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Karneval

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Der Begriff Karneval bezeichnet den Volksbrauch des Verkleidens und der ausgelassenen und überschäumenden Lebensfreude.

Die Herkunft des Begriffs ist nicht eindeutig geklärt. Herleitungen weisen auf

  • mittellat.: carnelevale (-levare) die mit der Fastenzeit bevorstehende "Fleischwegnahme";
  • lat. carrus navalis der Schiffskarren, ein Schiff auf Rädern, das bei jährlichen Umzügen zum Wiederbeginn der Schifffahrt durch die Straßen geführt wurde, woraus sich die Tradition des Narrenschiffs bildete,
  • lat.: carne vale der Abschiedsruf "Fleisch lebe wohl".

In Deutschland ist der Karneval auch - je nach Landschaft - unter dem Namen Fastnacht oder Fasching geläufig.

Karnevaleske Strukturen des Maskierens, Verkleidens und ritualisierter Ausgelassenheit lassen sich in allen Kulturen finden.

Karneval in der Geschichte

Im alten Rom feierte man vom 17. bis 19. Dezember die Saturnalien, ein Fest, verbunden mit einem öffentlichen Gelage, zu dem jedermann aus jeder Gesellschaftsschicht eingeladen war. Hinrichtungen wurden während der Saturnalien hintangestellt. Sklaven und Herren tauschten zeitweise die Rollen.

Im mittelalterlichen Europa feierte man - zwar in Kirchen, jedoch nicht kirchlich -"Narrenfeste" vom 12. bis zum Ende des 16. Jahrhundert um den Epiphaniastag (6. Januar).
Dabei übernahmen die unteren Kleriker verübergehend Rang und Privilegien der höheren Geistlichkeit. Kirchliche Rituale wurden parodiert; selbst ein Pseudopapst wurde gekürt. In Gestalt von Prozessionen wurden auch die Bewohner der Städte am Fest beteiligt.

Eine ganz eigenständige bemerkenswerte Vitalität entwickelte der Karneval in Lateinamerika.

Als Karnevalszeit in Deutschland hat sich die Spanne vom 11.11. bis zum Aschermittwoch, dem Beginn der österlichen Fastenzeit etabliert. Den Höhepunkt erreicht der Karneval am Rosenmontag.

Als Karnevalshochburgen gelten das Rheinland, wo einst subversive antifranzösische und antipreußische Spuren aus dem 19. Jahrhundert im Brauchtum noch am frischesten sind, sowie Baden-Württemberg.