Gummihose
Der Begriff Gummihose wird häufig auch als Umschreibung für Windelhose oder Windelüberhose genommen. Eine Gummihose kennen die meisten älteren Mitbürger unter uns bestimmt noch aus ihrer Kindheit. Früher wurde sie zusammen mit Stoffwindeln verwendet, was einen hohen Zeitaufwand für die Reinigung der Hilfsmittel bedeutete. In der Kranken- und Altenpflege wurde die Gummihose noch bis etwa 1985 häufig eingesetzt, bis sie durch die modernen "Einwegwindeln" ersetzt wurde.
Historisches
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Die US-Amerikanerin Marion Donovan hat 1951 eine wasserdichte Windelhose mit Druckknöpfen ("Boater") patentieren lassen.......
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Eine der bekanntesten Gummihosen in den 70er Jahren dürften wohl die gelben Schwedenhosen gewesen sein, die von der Firma Johnson&Johnson GmbH hergestellt wurden. Für Babys wurden diese Schwedenhosen unter dem Namen Mölny® in den Größen 1-4 vertrieben und passten Kindern bis etwa 6 Jahren, für ältere Kinder und Erwachsene gab es dann die Setpa® - Schwedenhosen ab der Kindergröße bis zur Größe "extra Groß" (52-56). Die Setpa® - Schwedenhosen waren aus einer Salben, Öl und Urinbeständigen Folie gefertigt, die seitlich mit drei Metalldruckknöpfen zu verschließen war. Die Folie selbst war nicht aus PVC (Polyvinylchlorid) sondern aus einem PE (Polyethylen) Material hergestellt, das sich etwas Wachsähnlich anfühlte, daher auch seine hohe Beständigkeit. Ab etwa 1988 wurden die Setpa® - Schwedenhosen dann von der Firma Walter Roewer GmbH im Auftrag von Johnson&Johnson GmbH produziert und vom Schnitt etwas abgeändert. Die Druckknöpfe wurden nun aus Kunststoff gefertigt und direkt mit der Folie verschweißt.
Da zunehmend die Höschenwindeln wie z.B. Pampers® in der Babypflege, oder z.B. Attends® in der Kranken- und Altenpflege die Stoffwindeln verdrängte, sank die Nachfrage an Gummihosen beträchtlich. Gegen 1989 wurde die Produktion der Mölny® - Schwedenhosen und etwa 1992 die Produktion der Septa® - Schwedenhosen eingestellt. Heute sind nur noch drei Hersteller auf dem deutschen Markt, die Gummihosen in den verschiedesten Ausführungen anbieten. Die bekannteste Firma dürfte hier die Firma Herzlieb GmbH sein, die seine Produkte unter dem Namen Suprima® vertreibt.
Aufbau
Die Bezeichnung "Gummihose" ist aus heutiger Sicht nicht mehr ganz richtig, da die jetzt auf dem Markt befindlichen Modelle nur selten aus einem Gummimaterial bestehen. Am häufigsten werden diese Gummihosen heute aus PVC oder einem PE-beschichtetem Material angeboten, daher sind die Begriffe wie Windelhose, Windelüberhose, Krankenhose, Schutzhose, Inkontinenzhose oder Schutzschlüpfer am gebräuchlichsten.
"Gummihosen"
Echte Gummihosen gibt es heute kaum noch, da sie schon in den 60er Jahren durch die PVC-Schutzhosen abgelöst wurden. Früher bestanden diese Gummihosen häufig aus gummierten Stoff, heute werden sie aus rotem Vollgummi in verschiedenen Ausführungen angeboten. Die Nähte können geklebt, genäht oder gelegentlich auch verschweißt werden. Sie finden heute fast ausschließlich als Fetischartikel Verwendung, in der Krankenpflege und Inkontinenzversorgung spielen sie keine Rolle.
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Latex-Schutzhosen
Schutzhosen aus Latex spielen in der Krankenpflege und Inkontinenzversorgung fast keine Rolle, nur als Therapiebadehosen werden sie zum Schutz bei verordneten Bewegungstherapien im Wasser verwendet. Die Nähte dieser Latexhosen werden fast ausschließlich geklebt. Wegen dem hohen Allergierisiko (Latexallergie) kommen sie praktisch nicht zur Anwendung, hier werden häufig Hosen aus Neopren® gefertigt. Ihre Hauptverbreitung haben die Latex-Schutzhosen praktisch nur im Fetischbereich.
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PVC-Schutzhosen
Die PVC-Schutzhosen sind die wohl am weitesten verbreiteten Schutzhosen. Sie sind quasi der direkte Nachfolger der Gummihosen.
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PE- und PU-Schutzhosen
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Druckknöpfe: Ja oder Nein
Es gibt auch Gummihosen ohne Druckknöpfe zum Schlüpfen. Diese bieten im Vergleich zu den Knöpfhosen den Vorteil, dass sie eine größere Auslaufsicherheit bieten. Die Schlupfhosen werden daher bei stark einnässenden Kindern oder auch Erwachsenen verwendet.
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Die Schwedenhose
Am bekanntesten ist sicherlich die sogenannte "Schwedenhose". Sie wird seitlich mit jeweils zwei oder drei Druckknöpfen aus Kunststoff oder nickelfreiem Metall verschlossen. Die Knöpfhose verfügt meistens über einen breiten Bund und Beinabschluß, der Straff am Körper anliegt. Innen besitzt sie je eine Tasche am Bauch- und am Rückenteil, in die eine Zellstoffeinlage (Vlieswindel) oder eine gefalltete Stoffwindel hineingeschoben und damit fixiert werden kann. Der Name rührt daher, dass im waldreichen Schweden schon lange vor Einführung der Höschenwindel einfache Zellstoffwindeln zum einmaligen Gebrauch verbreitet waren, für die man dort ein geignetes Windelhöschen entwickelte: Die Schwedenhose.
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Anwendung und Pflege
Gummihosen wurden ursprünglich als Nässeschutz über Stoffwindeln benutzt. Später wurden sie auch mit Einlagen aus Zellstoff bzw. Vlieswindeln verwendet, wobei die Windel nach der Benutzung dem Müll zugeführt wurde und nur die Gummihose gewachen und wiederverwendet werden konnte. In der Babypflege werden Gummihosen heute kaum noch verwendet, da sie überwiegend durch Höschenwindeln oder modernere atmungsaktive Windelhosen ersetzt wurden.
Gelegentlich werden Gummihosen heute noch bei der Pflege von Inkontinenzpatienten verwendet. Dann werden sie zumeist über Vlieswindeln oder auch als verbesserter Auslaufschutz über Höschenwindeln von Betroffenen jeden Alters getragen.
Bei der Benutzung dieser Gummihosen sollte man möglichst wenig mit Creme zur Hautpflege arbeiten, da das verwendete PVC-Material durch Cremes aber auch durch den Einsatz von Weichspüler bei der Wäsche die Weichmacher in der PVC-Folie verlieren und dadurch verhärtet. Dadurch ist die "Gummihose" unangenehm zu tragen, ja sogar Risse können entstehen, welche die Gummihose unbrauchbar machen. Bei guter Pflege kann eine Gummihose aus PVC jedoch mehrere Monate, manchmal auch ein Jahr und länger halten.
Aus Gummi (Naturkautschuk, Latex) gefertigte Gummihosen erfordern eine aufwendigere Pflege (Pudern des Materials), werden heute aber in der Baby- und Krankenpflege fast überhaupt nicht mehr eingesetzt, auch wegen möglicher Latexallergien.
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Siehe auch:
Weblinks
- Hersteller von Gummihosen: