Zum Inhalt springen

Börse

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. August 2005 um 05:02 Uhr durch Hoschi72 (Diskussion | Beiträge) (Wichtige Börsen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Kurstafel in der Hamburger Börse

Eine Börse ist ein organisierter Markt für Wertpapiere, Devisen, bestimmte Waren oder ihre Derivate. An der Börse setzen Makler während der Handelszeiten Kurse (Preise) fest, die sich aus den bei ihnen vorliegenden Kauf- und Verkaufsaufträgen (Orders) ergeben. Durch Angebot und Nachfrage kommt es so zu einem Handel zwischen Gütern oder Wertpapieren wie Aktien oder Rentenpapiere.

Zweck einer Börse ist die zeitliche und örtliche (in jüngster Zeit auch virtuelle) Konzentration des Handels im vergleich zum nichtbörslichen Handel. Das Ziel ist eine gesteigerte Markttransparenz für Wertpapiere, die Steigerung der Effizienz und der Marktliquidität, die Verringerung der Transaktionskosten sowie der Schutz vor Manipulationen. Anders als im sog. außerbörslichen (OTC = over the counter) wird börslicher Handel börsenaufsichtsrechtlich durch Handelsüberwachungsstellen kontrolliert.

Die Entstehung des Namens Börse ist umstritten. Wahrscheinlich entstand der Begriff aus der Verschmelzung des Namens einer Kaufmannsfamilie aus dem 16. Jahrhundert, der Familie "van der Beurse", mit dem lateinischen Begriff Bursa. Andere Quellen führen den Namen auf einen Marktplatz in der belgischen Stadt Brügge zurück. Die erste Börse wurde 1531 in Antwerpen gegründet.


Börsenformen

Die klassische Form der Börse bei der eine reale Anwesenheit notwendig ist nennt man

Datei:Bulle.JPG
Der "Börsenbulle" in der Nähe der New Yorker Börse

Handelsformen

Nach Handelsformen kategorisiert können folgende Arten von Börsen unterschieden werden:

Je nach Art der Abwicklung des Handels unterscheidet man

Gehandelte Gegenstände

Charakteristisch und unverzichtbar ist dabei die gleichwertige Beschaffenheit der Handelsinstrumente (Vertretbarkeit durch Standardisierung), die erst ein Handeln ohne deren Präsenz ermöglicht. Man unterscheidet je nach Art der gehandelten Gegenstände (Börsenware)


Für die Abwicklung von Lieferung und Zahlung haben sich zwischen den Marktteilnehmern teilweise nicht kodifizierte (festgeschriebene) Usancen gebildet. Daneben wurden in der letzten Zeit in Deutschland auch Anweisungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht über die Mindestanforderungen im Handel mit Wertpapieren veröffentlicht.

Prognosen - Aktienanalyse, Aktienbewertung, Indizes

Dabei handelt es sich um statistische Instrumente, die Preise und Mengen abbilden. Ein Aktienindex gibt die Bewertung eines Aktienportfolios zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder. Durch die Festlegung eines bestimmten Portfolios eignet sich ein Aktienindex durch die Betrachtung der Wertentwicklung über einen bestimmten Zeitraum als Indikator für das Börsenklima, aber auch für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung oder einzelne Branchen. Wichtigster Aktienindex in Deutschland ist der DAX. Weitere international beachtete Indizes sind Dow Jones (USA),S&P 500 (USA), der japanische Nikkei oder der MSCI-World Aktienindex.

Prognosen für den Vermögenswert (Wert einer Aktie), Aktienanalyse:

Die Wertpapieranalyse beschäftigt sich mit der Analyse von Aktien und Finanzierungstiteln allgemein. Dabei stellt sich die Aufgabe, in welcher Art und Weise Informationen zu einer Anlagemöglichkeit beschafft werden sollen und wie sich diese vorteilhaft nutzen lassen können. Die Wertpapieranalyse lässt sich grundsätzlich in drei Teilbereiche gliedern:

Konzepte

Bei der Erfolgskontrolle der Wertpapieranalyse ist die Performancemessung von Bedeutung. Diese versucht darüber Auskunft zu geben, wie sich die risikoadjustierte Rendite eines Portfolios im Vergleich zu einer Benchmark entwickelt hat.

Börsenstrategien, Investitionsstrategien und Börsenspekulation

siehe Hauptartikel Spekulation (Wirtschaft)

Wichtige Börsen

International bedeutende Börsenplätze sind New York (die New York Stock Exchange und die Technologiebörse NASDAQ), Frankfurt, Tokio, London (London Stock Exchange), Hong Kong, Euronext (Amsterdam, Paris, Lissabon und Brüssel) und Zürich (SWX, Swiss Exchange). In Österreich gibt es die Wiener Börse.

Die Frankfurter Wertpapierbörse

Die wichtigsten Börsen in Deutschland sind die Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) (einschliesslich der elektronischen Handelsplattform XETRA) und EUREX. Ein Großteil des Aktienhandels in Deutschland wird über die FWB und XETRA abgewickelt (März 2005: Anteil am Handel mit deutschen Aktien rund 97 Prozent, bei ausländischen Aktien rund 78 Prozent). Die FWB hat eine lange Tradition. Sie wurde bereits 1585 gegründet und hat sich seitdem diesem zu einem der führenden internationalen Handelsplätze für Aktien und Anleihen entwickelt. Trägerin der Frankfurter Wertpapierbörse ist die Deutsche Börse AG. Sie ist für den Betrieb der FWB zuständig.

Außerdem gibt es in Deutschland noch sieben weitere Börsenplätze: Stuttgart (Börse Stuttgart), München (Börse München). Hamburg (Börse Hamburg), Düsseldorf (Börse Düsseldorf, Hannover, Berlin und Bremen (als Teile der Börse Berlin-Bremen).

Die wichtigsten Börsen in den USA sind die American Stock Exchange, kurz AMEX, die Chicago Mercantile Exchange, kurz CME, die National Association of Securities Dealers Automated Quotations, kurz NASDAQ, die New York Mercantile Exchange, kurz NYMEX und die New York Stock Exchange, kurz NYSE.

Übersicht

Börsenbetreiber nach Marktwert
(Quelle: Nach Zahlen von Credit Suisse, Bloomberg, Welt)

Name Land Börsenwert
in Mio. Euro
Deutsche Börse Deutschland 6685,81
Chicago Mercantile Exchange USA 4478,79
Euronext FRA/BEL/NL 3266,50
London Stock Exchange Großbritannien 1710,00
NYSE/Archipelago USA 1615,38
Instinet USA 1447,58
OMX Schweden 1103,02
Knight Trading USA 712,55
Archipelago USA 676,15
Nasdaq USA 628,42
Espeed USA 350,32
Labranche USA 345,73
Marketaxess USA 236,65


Börsenkrach

Ein besonders starker Kursrückgang nicht einer einzelnen Aktie sondern einer ganzen Gruppe von Wertpapieren an nur einem Handelstag wird als Börsenkrach bezeichnet. Er wird in der Regel ausgelöst durch negative Nachrichten oder Informationen, die zu panikartigen Verkäufen führen.

Von einem Krach spricht man, wenn die Kurse um mindestens zehn Prozent innerhalb eines Handelstages gefallen sind. Oft zieht ein Börsenkrach an einer Börse die Kurse an anderen Börsen mit sich. Der heftigste Börsenkrach war der Schwarzer Donnerstag 1929.

Siehe auch

Vorlage:Wiktionary1