PETA
PETA, People for the Ethical Treatment of Animals (Menschen für den ethischen Umgang mit Tieren), ist mit über 850.000 Mitgliedern weltweit die größte Tierrechtsorganisation. Sie wurde 1980 u.a. von der Aktivistin und heutigen PETA-Chefin Ingrid Newkirk in den Vereinigten Staaten gegründet. Ziel der Organisation ist es, durch Aufklärung, Veränderung der Lebensweise und Aufdecken von Tierquälerei jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen.
PETA ist der Ansicht, dass die Grundrechte von Tieren, also ihre ureigensten Interessen, berücksichtigt werden müssen, egal, ob die Tiere für den Menschen von irgendeinem Nutzen sind. Genau wie wir könnten sie leiden und hätten ein Interesse daran, ihr eigenes Leben zu leben. Daher stehe es uns nicht zu, sie für Ernährung, Kleidung, Experimente oder aus irgendeinem anderen Grund zu benutzen.
PETA setzt sich verstärkt für die Abschaffung der Massentierhaltung zum Zweck der Gewinnung von Fleisch, Milch, Eiern, Leder, Fellen und Pelzen ein. Des weiteren klärt PETA über den alltäglichen Tiermissbrauch auf und setzt sich für eine vegane Lebensweise ein.
Seit 2003 ist PETA verstärkt im Bereich des Jugendmarkting vertreten. Mit der Kampagne "peta2" (peta2.de) versucht PETA den Tierrechtsgedanken an die Zielgruppe der 14-21jährigen zu vermitteln.
PETA handelt nach dem einfachen Prinzip, dass wir Menschen nicht das Recht haben, Tiere in irgendeiner Form auszubeuten, zu mißhandeln oder zu verwerten. Aus diesen Gründen lehnt PETA unter anderem folgendes ab:
- Tierversuche aller Art
- die Tierjagd
- den Fisch- und Walfang
- den Verzehr von Honig
- das Töten oder Halten von Tieren, wie Schweinen, Rindern, Schafen und Seidenspinnern für Leder-, Woll- oder Seidenkleidung bzw. Schuhen
- das Töten oder Quälen von Muscheln für den Gewinn von Perlen
- Pferde- und Hunderennen
- Zoologische Gärten bzw. Tierparks zu besuchen (und somit die Gefangenhaltung von Tieren finanziell zu unterstützen)
- sich im Rahmen einer Operation Organe (z.B Herzklappen) von Tieren einpflanzen zu lassen (Xenotransplantation).
PETA ist als gemeinnützig anerkannt, wird jedoch nicht staatlich unterstützt, sondern lediglich von Spenden getragen.
PETA hat Büros in vielen Städten, darunter San Francisco, London, Den Haag und Stuttgart.
Die Philosophie der Tierrechtler und ihre Wurzeln
Die Philosophie von PETA geht auf den britischen Philosophen Jeremy Bentham zurück, welcher erklärte, da Tiere Schmerz und Leid empfinden könnten, hätten sie unabhängig von der Fähigkeit, Gut und Böse zu unterscheiden, welche auch einigen geistig Behinderten und Kindern fehle, die gleichen Grundrechte wie die Menschen. Er führte aus, dass ein Hund verständiger sei als ein Neugeborenes und daher dem erwachsenen Menschen näher stünde als der Säugling, welcher nur sein Antlitz teile. Daraus schloss er, dass den Tieren somit die gleichen Rechte eingeräumt werden müssten wie unmündigen Menschen. Heute beruft sich PETA unter anderem auf den amerikanischen Philosophen Tom Regan und den australischen Philosophen Peter Singer. Letzerer vergleicht den Status der Tiere heute mit dem der antiken Sklaven und setzt sich für deren Befreiung ein. Ein erster Erfolg dieser modernen "Sklavenbefreiung" ist der neuseeländische Gesetzesvorstoß, Menschenaffen die gleichen Rechte wie Menschen einzuräumen. Die Vorlage für dieses Gesetz stammt aus Singers "Great Ape Project". Singer nennt diese "Diskriminierung der Arten" Speziezismus. Er brachte - mit Aussagen wie "Wenn wir Mitglieder unserer eigenen Spezies betrachten, denen Charateristika normaler Menschen fehlen, können wir nicht länger sagen, dass deren Leben stets dem anderer Tiere vorzuziehen sei." - Behindertengruppen gegen sich auf, die aufs schärfste gegen ihn protestierten.
