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Curiohaus

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Curiohaus in Hamburg
Medaillon von J.C.D. Curio

Das Curiohaus ist ein bekanntes Büro- und Veranstaltungsgebäude in Hamburg.


Das Curiohaus, in der Rothenbaumchaussee 15, wurde 1911 für die Gesellschaft der Freunde des vaterländischen Schul- und Erziehungswesens errichtet und wurde nach dem Gründer dieser Gesellschaft, Johann Carl Daniel Curio, benannt. Es ist heute noch Eigentum und Sitz des Landesverbands Hamburg der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.


Historischer Ort

Der große Saal des Curiohauses war von Bombenschäden weitgehend verschont geblieben und daher 1946 bis 1948 als Gerichtssaal für Prozesse der Britischen Militärgerichte gegen SS-Angehörige genutzt, die für Verbrechen in den Konzentrationslagern Neuengamme und Ravensbrück (einschließlich der jeweiligen Nebenlager) verantwortlich waren. Mit dem Begriff Curiohaus-Prozess ist meist der Hauptprozess gemeint, in dem der Mord an zwanzig Kindern im Nebenlager Bullenhuser Damm angeklagt und der Öffentlichkeit bekannt wurde.


Vergangenheitsbewältigung

Eine Tafelinschrift erinnert an die Gründung sowie an die Enteignung des Hauses 1933. Auch wird darauf hingewiesen, dass im Hause die Prozesse der Britischen Militärgerichte stattfanden. Doch dieser Versuch einer Vergangenheitsbewältigung bleibt auf halbem Wege stecken und ist typisch für die sechziger Jahre. Der Kindermord vom Bullenhuser Damm wird ebensowenig erwähnt wie der ebenfalls hier stattgefundene Prozess gegen die Zyklon B Lieferfirma Tesch & Stabenow.


Siehe auch

Ravensbrück-Prozesse


Bildfolge Curiohaus