einer Länge von 287 m. Als zweite grosse Überquerung ist vor den Toren Churs die St. Luzibrücke als neue Linienführung für die Schanfiggerstrasse geplant.
Historisches
Die Herkunft des Namens "Plessur" ist unklar, er hat möglicherweise sogar vorrömischen Charakter. Alten Urkunden zufolge wurde die Plessur früher auch Schanfigger Rhein oder Aroser Wasser genannt. Im Jahre 1300 entstand durch sie in Chur eine grosse Wassernot. 1570 brach die Plessur bei einem Unwetter aus und schädigte die Umgebung von Chur schwer. Der Schaden wurde auf über 1000 Kronen geschätzt. Auch 1584 richteten Überschwemmungen in Chur Schäden an. Ein Chronist schrieb: Das Stadtvolk wurde auf die Wehr gerufen. Sie mussten viele fruchtbare Bäume fällen, um das Wasser vor der Stadt zu schwellen. Am 6./8. Juli 1861 schreckte die tobende Plessur um Mitternacht die Churer Bevölkerung aus dem Schlaf. Der Plessurfall und die Totenbrücke wurden zerstört. Das städtische Armenhaus, 45 m vom Ufer entfernt, stand 1 2/3 m unter Wasser. Die 55 Bewohner im Weiler Neusax unterhalb von Maladers stellten in der Nacht vom 27. zum 28. September 1890 ein Gleiten des Berghanges fest; das ganze Gebiet rückte der Plessur zu. Nadelbäume stauten den Sturzbach zu einem 8m tiefen See. Die Bewohner mussten daraufhin umsiedeln. Generell war die Saxerrüfe immer wieder mal ein Sorgenkind der Gemeinde Maladers und der Stadt Chur. Heute ist die Plessur im Bereich der Stadt Chur, beispielsweise beim Plessurquai, stark kanalisiert und stellt keine Gefahr mehr dar.
Galerie
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Älplisee mit Plessurquelle im Vordergrund
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Plessur mit reflektierendem Älplisee (Mitte)
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Beim Schwellisee
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Bei ehemaliger Plessurschanze
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Stausee Arosa in der Isel
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Plessur mit Langwieser Viadukt
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Plessurfall in Chur
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Mündung in den Rhein
Weblinks
- Commons: Plessur – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- {{{Autor}}}: Plessur. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Website Fischzucht Plessur
Einzelnachweis
- Ernst Rahm: Die Aroser Seen, Buchdruckerei Arosa, Arosa 1982, S. 14.