Im deutschen Sprachraum hat sich der Österreicher Helmut F. Kaplan als Vordenker der Tierrechtler etabliert. Dieser postulierte allerdings in einem Interview im Stern Nr. 47/1995, dass wenn Gewalt gegen Sachen nichts nütze "muss man die Verantwortlichen daran hindern, ihr blutiges Handwerk weiter auszuüben." Auf Nachfrage, ob dies auch Mord an den Verantwortlichen beinhalte antwortete dieser: "Unbeteiligte dürfen nicht zu Schaden kommen. Auch Kinder dürfen nicht geschädigt werden." Die Organisation PETA distanziert sich kategorisch von jeder Form des gewaltsamen Protestes und lehnt diesen ab.
Prominente Unterstützer
Zu den 20.000 deutschen Unterstützern von PETA gehören u. a. Prominente wie Thomas D., Sarah Connor, Bela B., Peter Maffay, Charlotte Karlinder, Dirk Bach, Die Toten Hosen, Bro'Sis und Nina Hagen. Nina Ruge, die ebenfalls für PETA wirbt, distanzierte sich von der Ausstellung mit dem Holocaust-Vergleich (siehe unten): "Das unermessliche Leid der Juden für Werbezwecke zu missbrauchen, ist eine ungeheuerliche Anmaßung." Rapper Thomas D. sagte dem ZDF, der Holocaust-Vergleich sei nicht radikal genug.
Aktionen
Die Arbeitsmethoden der Tierrechts-Organisation sind des öfteren radikal. Provokative Kampagnen wie "Esst mehr Wale!" sollen Aufmerksamkeit erzeugen und auf dargestellte Fakten lenken, um die oft unbekannte oder versteckte Wirklichkeit dem Verbraucher näherbringen.
Kritik
Terroristische Organisationen
Peta hat nachweislich enge Kontakte mir den Organisationen ALF, ELF und SHAC und untertützt diese finanziel wie auch mit Mitgliederwerbung. Das FBI hält ALF für die in den USA zurzeit aktivste terroristische Gruppe, Peta selbst vergleicht sie auf ihrer deutschen Website mit der französichen Résitance. In den letzen 10 Jahren hat Peta vier mal mehr Geld für Straftäter ausgegeben als für den offensichtlichen Tierschutz wie z.B. Sterilisierungsprogramme oder Zwinger. Diese Straftäter führen daraufhin Aktionen im Namen von ALF bzw. ELF aus, wobei dies von Belästigungen über Attacken bis hin zu Bombenanschlägen reicht. 2001 wurde ein medizinischer Angestellter in England niedergeknüppelt. Der Hauptangreifer wurde zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt. Enige Monate später wurde ein weiterer Angestellter mit einem chemischen Kampfstoff angegriffen und erlitt eine zeitweisige Blindheit. Die Ermittlungen zeigten, daß beide Aktionen von SHAC Mitgliedern durchgeführt worden waren. Im darauffolgenden Jahr wurde Newkirk auf seine Meinung in Bezug zu SHAC interviewt. Ihre Antwort im Boston Herald lautete: "More power to SHAC if they can get someone's attention."
Peta schützt und unterstützt ALF und ELF. Diese Gruppen sind für mehr als 600 Straftaten seit 1996 verantwortlich, der resultierende Schaden liegt über 43 millionen Dollar. Das Pressebüro von ALF rühmt sich damit, daß im Jahr 2002 die beiden Gruppen mehr als 100 illegale Aktionen durchgeführt hat darunter zählt das Zerstören von Bremsen von Fischtransportern und das Legen von Brandsätzen in Restaurants.
Der umstrittene Holocaust-Vergleich
In einer aktuellen Aktion vom März 2004 wurde die Massentierhaltung mit dem Holocaust verglichen, was große Entrüstung hervorrief, andererseits aber gerade dadurch auf die vorhandenen Missstände in der Tierhaltung aufmerksam machte. Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat diese Aktion verurteilt.
Das Amtsgericht Stuttgart verurteilte die Organisation aufgrund dieser Aktion wegen Volksverhetzung: „Was Sie hier gemacht haben, hat nicht nur den guten Geschmack, sondern auch die Grenze des Strafrechts überschritten.“, so der Amtsrichter. PETA hat Berufung gegen das Urteil angekündigt.
