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Chromatin

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Modell der Feinstruktur eines Chromosomes

Chromatin ist das Material, aus dem die Chromosomen bestehen. Es handelt sich um einen Komplex aus DNA und Proteinen. Der Name kommt von griech. chroma (Farbe), weil Chromatin sich mit basischen Kernfarbstoffen anfärben lässt. Im Lichtmikroskop erscheint es als sichtbares Fadengerüst im Zellkern einer eukaryotischen Zelle.

Chromatin besteht aus der DNA, die um die Histone gewickelt ist, sowie aus Nichthiston-Proteinen. DNA und Histone bilden die Nucleosomen, die kettenförmig aneinandergereiht sind. Die Nucleosomen werden mit Hilfe der Nichthiston-Proteine dichter gepackt. Je nach Packungsdichte werden Euchromatin (locker gepackt, hohe Genaktivität) und Heterochromatin (fest gepackt, fast keine Genaktivität) unterschieden.

Während der Mitose und Meiose wandelt sich das fädige Material des Chromatins in noch kompaktere Strukturen, die Chromosomen, um.

Das Verständnis der Chromatinstruktur und ihres Beitrags zu Regulation der Gene ist Inhalt der Epigenetik.

Zeittafel wichtiger Entdeckungen

Literatur

  • Histon-Modifikationen:
    • V. G. Allfrey, (1966). Structural modifications of histones and their possible role in the regulation of ribonucleic acid synthesis. Proc Can Cancer Conf 6, 313-335.
    • B. G. Pogo, A. O. Pogo, V. G. Allfrey, and A. E. Mirsky (1968) Changing patterns of histone acetylation and RNA synthesis in regeneration of the liver. Proc Natl Acad Sci U S A 59, 1337-1344.
  • Nukleosomen
    • A. L. Olins and D. E. Olins (1974) Spheroidal chromatin units (nu bodies). Science 183, 330-332.
  • Solenoid-Modell
    • Finch, J. T. and Klug, A (1976). Solenoidal model for superstructure in chromatin. Proc. Nat. Acad. Sci. USA 73, 1897-1901.