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Kameraperspektive

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Als Kameraperspektive bezeichnet man den Standort bzw. den Betrachtungswinkel der Kamera auf ein Objekt. Dies ist nicht mit den Einstellungsgrößen zu verwechseln, die sich ausschließlich nach der Entfernung (und somit Bildgrößenausschnitt) zum Objekt definieren.

Man unterscheidet grob zwischen drei Perspektiven (mit jeweils zwei bekannten Extremfällen), wobei natürlich die Übergänge zwischen den Perspektiven lückenlos verändert werden können; desweiteren gibt es eine Sonderform der Kameraperspektivität:

Untersicht

Dieser Begriff (oder auch Low-Angle-Shot) benennt eine Kameraperspektive, die Objekte aus einer niedrigen vertikalen Position aufnimmt. Dieses Stilmittel wird häufig eingesetzt, um das Objekt (z.B. den Terminator) als überlebensgroß und bedrohlich darzustellen.

Froschperspektive

So wird auch in der Filmtechnik eine extreme Untersicht bezeichnet, d.h. die Kamera befindet sich auf einem sehr niedrigen Standpunkt zum Objekt und fängt dieses vertikal ein.

Normalsicht

Wie der Name schon andeutet handelt es sich hierbei um die Standardperspektive, die die Kamera einfängt. Die Kamera ist in einer geraden Linie zum Zielobjekt ausgerichtet.

Die Normalsicht versucht im allgemeinen die natürliche perspektivische Wahrnehmung abzubilden, d.h. z.B. Protagonisten werden in Augenhöhe eingefangen. Damit geht aber auch einher, dass sich eine normale Sicht dennoch als Untersicht bzw. Aufsicht niederschlagen kann. Ist etwa der Hauptdarsteller ein Kind oder Kleinwüchsiger, wäre es kein Normalsicht-Einsatz, jegliche weitere Protagonisten in fast jeder Einstellung in Augenhöhe einzufangen. Äquvalent gilt das für hohe Objekte: ein Betrachtungswinkel, der den Pariser Eiffelturm in gerader Linie mittig betrachtet, ist nicht als Normalsicht zu bezeichnen, sofern man eine natürliche Wahrnehmung suggerieren will.

Aufsicht

Als Aufsicht (oder Obersicht und High-Angle-Shot)) bezeichnet man eine erhöhte vertikale Kameraperspektive, die so auf das Objekt herabblickt. Hiermit versucht man z.B. Ohnmachtsgefühle oder die Verletzlichkeit einer Person besser einzufangen.

Vogelperspektive

Hierbei handelt es sich um eine extreme Aufsicht, d.h. die Kamera befindet sich auf einem hohen Standpunkt (90° Winkel) und blickt auf das Objekt hinab.

Top-Shot

Der Top-Shot ist die extremste Form der Aufsicht, bei der das Geschehen von oben eingefangen wird. Bei der Aufnahme z.B. eines Menschen von dieser Position aus sind nur noch Schädeldecke und Schultern zu erkennen. Der Top-Shot als filmisches Stilmittel soll Schwäche, Unwichtigkeit und Untergebenheit suggerieren.

Schrägsicht

Diese selten eingesetzte Kameraperspektive (auch gekippte Kamera genannt) fängt Objekte schräg ein, indem die Kamera nach rechts oder links gekippt ist. Häufig in Kombination mit den anderen Perspektiven (v.a. Untersicht) und einer Kamerabewegung (Kippen und Rollen etwa) entsteht ein ir- und surrealer Eindruck.