Desmond Dickinson (* 25. Mai1902 als Desmond Evelyn Otho Cockburn Dickinson in Kingston, Grafschaft Surrey, (heute: London), England; † 1. März1986 in der Grafschaft Surrey) war ein britischer Kameramann und Regisseur, der seinen Karrierehöhepunkt mit einigen extravaganten Literaturverfilmungen kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs erreichte.
Leben und Wirken
'Des’ Dickinson, wie er in der Branche kurz genannt wurde, kam 1919 als Laborassistent zum Film. Anschließend ging er zur Produktionsgesellschaft Gainsborough Pictures, wo er als Kamerasssistent begann. 1927 rückte Dickinson zum Chefkameramann auf.
Des Dickinsons frühe Arbeiten waren wenig bemerkenswerte Massenware, billige Unterhaltungsfilme ohne künstlerische Herausforderungen. In der Frühphase des Zweiten Weltkriegs inszenierte Dickinson einige wenige Minuten kurze Filme mit Spielhandlung und war in der Folgezeit an der Herstellung von dokumentarischen Lehrfilmen für das Informationsministerium beteiligt, bevor er kurz nach Kriegsende, 1946, zum Kinospielfilm zurückkehrte.
Dort gelang ihm mit den Spitzenproduktionen „Zwei Welten“ und „Der kupferne Berg“ ein beeidruckener Neubeginn, der bereits 1947 in Laurence Oliviers legendärer Hamlet-Verfilmung kulminierte. Nach dieser Leistung wurde Desmond Dickinson 1950/51 zu drei weiteren, sorgfältig und inspirativ umgesetzten Literaturverfilmungen („Konflikt des Herzens“, „Dacapo“, „Ernst sein ist alles“) geholt.
Dickinsons Werk der folgenden Jahre beschränkte sich auf eher konventionelle Unterhaltungsproduktionen: Komödien, Kriminal- und Kriegsfilme. 1963/64 stand er auch bei drei populären Agatha Christie-Verfilmungen hinter der Kamera. Seine Karriere klang Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre mit einer Reihe von eher enttäuschenden, nur mäßig spannenden Gruselkrimis und Horrorstreifen aus.