PETA toetet selbst Tiere
Seit 1998 wurden in den USA insgesamt 10.000 Tiere getoetet, die in die Obhut von PETA (USA) gegeben wurden. PETA (USA) bezeichnet diese Vorhehensweise als 'Euthanizing'. Nachweis siehe [1] und [2]
Weblinks zur Kontroverse um den Holocaustvergleich
- PETA verteidigt die Analogieziehung
- Pro & Kontra beim Vegetarierbund
- Verteidigung des Vergleichs bei ArbeitsKreis Tierrechte & Ethik (A.K.T.E.) – Für eine bessere Welt für Menschen und Tiere
- Ablehnung des Vergleichs bei klick-nach-rechts.de
- Protestaufruf gegen die PETA-Plakatkampagne bei nadir.org
- "Richter sieht in Tierschutz-Plakaten Volksverhetzung" Artikel aus der Stuttgarter Zeitung vom 21.01.2005
Kritischer Weblink zu PETA
- [3] Berichte zu Toetungen von Tieren durch PETA selbst (in engl. Sprache)
Weiteres
- Extreme Äußerungen wie die Singers führen bei Menschen, welche dem Tierschutzgedanken grundsätzlich offen gegenüberstehen, mitunter zu Ablehnungsreaktionen.
- Andere Tierrechtler kritisieren PETA teils scharf, da die Organisation ihrer Ansicht nach unglaubwürdig handelt.
- Die Arbeit von PETA kann von militanten Personen als Rechtfertigung für Gewaltakte verstanden werden.
- Das PeTA-Mitglied Harald Ullmann bezeichnete in einem Interview des Fernsehmagazins Panorama die Menschheit als „größte Plage auf dieser Welt“.
- Don Mathews, der Vizechef von PeTA, bezeichnete den Mörder des Modeschöpfers Gianni Versace als „wichtige Person“. Dies wurde dahingehend interpretiert, dass er den Mord an Versace begrüßt habe. Weiterhin bezeichnete er die Aktionen der Organisation als „Krieg“.
- Bruce Friedrich der Koordinator der Veganen Bewegung von PETA den als Oklahoma Bomber bekannten Timothy McVeigh nachdem er sich entschied Vegetarier zu werden als jemanden, der zu den größten Visionären wie z.B. Albert Schweitzer, Mohandas Gandhi, Leo Tolstoy and Albert Einstein gehöre. (“Mr. McVeigh’s decision to go vegetarian groups him with some of the world’s greatest visionaries, including Albert Schweitzer, Mohandas Gandhi, Leo Tolstoy and Albert Einstein.”)
- PeTA wird vorgehalten, Tiere für wichtiger als Menschen zu halten. Beispielsweise protestierte die Organisation, dass bei einem palästinensischen Selbstmordanschlag ein Esel getötet wurde, ohne auf die menschlichen Opfer des Anschlags einzugehen.
- PeTA setzt in ihren Kampagnen einseitig auf Provokation statt auf rationale Argumente.
- PETA tötet selber eine beträchtliche Zahl an Tieren, die ihnen von vertrauensvollen Haustierbesitzern übergeben wurden (siehe Link mit eigener Stellungnahme von PETA). Dieses Verhalten, welches zu den bekannten Forderungen (z.B. kein Honigkonsum) in starkem Kontrast steht, wirft die Frage auf, ob durch die Euthanasie von Haustieren, die Spendengelder der Förderer in deren Sinne verwendet werden. Die Website Petakillsanimals.com [4] kritisiert dieses Verhalten und hat im Jahr 2005 in New York (USA) ein großes anklagendes Plakat aufgestellt.
Weblinks
- www.peta.de – Deutsche PETA-Seite
- www.peta2.de – peta2
- www.peta.org – Weltweite PETA-Seite mit vielen Informationen.
- Interview mit PETA-Präsidentin Ingrid Newkirk
- Kritik an PETA im Fernsehmagazin Panorama
- Euthanasie durch PETA
- mtd.com/tasty/ – Parodie zu PETA
- Kritischer Artikel zu Peta aus Sicht von Veganern
- Tobias Kaufmann: Essen für den Holocaust
- Kritik des Tierschutzbeauftragten der SPD-Bundestagsfraktion an PETA
- Englische Seite über Förderderung und Rechtfertigung der Aktionen von ALF und ELF durch PETA