Einhard

Einhard oder Eginhard (* ca. 770 im Maingau, † 14. März 840 Kloster Seligenstadt) fränkischer Gelehrter, Geschichtsschreiber und zuletzt Laienabt des Klosters Seligenstadt, war Nachfolger Alkuins als Leiter der Hofschule Karls des Großen.

Neben den zahlreichen Briefen und religiösen Schriften, die uns von Einhard erhalten geblieben sind, ist sein berühmtestes Werk die Biographie Karls des Großen, die Vita Karoli Magni. Diese einzige zeitgenössische Biographie Kaiser Karls verfasste Einhard in Anlehnung an die antiken Kaiserbiographien Suetons. Erwähnenswert ist auch sein Werk Translatio et Miracula SS. Marcellini et Petri, ein Bericht von der Überführung der Reliquien zweier Heiliger von Rom nach Seligenstadt; das erste Buch trägt Züge einer Räuberpistole, im weiteren gewinnt die Beschreibung von Wundern die Oberhand.

In Seligenstadt steht die Einhard-Basilika des einstigen dortigen Klosters. Dort befindet sich in der Ministranten-Sakristei auch der große Sarkophag mit den Gebeinen Einhards und seiner Frau Imma; leider ist der Raum für normale Besucher nicht zugänglich. Mit der michelstädter Einhardsbasilika hat sich ein karolingischer Kirchenbau fast im Zustand der Zeit des Begründers erhalten.

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Einhard-Denkmal in Eschweiler (Rheinland)

In Erinnerung an Einhard und sein Werk wird von der Einhard-Stiftung zu Seligenstadt seit 1999 alle zwei Jahre der Einhard-Preis für biographische Literatur verliehen. Bisherige Preisträger sind Otto Pflanze (1999), Brian Boyd (2001), Joachim Fest (2003) und Irene Heidelberger-Leonard (2005).

Literatur

• Einhard, Vita Karoli Magni - Das Leben Karls des Großen. Stuttgart: Reclam, 1995.
• Schefers, Hermann (Hrsg.): Einhard. Studien zu Leben und Werk. Darmstadt, 1997.

Weblinks

• Vorlage:PND
• Einhardi vita Karoli Magni, bibliotheca Augustana
• Hager, Maik: Einhard - Die Macht des Wissens. Biographie eines mittelalterlichen Geschichtsschreibers (TU Berlin WS 97/98, www.leistungsschein.de)