Neolithisierung Europas
Vorlage:Doppeleintrag Die Neolithisierung markiert einen der wichtigsten Umbrüche in der Entwicklung der Menschheitsgeschichte. Sie markiert den Übergang von der aneignenden Wirtschaftsweise der Jäger und Sammler zur produzierenden Wirtschaftsweise der ersten Bauern.
Den Anstoß zu einem derart drastischen Wechsel der Wirtschaftsweise gab das Klima. Starke Erwärmungen am Ende der letzten Eiszeit führten zum Abschmelzen der Gletscher, zu einem Rückzug der Jagdtiere und zu großflächigen Veränderungen in der Vegetation. Nadelwälder und tundrenartige Steppen wichen zugunsten sich rasch ausbreitenden Buchen- und Lindenmischwäldern zurück.
Im klimatisch besonders begünstigten Fruchtbaren Halbmond begann die Neolithisierung mit dem Entstehen der ersten dorf- und stadtähnlichen Anlagen und damit mit dem Beginn der Sesshaftigkeit. Besonders zu nennen sind die Ausgrabungsstätten von Göbekli Tepe und Nevali Çori später dann Çatal Hüyük in Anatolien und die Siedlungen Beisamun, Ba´ja, Bheida, Dhra, Nativ Hagdud und Jericho im Jordangraben, sowie Jerf el Ahmar, Abu Hureyra und Murybet im Euphrattal. Hier ist bereits seit dem 12. Jahrtausend der Beginn der Viehzucht erster Ackerbau nachweisbar.
Vom Fruchtbaren Halbmond aus breitete sich die neue bäuerliche Lebensweise auf vier Wegen aus.
- Die erste Route der frühen Bauern führte von der Levante nach Zypern und von Anatolien über den Bosporus nach Griechenland und in den Norden, über den Balkan bis nach Mitteleuropa;
- Die zweite Route führte über die griechischen Inseln die Küsten der Adria entlang und erreichte über Italien Sardinien die Küsten Spaniens und Südfrankreichs;
- Die dritte Route führte nach Nordosten ins Gebiet der heutigen Ukraine.
- Die vierte Route führte über den Sinai nach Ägypten und Norafrika
Siehe auch: Neolithische Revolution