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Marilyn Monroe

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Marilyn Monroe (geboren als Norma Jean Baker) war ein amerikanischer Filmstar. Sie wurde am 1. Juni 1926 in Los Angeles, Kalifornien, geboren, und starb ebenda am 5. August 1962, wahrscheinlich an einer Überdosis Schlaftabletten.

Norma Jean Baker erblickt 1926 als Tochter der unverheirateten Filmcutterin Gladys Pearl Baker das Licht der Welt. Sie wächst größtenteils bei Pflegeeltern auf. Später jobbt sie in einer Munitionsfabrik und - mit blondgefärbtem Haar - als Fotomodell. 1946 erhält sie einen Einjahres-Vertrag von 20th-Century-Fox als Nachwuchsschauspielerin. Ab 1948 darf sie kleinere Filmrollen spielen, und sie nimmt Schauspielunterricht am Columbia-Studio bei Natasha Lytess.

Erste Anerkennung erhält sie 1950 als Gangsterliebchen Angela Phinlay in John Hustons The Asphalt Jungle und - wieder bei 20th-Century-Fox unter Vertrag - als junge Schauspielerin Miss Caswell in All About Eve (Regie: Joseph L. Mankiewicz). Es folgen ab 1952 Starrollen für Fox - in der Hauptsache mimt sie die naive, platinblonde Schönheit in Komödien und Musikfilmen. 1952/53 spielt sie die Ehefrau von Joseph Cotten in Henry Hathaways Thriller Niagara und neben Jane Russell die männerjagende Lorelei in Howard Hawks' Komödie Gentlemen Prefer Blondes und eine ähnliche Rolle als kurzsichtige Pola in How to Marry a Millionaire (Regie: Jean Negulesco). Mit Robert Mitchum besteht sie in River of No Return Abenteuer auf einem Floß im Westen.

Sie ist Mitte der 50er Jahre das populärste Pinup-Girl und nationales Sexsymbol Amerikas. 1955, nach Billy Wilders The Seven Year Itch, geht sie - um als ernsthafte Schauspielerin akzeptiert zu werden - nach New York und besucht Kurse am Actors Studio. Zugleich gründet sie eine eigene Produktionsfirma (mit Milton Greene). Sie erhält viel Anerkennung für ihre Rolle als Rasthaussängerin in Joshua Logans Film Bus Stop. In England dreht sie neben Laurence Olivier die Romanze The Prince and the Showgirl. In Billy Wilders Komödien-Klassiker Some Like It Hot ist sie Sugar, die Sängerin eines Damenorchesters. Neben Yves Montand ist sie in George Cukors Let's Make Love zu sehen.

Ihr letzter vollendeter Film ist 1961 John Hustons The Misfits an der Seite von Clark Gable. Marilyn Monroe ist insgesamt dreimal verheiratet, nach einer Jugendehe zunächst 1954 mit dem Baseball-Star Joe DiMaggio und 1956-61 mit dem Schriftsteller Arthur Miller. Von der Star-Rolle überfordert und zermürbt von Depressionen und Affären, stirbt sie an einer Überdosis Schlaftabletten. Nach ihrem Tod erfährt sie eine kultartige Verehrung. Es erscheinen zahlreiche Bücher über sie, darunter Marilyn von Norman Mailer, die postume Autobiografie My Story (1974) sowie eine Marilyn-Enzyklopädie.

Marilyn Monroe hat Zeit ihres Lebens nach Liebe gesucht, die sie wohl von klein auf nie in der erwünschten Form erhalten hat - angefangen von der drogenabhängigen Mutter, die sie tagsüber in einem Kino abgab, über Pflegefamilien und Kinderheim (in dem sie von einem Pfleger vergewaltigt wurde) und die erste Ehe im Alter von 16 bis zu den zwei weiteren Ehen in späteren Jahren, von denen sie sich Dinge erhofft hatte, die sie nicht bekam. In gewisser Weise suchte sie in ihren Männern immer den Vater, den sie nie gehabt hat (deshalb auch ihr Hang zu wesentlich älteren Männern). Doch die meisten sahen in ihr lediglich das Sexsymbol, zu dem sie die Medien und vor allem Hollywood gemacht hatten. Deutlich ist der Unterschied zwischen der jungen Marilyn - oder besser eigentlich Norma Jean - mit brünetten Locken Ende der 40er Jahre (zu einer Zeit, als sie als Pin-up-Model ersten Ruhm erlangte und noch durch Natürlichkeit auffiel) und dem vollendeten Sexsymbol Ende der 50er Jahre mit gebleichten Haaren, umgestaltetem Kinn und Nase, verlegtem Haaransatz. Kein Zweifel: Ihr Benehmen inklusive Mimik, Stimme und Gang hatte die blonde Marilyn zur Perfektion eingeübt, so dass man sie nur noch als "Kunstprodukt" ansehen konnte. Ihre Unerfahrenheit und Naivität wurde ausgenutzt, um sie zu dem zu machen, was Hollywood brauchte. Mit ihrem letzten Film The Misfits wollte sie sich und der Welt beweisen, dass sie mehr zu bieten hatte als nur ein schönes Aussehen, aber wegen ihres frühen Todes gab keine weitere Möglichkeit, diesen neuen Eindruck in der Erinnerung des Publikums wachzuhalten. So blieb sie bis heute in den Augen der meisten Filmfans die naive Hollywood-Sexbombe und männerbetörende Blondine schlechthin.