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Holzknecht

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Holzknecht ist eine altertümliche Bezeichnung für Waldarbeiter. Es stammt aus dem österreichischen Raum, da es ein Land mit großen Waldgebieten ist. Als seine Relevanz wuchs wurde der Holzhandel durch ein so genanntes Holzmeistersystem geregelt (ähnlich den heutigen Forstämtern). Der Holzmeister brauchte natürlich Arbeitskräfte für die Waldarbeit. Diese Holzknechte, stammten in der Regel aus der "unterbäuerlichen Schicht". Die Holzknechte wurden von den Holzmeistern für alle anfallenden Arbeiten, nicht nur die Waldarbeit, herangezogen. Erst mit Ende des 19. Jahrhunderts kristallisierten sich Knechte heraus, die ausschließlich im Wald arbeiteten.

Ende des vorletzten Jahrhunderts existierte noch kein gesichertes Sozialsystem. Daher mussten die Holzknechte, wenn sie zur Waldarbeit nicht mehr in der Lage waren, ins Armenhaus der Gemeinde ziehen. Der Aufenthalt in diesem Armenhaus war an die Bedingung geknüpft, Holzhacken oder andere Arbeiten für die Gemeinde verrichten zu können. Konnten sie dies nicht mehr, mussten sie "ins Quartier" gehen. Dies bedeutet, daß jeder Bürger der Gemeinde, gestaffelt nach seinem Vermögen, einen solchen Gemeindearmen jeweils einen halben Tag bis zu drei Wochen in seinem Haus aufnehmen mußte. Der Verdienst der Holzknechte lag meist unter dem anderer Tagelöhner, aber die Art der Arbeit, das freiere Leben der Holzknechte, ihr Abstand gegenüber manchen Zwängen des Lebens im Dorf machte die Tätigkeit für viele junge Männer zu einem erstrebenswerten Beruf.

Siehe auch: Holzfäller