Offenmarktpolitik
Die Offenmarktpolitik ist ein Instrument der Geldpolitik, mit dem die Zentralbank die Geldschöpfung beeinflusst. Sie bietet den Geschäftsbanken bestimmte Wertpapiere (Offenmarktpapiere) zum Kauf an oder kauft selbst Wertpapiere von den Geschäftsbanken (Offenmarktgeschäfte). Kaufen die Geschäftsbanken die Wertpapiere, steht ihnen das angelegte Geld nicht mehr für die Kreditvergabe zur Verfügung, d.h. die Geldschöpfung sinkt. Verkaufen die Geschäftsbanken Wertpapiere erhalten sie dafür Geld, das sie für Kredite verwenden können. Aus Sicht der Geschäftsbanken entspricht dies einem Wertpapierpensionsgeschäft: Wertpapiere werden von den Geschäftsbanken bei der Zentralbank in "Pension" gegeben. Die Geschäftsbank erhält im Gegenzug liquide Mittel in Form von Zentralbankgeld.
Die Zentralbank kann die Politik als Mengenpolitik und als Preispolitik betreiben. Bei der Mengenpolitik gibt sie bekannt, welche Menge an Papieren sie verkaufen möchte, und die Banken machen Angebote. Der Zins bildet sich am Markt, er wird durch das Angebot bestimmt, bei dem die Menge vollständig abgesetzt wird. Bei der Preispolitik gibt die Zentralbank die Verzinsung der Offenmarktpapiere bekannt.
Offenmarktgeschäfte der EZB
Sie sind das wichtigste Instrument der EZB und bilden den Mittelpunkt der Geldpolitik des ESZB. Sie dienen zur Steuerung der Zinsen, der Liquiditätslage und zum Aufzeigen des geldpolitischen Kurses. Durch die Offenmarktgeschäfte erhalten die Geschäftsbanken den Großteil ihres Geldes gegen die Verpfändung von Sicherheiten (z. B. Wertpapiere). Die Initiative zu Offenmarktgeschäften geht von der EZB aus.
- Hauptrefinanzierungsgeschäfte (Haupttender)
- längerfristige Refinanzierungsgeschäfte (Basistender, eine Transaktion pro Monat)
- Feinsteuerungsoperationen (Schnelltender)
- strukturelle Operationen (Schnelltender)