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Störe

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Echte Störe
Atlantischer Stör (Acipenser oxyrinchus oxyrinchus)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Seria: Fische (Pisces)
Vorlage:Classis: Knochenfische (Osteichthyes)
Vorlage:Subclassis: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Vorlage:Superordo: Knorpelganoide (Chondrostei)
Vorlage:Ordo: Störartige (Acipenseriformes)
Vorlage:Familia: Echte Störe (Acipenseridae)
Vorlage:Subfamilia: Acipenserinae
Vorlage:Genus: Störe (Acipenser)

Die Störe (Acipenser) sind eine Gattung der Ordnung Störartige (Acipenseriformes) und gehören zur Klasse der Knochenfische.

Störe sind recht urtümliche Lebewesen. Ihr Skelett ist nur teilweise verknöchert. An den Seiten befinden sich fünf Reihen von großen Schuppen. Die Schwanzflosse ist asymmetrisch. Der Mund ist unterständig und kann ausgeklappt werden. Vier Barteln dienen den Stören zur Nahrungssuche im Boden. Störe zählen mit bis zu 9 m Länge zu den größten Süßwasserfischen.

Störe leben sowohl im Süßwasser als auch im Brackwasser und Meer. Sie erhalten ihre Geschlechtsreife nach zwei bis drei Jahren und wandern dann aus den Flüssen ins Meer, von dem sie dann alle zwei Jahre wieder zum Laichen in die Flüsse zurück kehren. Störe können ein Alter von bis zu 200 Jahren erreichen und gehören mit einem Gewicht von bis zu 1.400 kg zu den größten Süßwasserfischen der Welt. Sie stellen höhere Anforderungen an die Gewässergüte, daher waren sie im westlichen Europa im 20. Jahrhundert fast ausgestorben, obwohl sie noch ein Jahrhundert zuvor in der Elbe so häufig waren, dass sich die Dienstboten in Hamburg ein Privileg ausbaten, nicht öfter als zwei mal pro Woche Stör zum Essen zu bekommen. Ende der 70iger Jahre gingen im Kaspischen Meer noch 20 000 t Stör pro Jahr ins Netz, Im Jahr 2000 waren es weniger als 3000 t. Trotz aller Schutzmaßnahmen verringert sich der Bestand weiter, was vor allen Dingen auf illegaler Raubfischerei zurückzuführen ist.

Datei:Stoerportrait.jpg
Portrait eines Störs

Störe werden vor allem des Kaviars wegen gefangen. Kaviar besteht aus den Eiern der weiblichen Störe (Rogner) und gilt als hochpreisige Delikatesse. Kavier wird unter drei verschiedenen Namen verkauft, Sevruga vom Sternhausen (Acipenser stellatus), Osietra vom Waxdick (Acipenser gueldenstaedtii) und Beluga vom Europäischen Hausen (Huso huso). Cirka 90% des legalen Kaviers haben ihren Ursprung im Kaspischen Meer. Traurig ist jedoch die Tatsache das mehr Kavier in Westeuropa eingeführt wurde, als im kaspischen Meer offiziell exportiert wird. Praktisch jede dritte Dose Kavier ist demnach auf illegale weise gefangen worden. Leider ist in den letzten Jahren zunehmend auch Kavier von anderen noch selteneren Störarten im Handel, wo er unter einer der drei Namen verkauft wird. Im Institut für Zoo und Wildtierforschung Berlin wurde daher ein Test für Kavier entwickelt, um diesen Trend wirksame Prüfmethoden entgegen zu setzen.

Ab dem 1.04. 1989 wurden alle weltweit vorkommenden 27 Störarten unter Naturschutz gestellt und fallen somit unter das Washingtoner Artenschutzübereinkommen. Dies gilt für alle Teile des Störs inkl. Kavier und Fischfleisch.

Der Störfang hat - vor allem seit dem Ende der UdSSR - zu immer mehr Raubbau in den Gewässern Russlands geführt, so dass auch die dortigen Arten stark bedroht sind. Die Kaviarzucht hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Letzte Störrückzugsgebiete finden sich im Donau-Delta.

Seit 2003 bemüht sich die World Sturgeon Conservation Society um den Erhalt und die Regenerierung der weltweiten Störbestände.

Systematik

20 Arten:

(Quelle: http://www.fishbase.org)


Auf ITIS, (the Integrated Taxonomic Information System, siehe weblink), finden sich noch 3 fossile Arten:

  • Acipenser albertensis
  • Acipenser ornatus
  • Acipenser toliapicus

Die Art

  • Acipenser mikadoi ist dort nicht verzeichnet, weil ähnlich A.medirostris

stattdessen eine Art

  • Acipenser kikuchii (wahrscheinlich Synonym für A.sinensis)


Auf der Website der World Sturgeon Conservation Society ist außerdem der Lena-Stör, Acipenser baerii stenorrhynchus genannt. (wahrscheinlich Synonym für A. baerii baerii)

  • für Hypostomus plecostomus (ehem. acipenser) siehe bitte: Welsartige

Siehe auch :

Ordnung: Störartige (Acipenseriformes)

Weblinks: