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Blutorden

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Medaille zur Erinnerung an den 9. November 1923
Der Blutorden an der rechten Brusttasche von Alfred Greim

Die Medaille zur Erinnerung an den 9. November 1923, im Volksmund kurz Blutorden genannt, wurde 1934 durch Adolf Hitler gestiftet. Die Bezeichnung „Blutorden“ wurde später in die offizielle Sprachregelung übernommen.[1]

Geschichte

Ursprünglich wurde der Blutorden ausschließlich an überlebende Teilnehmer des Hitlerputsches von 1923 verliehen. Die Zahl dieser ersten Runde von Medaillen-Trägern betrug etwa 1500.

Später wurde die Medaille auch an viele Teilnehmer des österreichischen Juliputsches von 1934 verliehen. Ab Mai 1938 wurde der Kreis der Medaillenträger noch weiter erweitert, indem man auch Parteimitglieder, die im Kampf der Nationalsozialisten um die Macht im Staat zum Tode verurteilt und schließlich zu lebenslanger Haft begnadigt wurden, mit ihr auszeichnete. Schließlich wurden sogar Parteiangehörige mit der Medaille ausgezeichnet, die „nur“ Freiheitsstrafen von mehr als einem Jahr verbüßt hatten oder im Straßenkampf besonders schwer verletzt worden waren. Zuletzt wurden noch alle ehemaligen Fahnenjunker des Jahrgangs 1923/24 der Kriegsschule München mit diesem Ehrenzeichen ausgezeichnet.

Ein Sonderfall stellt die Verleihung an Reinhard Heydrich dar, der die Medaille postum am 4. Juni 1942 verliehen bekam; er war der letzte von 436 Trägern, denen die Medaille nachträglich verliehen wurde.

Wenn man alle diese Gruppen zusammenrechnet, wurden ungefähr 6.000 Medaillen ausgegeben.

Der „Blutorden“ gehört zu jenen nationalsozialistischen Ehrenzeichen, deren Führung in Deutschland nach dem Gesetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen von 1957 in keiner Form zulässig ist.

Trägerliste

Siehe auch

Literatur

  • Hilde Kammer und Elisabet Bartsch: Jugendlexikon Nationalsozialismus. Begriffe aus der Zeit der Gewaltherrschaft 1933-1945, Rowohlt Taschenbuch Verlag, 1982 (S. 39)

Einzelnachweise

  1. siehe auch "Die Verleihung des Blutordens. Durchführungsbestimmungen des Reichsschatzmeisters - Antrag, Prüfung und Verleihung", veröffentlicht im „Völkischen Beobachter“ vom 1. September 1938