Altenbrak
Altenbrak Stadt Thale
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| Koordinaten: | |
| Höhe: | 340 m ü. NN |
| Fläche: | 19,43 km² |
| Einwohner: | 374 (31. Dez. 2007)[Ohne Beleg] |
| Eingemeindung: | 1. Juli 2009 |
| Postleitzahl: | 06502 |
| Vorwahl: | 039456 |
Altenbrak ist ein Ortsteil der Stadt Thale im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt, Deutschland.
Geographie
Zur Talsperre Wendefurth, die Teil der Rappbodetalsperre ist, sind es drei Kilometer. Vor der Staumauer liegt der zur ehemaligen Gemeinde gehörende Ortsteil Wendefurth.
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Karte von Altenbrak (1912)
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Blick vom Bösen Kleef
Geschichte
Um 970 (nach Gustav Adolph Leibrock) wurde Todtenrode(Dovenrode) - oberhalb von Altenbrak gelegen - als ein landwirtschaftliches Gut erwähnt. Jahrhunderte früher, ehe Berg- und Hüttenleute sich im Bodetal ansiedelten, waren hier oben Menschen mit Landwirtschaft und Viehzucht beschäftigt. (Reste dieser Ansiedlung sind für Eingeweihte in der Gegend noch erkennbar). Markgraf Eckhard - auch Eckard oder Eckert - als Eigentümer schenkte es der Abtei Gernrode, die Markgraf Gero um 960 gestiftet hatte.
Als Siedlungs- und Gewinnungsstätte von Erzen auf zu Tage tretenden Gängen hat Altenbrak höchstwahrscheinlich schon im 10.Jahrhundert existiert. Rennfeuerbetriebe in einer Art dörflicher Gemeinschaft bestanden bereits. Das Rambergmassiv reichte mit seinen Erzgängen bekanntlich bis Altenbrak. Zwischen 1227 und 1448 sollte die Gründung Altenbraks(lt. Ortschronist Günther Mros und Werner Schomburg)liegen. Seine Entstehung verdankt der Ort dem Berg- und Hüttenwesen. Mit dem ersten Hüttenbau wurde etwa gegen Ende des 14. Jahrhunderts - wahrscheinlich an der Stelle des heutigen Hütteplatzes - begonnen. Altenbrak wurde erstmals 1448 als Hüttenort erwähnt. Die erste Bergbauperiode: Tagebau. Das Gestein wurde aus der Erdoberfläche herausgebrochen. Den Ganglinien folgten Tagebauten, die heute als "Hohlwege" bekannt sind.
Wir finden in der >Chronik der Stadt und des Fürstenthums Blankenburg der Grafschaft Regenstein und der Klöster Michaelstein und Walkenried< nach urkundlichen Quellen bearbeitet von Gustav Adolph Leibrock auf Seite 383/384: »Zu Wienrode eingepfarrt sind Altenbrack, ein alter Hüttenort, dessen Hütten durch Wasser oder Brand zerstört und weiter abwärts in den Riefen wieder aufgebaut wurden, wovon noch Hüttegraben und Schlackenhalden zeugen. Später ging auch diese ein und man baute nun die Hütte an die alte Stelle, die alte BRACKE. Es kommt 1448 als Oldendorp im gräfl.Theilungsrecesse vor, wurde wie die übrigen Hütten von den Grafen verpachtet, dann als Lehn weggegeben; als solches Lehn besass sie 1574 der Hüttenmeister Hans Hahne, der sie für 1300 Thlr. an Valentin Böttcher, Bürgermeister von Blankenburg versetzte.«
Nachdem 1867 die letzte Hütte geschlossen wurde, verarmte die Bevölkerung. Später entwickelte sich der Tourismus, der durch die geschützte Lage des Ortes begünstigt war.
Seit 1891 bestand in Altenbrak eine Postagentur. Als Postagenten waren Heinrich Fessel (1891-1902), Adolf Schomburg (1907), Fritz Steffen (1908-09) und Georg Hoffmann (1910-16) eingesetzt.
1884 weilte Theodor Fontane in Altenbrak. Das Gasthaus zum Rodenstein und andere Stationen seines Ausflugs ins Bodetal finden sich in seinem Roman Cécile wieder. Seit 1949 ist Altenbrak Luftkurort. Altenbrak nannte sich viele Jahrzehnte " Perle des Bodetals".
Am 1. Juli 2009 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Altenbrak in die Stadt Thale eingemeindet.[1]
Politik
Bürgermeister
Der letzte Bürgermeister der Gemeinde Altenbrak war Ralf Trute.
Wappen
Das Wappen wurde am 10. Juli 2008 durch den Landkreis genehmigt.
Blasonierung: „Gespalten von Gold und Grün, vorn eine ausgerissene grüne Fichte, hinten ein halbes silbernes Wassermühlrad am Spalt, im blauen Wellenschildfuß eine silberne Forelle.“ [2]
Die Farben der ehemaligen Gemeinde sind - ausgehend von der Tingierung des Wappens - die Farben Grün - Gold (Gelb).
Das Wappen wurde von dem Magdeburger Heraldiker Jörg Mantzsch gestaltet.
Flagge
Die Flagge ist zweistreifig, linker Streifen grün und rechter Streifen gelb. Bei der quergestreiften Flagge ist der obere Streifen grün und der untere Streifen gelb. Mittig aufgesetzt ist das Wappen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Durch Altenbrak führt der knapp 100 Kilometer lange Harzer Hexenstieg, ein Wanderweg, der von Osterode nach Thale verläuft.
In Altenbrak findet jedes Jahr am ersten Septemberwochenende der Harzer Jodlerwettstreit statt. In der Waldbühne Altenbrak mit etwa 1300 Sitzplätzen finden im Sommer Theater- und Konzertveranstaltungen statt.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Bodo Mros (* 01. Dezember 1930 in Altenbrak), Prof. Dr. sc. med., Leitung der Akademie für Ärztliche Fortbildung-Ministerium für Gesundheitswesen der DDR (Herausgeber der Schrift "Medizin und Gesellschaft" unter der Mitarbeit von Prof. Dr. med. habil. Günter Jäschke und Prof. Dr. phil. Horst Spaar).
- Eberhard Mros (* 17. April 1941 in Altenbrak), Autor von 10 Publikationen über den Monte Verità - Berg der Wahrheit in Ascona/Schweiz/Tessin und die Brissago-Inseln.
- Günther Mros (*09.Juli 1923 in Altenbrak; † 04. Januar 2007 in Wernigerode), Lehrer und Ortschronist.
- Herbert Krebs (* 19. Juni 1901 im Forsthaus Todtenrode; † 13. November 1980 in Rechtmehring), Forstmann und Jagdautor (Vor und nach der Jägerprüfung)
