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Erik Zabel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Erik Zabel nach der 2. Etappe der Bayern-Rundfahrt 2004
Erik Zabel bei der Deutschen Meisterschaft 2005

Fahrerprofil

Erik (genannt "Ete") Zabel (* 7. Juli 1970 in Berlin) ist der nach Profisiegen gerechnet erfolgreichste deutsche Radrennfahrer aller Zeiten. Zusammen mit Jan Ullrich steht er an der Spitze der erfolgreichsten deutschen Radrennfahrer. In seiner Karriere konnte der Sprintspezialist bisher über 190 Siege feiern und gewann als einziger Radprofi überhaupt sechsmal das Grüne Trikot der Tour de France. Somit zählt er zu den besten Radrennfahrern der Welt.

Der 1970 geborene Erik Zabel wuchs im Ostteil Berlins auf. Nach guten Ergebnissen als Amateur wechselte er 1993 ins Profilager zum Team Telekom, bei dessen Nachfolger, dem T-Mobile Team er noch bis Ende 2005 unter Vertrag steht. Der aufgrund seines Berliner Dialektes „Ete“ genannte Zabel gilt neben Mario Cipollini als einer der besten Sprinter der späten 1990er Jahre. Im Gegensatz zu dem exzentrischen Italiener hat sich Zabel aber zu einem Allroundfahrer entwickelt, der sich auch bei Klassikern in Szene setzen kann. Zabel wird zu denjenigen Sprintern gezählt, die unter diesen Spezialisten über vergleichsweise gute Bergqualitäten verfügen. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass er seine beiden deutschen Meistertitel nicht im Sprint, sondern nach einer längeren Alleinfahrt erzielte.

Radsportliche Laufbahn

Jugend und Amateurzeit

Die ersten großen internationalen Erfolge erzielte er bei den Junioren-Weltmeisterschaften 1987 (Dritter im DDR-Bahnvierer) und 1988 (Fünfter im Punktefahren). Ein Jahr später wurde der 19-Jährige Mitglied der DDR-Nationalmannschaft. Schon 1989 wurde Erik Zabel mit dem TSC Berlin DDR-Meister im 4000-Meter-Mannschaftszeitfahren auf der Bahn. Auch 1990 war Erik Zabel einer der besten DDR-Fahrer, wurde Landesmeister und gewann mit der Ardennen-Rundfahrt sein erstes Mehretappenrennen. Nach der Wende in der DDR wechselte Zabel zu RC Olympia Dortmund unter Hennes Junkermann. Der zweite Platz bei den deutschen Straßenmeisterschaften ebnete ihm 1991 den Weg ins erste gesamtdeutsche WM-Team. Bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona wurde Erik Zabel Vierter hinter dem bei der Tour 1995 tödlich verunglückten Fabio Casartelli und vor Lance Armstrong (Platz 14).

Profi

1998 und 2003 wurde er Deutscher Meister auf der Straße (Einzel). 1994 konnte er beim Klassiker Paris–Tours seinen ersten großen internationalen Sieg feiern. Ins Rampenlicht der Öffentlichkeit trat Zabel aber erst ein Jahr später, 1995, als er mit zwei Etappensiegen bei der Tour de France seinen Mannschaftskollegen Olaf Ludwig als besten Sprinter des Teams Telekom ablöste.

1996 gewann „Ete“ Zabel erneut zwei Etappen bei dem schwersten und populärsten Radrennen der Welt. Außerdem konnte er sich erstmals das Grüne Trikot des punktbesten Fahrers der Tour überstreifen, was ihm bis 2001 insgesamt sechmal in Folge gelingen sollte – ein einsamer Rekord. Mit zwölf Etappensiegen hat sich Zabel außerdem mehr Tageserfolge bei der Tour de France ersprintet als jeder andere deutsche Radrennfahrer.

Sein Lieblingsrennen: Mailand-San Remo

1997 triumphierte Zabel erstmals beim berühmten italienischen Frühjahrsklassiker Mailand–San Remo, einem der fünf so genannten "Monumente des Radsports". Diesen Erfolg konnte er 1998, 2000 und 2001 wiederholen. 2004 vergab er den Sieg in einem denkwürdigen Sprintfinale, als er im Gefühl des sicheren Sieges den Sprint nicht bis zu Ziellinie durchzog und Oscar Freire noch knapp vorbeziehen ließ.

In den Jahren 2000 und 2001 erreichte Zabel den Höhepunkt seiner Karriere: Neben zahlreichen anderen Siegen gewann er jeweils zwei Weltcuprennen, holte sich den Weltcup-Gesamtsieg (2000) und die Führung in der Weltrangliste (2001). Folgerichtig wurde er 2001 zum deutschen Sportler des Jahres gewählt.

Überzeugende Konstanz

Nach einem durchwachsenen Jahr 2002, in dem er seine Führung in der Weltrangliste zwar verteidigen, aber keine großen Erfolge feiern konnte, meldete sich Zabel 2003 mit seinem zweiten deutschen Meistertitel nach 1998, drei Tageserfolgen bei der Vuelta a España und seinem insgesamt achten Weltcupsieg bei Paris-Tours zurück.

2004 überzeugte er durch einen Etappensieg bei der Ruta del Sol, als Sieger des Rennens Rund um Köln, zwei Etappensiege bei der Friedensfahrt, zwei Etappensiege bei der Bayern-Rundfahrt und den erneuten Gewinn des blauen Trikots des Punktbesten bei der Vuelta a España. Eingerahmt wurde Zabels Saison von zwei zweiten Plätzen, jeweils hinter Óscar Freire: Im März jubelte Zabel bei Mailand-San Remo zu früh und wurde von dem Spanier übersprintet, im Herbst gewann er trotz Durchfall die Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft in Verona.

Seine Konstanz über die Saison hinweg spiegelt sich auch in der Radsport-Weltrangliste wider, deren Führung er zwischen 2001 und 2004 dreimal übernehmen konnte.

2005 (aktuell)

2005 holt er seinen ersten Saisonsieg beim Rennen Rund um den Henninger Turm in Frankfurt und hat damit als erster Radrennfahrer dieses Rennen zum dritten Mal gewonnen. Vom 7. bis 29. nahm er zum ersten mal in seiner Profi-Karriere am Giro d'Italia teil. Allerdings verfehlte er das beim Giro "maglia ciclamino" (Farbe: alpenveilchen-rot) genannte Trikot der Punktwertung doch recht deutlich.

Obwohl Zabel von Beobachtern 2005 eine gute Form bescheinigt wird, hat sich das T-Mobile Team entschlossen, ihn nicht in die Tour de France-Mannschaft zu nehmen, sondern stattdessen ausschließlich auf den Gesamtsieg mit Jan Ullrich zu setzen.

Am 31. Juli 2005 erklärte Zabel am Rande des HEW Cylclassics seinen Weggang vom T-Mobile Team zum Ende des Jahres 2005. Da der Vertrag mit seiner neuen Mannschaft noch nicht unterschrieben sei, wolle er auch nicht öffentlich bekanntgeben, um welches Team es sich handelt. Inzwischen ist bekannt, dass es sich um das Team Domina Vacanze/Nordmilch handelt, dass sich aus den beiden ProTour-Teams Domina Vacanze und Team Wiesenhof zusammenschliesst. Anderslautende Meldungen sprechen davon, daß das Wiesenhof in 2006 seine Sponsorenschaft nicht einstellen wird und damit das Team eigenständig bestehen bleiben könnte. Die endgültige Konstellation steht noch nicht fest.