Ballynamona Lower
Das Court tomb von Ballynamena Lower (irisch: Carn Chúirte Bhaile Na Moná; lokal als "Cailleach Bhearra“ bekannt) [1] ist das südöstlichste seiner Art in Irland und das einzige im County Waterford und in Leinster. Es liegt 100 m von der Küste und 1,5 nördlich vom Leuchtturm von Mine Head. Das Court tomb von Ballynamena ist eines von lediglich einem halben Dutzend Anlagen, die südlich einer ost-west verlaufenden Linie von Dundalk nach Galway liegen. Die Anlage ist unter der Bezeichnung Dolmen auf der Ordnance Survey Karte verzeichnet.
neolithische oder jungsteinzeitlichen Bauern waren die ersten, die in Irland Megalithanlagen bauten, darunter auch das Court tomb von Ballynamena Lower. Court tomb sind Kollektivgräber für fünf bis über 20 Brandbestattungen. Die verbrannten Knochen wurden mitunter mit Beigaben, wie Keramik, Perlen und Steinwerkzeugen in den Grabkammern platziert. Der Anlagentyp gilt als die früheste Form irischer Hünengräber und kann in Unterformen unterteilt werden.
Ballynamona Lower wurde 1938 von T. G. E. Powell ausgegraben. Da es bereits zuvor vieler seiner Steine beraubt war, lies sich die Größe und Form nicht mehr genau ermitteln. Auch die Kammern waren von Schatzsuchern durchwühlt worden. Lediglich einige Fragmente von dekorierter Keramik, zahlreiche Feuersteinabschläge und eine kleine Steinscheibe aus feinkörnigen „Old Red Sandstone“ zeigen Spuren menschlicher Zubereitung. Ähnliche aber größere Scheiben sind aus Galeriegräber der Bretagne, Schottland, Wales und aus dem County Wicklow bekannt. Man weiß nicht wie die Religion der Menschen aussah, aber ähnliche Strukturen finden in ganz Europa, in Vorderasien und in Teilen Afrikas.
Obwohl der Cairn von Ballynamona weder groß noch spektakulär ist, hat es seine Bedeutung. Es stammt aus der späten Jungsteinzeit oder frühen Bronzezeit und ist Beleg für die frühe Besiedlung der später „Alte Pfarrei von An Sean Phobal“ genannten Region, in der die Anlage liegt, durch eine entwickelte Bauerngesellschaft. Weitere Anhaltspunkte für die Besiedlung der Grafschaft Waterford in dieser Zeit sind die Großsteingräber von Gaulstown, Mattewstown und Ballynageeragh, rund um Tramore. Während dieses Grab noch in Nutzung war endete die Jungsteinzeit und die frühe Bronzezeit, in der aus Kupfer und Zinn Bronze hergestellt wurde begann in Irland, wovon auch Funde im County Waterford zeugen. Bei Bonmahon wurde Kupfer abgebaut und es gibt Hinweise, dass am Rande des Knockmon Moor, im Westen von Dungarvan eine Bronzegießerei existierte.
Literatur
T. G. E Powell: Excavation of a megalithic tomb at Ballinamona Lower, County Waterford 1938
Einzelnachweis
- ↑ Cailleach Bhéarra (die Hexe von Beare), ist eine weibliche Gottheit der irischen und schottischen Überlieferung. Nach ihr ist die Beara-Halbinsel benannt. Die ursprüngliche heidnische Konzeption interagierte ab dem 9. Jahrhundert mit der christlichen. In dem im 11. Jahrhundert entstandenen Gedicht: "Wehklagen der alten Frau Beare", beklagt eine Nonne ihre vergangene Jugend, aber die Spuren einer Verbindung mit der heidnischen Göttin sind deutlich
Weblinks