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Krankenhaus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Bezeichnung für eine Einrichtung, in der kranke Menschen untersucht und medizinisch behandelt werden. Auch Klinik, Klinikum, Hospital oder Spital genannt. Eine Sonderform des Krankenhauses ist das Hospiz, das ausschließlich für die palliative Versorgung sterbender Patienten offen steht.

Vorteile eines Krankenhauses

  • rund um die Uhr geöffnet;
  • mehrere Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen vorhanden;
  • 24 Stunden Überwachung von Patienten möglich;
  • anspruchsvolle medizinische Betreuung, z.B. Beatmung, möglich;
  • Intensivmedizin möglich;

Nachteile eines Krankenhauses

  • teuer, da der Patient komplett versorgt und verpflegt werden muss (sog. Hotel-Leistungen);
  • Patient muss dorthin transportiert werden;
  • persönliche Beziehung Arzt - Patient nicht direkt gegeben.

Kostenstruktur eines Krankenhauses

Ausgaben

Personalkosten

  • ca. 70 % aller Kosten eines Krankenhauses sind Personalkosten;

Sachkosten

  • Arzneimittelkosten;
  • Kosten für Fremdinstitute;
    • z.B.Spezielle Laboruntersuchungen
  • Medizinische Verbrauchsgüter
    • z.B. Implantate wie Herzschrittmacher
    • Knochenprothesen;
  • Medizinische Einmalartikel
    • z.B. Spritzen, Tupfer
  • Strom, Wasser, Energie, Gase;
  • Reinigung, Entsorgung
  • Verwaltungskosten;
  • Versicherungen;
    • Arzt- und Mitarbeiterhaftpflichtversicherung
    • Gebäude- und Geräteversicherungen
    • usw.
  • Instandhaltungskosten
    • Geräteinstandhaltung;
    • Umbau von Gebäudeteilen;
    • Reparaturkosten an den Gebäuden.

Einnahmen

  • Abrechnung von Privatpatienten;
  • Abrechnung von Kassenpatienten;
  • Abrechnung für ambulante Patienten;
  • Investitionszuschüsse der Länder;
  • Sonstige Leistungen, Bistro etc.

Krankenhaus-Statistik Deutschland 2001

  • Zahl der Krankenhausbetten in 2239 Kliniken: rund 553.000;
  • behandelte Fälle in Krankenhäusern: 16,5 Millionen;
  • durchschnittliche Verweildauer im Krankenhaus: 9,8 Tage;
  • ärztliches Personal in den Kliniken: 132.100 Beschäftigte;
  • nichtärztliches Personal in den Kliniken: 899.300 Beschäftigte;
  • Gesamtpersonal in den Krankenhäusern: 1,1 Millionen Beschäftigte;
  • Gesamtumsatz der Krankenhäuser: rund 54 Milliarden Euro pro Jahr.

In Deutschland liegt der Bettenstand im Vergleich mit anderen Ländern relativ hoch. Wobei ein kontinuierlicher Trend zum Bettenabbau zu verzeichnen ist. Auch bei der Einweisungsquote und Verweildauer sind die deutschen Zahlen vergleichsweise hoch. Eher unterdurchschnittlich sind die Kosten pro Fall, was man einerseits mit der eher niedrigen Personalausstattung, zum anderen mit der Verteilung der Kosten auf viele Fälle erklären kann.

Bei den Trägern der Krankenhäuser in Deutschland zeigt sich ein Trend zugunsten privater Krankenhäuser. Der Anteil privater Kliniken an den Allgemeinen Krankenhäusern stieg von 15,9% im Jahr 1992 auf 22,3% im Jahr 2000. Viele private Krankenhäuser sind Teil von größeren Krankenhausketten z.B. der Rhönklinik AG oder der Helios AG.

Das Krankenhaus entwickelt sich in Deutschland immer mehr weg von seiner ursprünglichen Funktion, in welcher der kranke Mensch längere Zeit von den Belastungen des Alltags befreit wird und so wieder mit medizinischer und pflegerischer Hilfe völlig gesund werden sollte. Der Trend geht in Richtung einer hochspezialisierten Diagnose- und Behandlungseinrichtung, die den Patienten nur abklärt und wieder einigermaßen herstellt. Eine darüberhinaus gehende Behandlung wird in die Rehabilationskrankenhäuser oder in die Zeit nach der Entlassung verlagert. Länger pflegebdürftige Menschen werden in die ambulante Pflege entlassen oder in spezielle Pflegeinrichtungen verlegt.

Siehe auch: Krankenhauskette - Gesundheitssystem - stationär - ambulant - Intensivmedizin - Reha - Hospital

Literatur

  • Arnold, Michael; Klauber, Jürgen; Schellschmidt, Henner: Krankenhaus-Report 2002. Schattauer, Stuttgart 2002. ISBN 3-7945-2219-2