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Yorck (Schiff, 1905)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Deutsches Reich
SMS York.jpg
Schiffsdaten
Baubezeichnung Ersatz Deutschland
Schiffstyp Großer Kreuzer
Panzerkreuzer
Schiffsklasse Roon-Klasse
Kiellegung: 1903
Stapellauf (Schiffstaufe): 14. Mai 1904
Bauwerft: Blohm & Voß in Hamburg
Baunummer: 167
Besatzung: 633 Mann
Baukosten: 16,241 Mio Goldmark
Technische Daten
Wasserverdrängung: Konstruktion: 9.533 t
Maximal: 10.266 t
Länge: KWL: 127,3 m
über alles: 127,8 m
Breite: 20,2 m
Tiefgang: 7,3 m
Maschinenanlage: 16 kohlegefeuerte Dampfkessel
3 stehende dreizylindrige
Dreifachexpansions-Dampfmaschinen
Anzahl der Schrauben: 1 dreiflügelig Ø 4,5 m
+ 2 vierflügelig Ø 4,8 m
Wellenumdrehung: 120/min
Leistung: 19.000 PSi
Höchstgeschwindigkeit: 21,4 kn
Fahrstrecke: 4.200 sm bei 12 kn
Brennstoffvorrat: 1570 Tonnen Kohle
Panzerung
Gürtelpanzer: 80 – 100 mm
auf 55 mm Teakholz
Deck: horizontal: 40 – 60 mm
Böschungen: 40 – 50 mm
Leitstand vorn: horizontal: 30 mm
vertikal: 150 mm
Leitstand achtern: horizontal: 20 mm
vertikal: 80 mm
21er Türme: horizontal: 30 mm
vertikal: 150 mm
15er Türme: 100 mm
Zitadelle: 100 mm
Kasematten: 100 mm
Geschützschilde: 80 mm
Bewaffnung
Geschütze 21 cm L/40: 4 in 2 Doppeltürmen
Geschütze 15 cm L/40: 10
Kanonen 8,8 cm L/30: 14 schnellladend
Torpedorohre: 3 Ø 45 cm

Die SMS Yorck war das zweite und letzte Schiff einer Klasse von Großen Kreuzern (Panzerkreuzern) der Kaiserlichen Marine. Ihr Schwesterschiff war SMS Roon. Benannt war das Schiff nach dem preußischen Feldmarschall Johann David Ludwig Graf Yorck von Wartenburg (1759-1830).

Geschichte

Die Yorck wurde in Hamburg gebaut und lief am 14. Mai 1904 bei Blohm & Voß vom Stapel. Ihre Abmessungen waren identisch mit denen ihres Schwesterschiffs: 127,3 m Länge, 20,2 m Breite, 7,3 m Tiefgang, und 9.500 Tonnen Wasserverdrängung. Die Bewaffnung bestand aus vier 21-cm-L/40-Schnellfeuerkanonen in zwei Doppeltürmen, zehn 15-cm-L/40-Schnellfeuerkanonen, 14 8,8-cm-L/35-Schnellfeuerkanonen sowie vier 45-cm-Torpedorohren. Mit seinen drei Dampfmaschinen schaffte der Kreuzer 19.000 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 21,4 Knoten. Die Reichweite betrug 5000 Seemeilen, die Besatzung 633 Mann.

Wie die Roon wurde auch die Yorck den Aufklärungsstreitkräften zugeteilt und nahm in den nächsten Jahren an verschiedenen Flottenmanövern und Auslandsreisen teil. Bei einem dieser Manöver, am 4. März 1913, als Torpedoboote den Durchbruch durch eine Formation von Großkampfschiffen übten, kam es zu einem schweren Unfall, als das Torpedoboot S 178 von der Yorck gerammt und aufgerissen wurde und mit 69 Mann sank. Nur 15 Besatzungsmitglieder wurden gerettet.

Als zuerst die britische und dann auch die deutsche Marine mit dem Bau der wesentlich schnelleren und stärker bewaffneten Schlachtkreuzer begannen, waren Yorck und Roon praktisch über Nacht total überholt. Zudem waren sie wegen ihrer sehr schwachen Unterwasserpanzerung im Zeitalter von Minen und U-Booten nur noch sehr bedingt einsatztauglich.

Nach Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Yorck der 3. Aufklärungsgruppe unter Konteradmiral von Rebeur-Paschwitz zugeteilt. Beim Rückmarsch von einem Vorstoß lief der Kreuzer am 4. November 1914 unter Kapitän zur See Waldemar Pieper im Nebel wegen Stromversetzung in der Jade auf eine deutsche Mine und sank. Reste des Wracks wurden als Schiffahrtshindernis künstlich unterspült und liegen noch heute auf ca 40 Meter Tiefe.

Kommandanten

21. November 1905 bis 29. September 1908 Fregattenkapitän/Kapitän zur See Leo Jacobson
Oktober 1908 bis September 1909 Kapitän zur See Arthur Tapken
Oktober 1909 bis September 1910 Kapitän zur See Herrklotsch
September 1910 bis September 1912 Kapitän zur See Ludwig von Reuter
September bis November 1912 Fregattenkapitän/Kapitän zur See Max Köthner
November 1912 bis März 1913 Kapitän zur See Moritz von Egidy
12. August bis 4. November 1914 Kapitän zur See Waldemar Pieper