Wopersnow (Adelsgeschlecht)
Wopersnow, vereinzelt auch Wobersnow, französisch: de Wopersnowe, selten Woperschnow oder Wopersnau ist der Name eines alten heute erloschenen, ursprünglich pommerschen Adelsgeschlechts, welches sich auch nach Mecklenburg, Niedersachsen und in das französischsprachige luxemburgische Grenzgebiet ausbreiten konnte.
Geschichte
Im Jahre 1385 traten die Brüder Pribislaus, Tymmo und Tydericus beim Verkauf des Dorfes Nelep als früheste Ihres Geschlechtes urkundlich in Erscheinung. Die durchgängige Stammreihe beginnt mit Michael von Wopersnow, genannt 1394.[1] Eustach von Wopersnow und Adrian von Wopersnow begaben sich nach Livland wo sie in der Mitte des 16. Jahrhunderts mehrfach urkundlich genannt wurden.[2]
Die Familie hatte in Pommern Standemin, Kamissow und Natztow als Stammgüter inne.
Aus dem Ast Standemin machte sich die Familie mit Arndt von Wopersnow († 1621) in Niedersachsen sesshaft und konnte dort die Güter Dedenhausen, Hastenbeck, Moringen, [[Nettlingen], Steyerberg, Wendhausen und [[Wellersen] in ihren Besitz bringen. In Schellerten gibt es eine Freiherr-von-Wobersnow-Straße, ebenso zeigt das Wappen vom Ortsteil Wöhle einen Teil des Wappens der Familie Wobersnow, was beides an die historische Präsenz der Familie in der Region erinnert. Traurige Berühmtheit aus diesem mit Franz Rudolph von Wobersnow im Jahre 1722 erloschenem Zweig der Familie, erlangte auch der erst 18jährig am 14. Februar 1633 in Prag dem Henker zugeführte Rittmeister Staitz von Wobersnau.[3]
Aus dem Hause Natztow machte sich die Familie mit Joachim von Wopersnow, dem Hofrat von Herzog Ulrich, konnte sich die Familie für ab 1562 einige Zeit auch in Mecklenburg sesshaft machen. Die Familie besaß hier die Güter Buchholz, Dämelow, Keez, Lipz, Penzin, Rubow, Schlagsdorf, Turow und Zürow. Aus diesem Ast hat sich ein dänischer Zweig gebildet, der bis zum Ausgang der Familie bestand, wärend die mecklenburgischen Wopersnow bereits um 1700 wieder erloschen. Ebenfalls aus dem Hause Natztow spaltete sich um 1600 ein französischer Ast[4] ab, dessen Glieder sich bis etwa 1700 in bedeutende Familie verheirateten. Sie besaßen unter anderem die Güter Buzenol in Wallonien und Bazailles in Lothringen. Auch diese de Wopersnowe sind nach wenigen Generationen vorzeitig erloschen.
Gegen Mitte des 18. Jahrhundert hatten sich die pommersche Familie auch in der Neumark auf Wugarten und Campe besitzlich gemacht, fand dann jeodoch vor vor 1800 Ihren Ausgang, womit die adligen Wopersnow entgültig erloschen.
Wappen
Der geteilte Schild zeigt oben in Silber einen wachsenden natürlichen Hirsch, unten ist es Blau und Silber geschachtet. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken fünf von einer goldenen Kette umfasste Straußenfedern.
Angehörige
- Arndt von Wopersnow (1573-1621), fürstlich braunschweigischer Geheimer Kammerrat, Kriegskommissar, General und Landdrost
- Moritz Franz Kasimir von Wopersnow (1708-1759), königlich preußischer Generalmajor und persönlicher Adjutant Friedrichs des Großen
- Joachim Ulrich von Wopersnow († 1782), königlich dänischer Generalmajor
Einzelnachweise
- ↑ Albrecht Elzow: Pommerscher Adelsspiegel.
- ↑ Johann Siebmacher: Adel der russischen Ostseeprovinzen. S. 260, Tfl. 182
- ↑ Bernd Warlich: Der Dreißigjährige Krieg in Selbstzeugnissen, Chroniken und Berichten. [1]
- ↑ François-Alexandre Aubert de la Chesnaye des Bois: Dictionnaire de La Noblesse. 1774 S. 631
Literatur
- Julius Theodor Bagmihl: Pommersches Wappenbuch. Stettin 1846, Band 2, S. 102f; Tafel XXX
- Leopold von Ledebur: Adelslexikon der preussischen Monarchie. Berlin 1854, Band 3, S. 137 l.
- Christian Friedrich August von Meding: Nachrichten von adelichen Wapen. Leipzig 1791, Band 3, S. 756f, Nr. 957
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon. Leipzig 1837, Band 4, S. 353