Operation Neptune Spear


Operation Geronimo (benannt nach Häuptling Geronimo[1][2]) war ein US-amerikanischer Militäreinsatz in Pakistan am 2. Mai 2011, bei dem Osama bin Laden, der Anführer des Terrornetzwerks al-Qaida, getötet wurde.
Verlauf der Operation
Osama bin Laden hielt sich in der pakistanischen Stadt Abbottabad auf, ungefähr 50 Kilometer nördlich der Hauptstadt Islamabad. US-Geheimdienste hatten Osama bin Ladens Haus seit August 2010 überwacht.[3] Das United States Joint Special Operations Command leitete die Operation. Ausgeführt wurde sie durch Kräfte des United States Naval Special Warfare Development Group.[4]
Verfolgt wurde die Aktion im Weissen Haus von Präsident Obama, Vizepräsident Biden, Hillary Clinton, Verteidigungsminister Robert Gates, General Marshall B. Webb, Denis McDonough, Admiral Mike Mullen, Tom Donilon, Bill Daley, Tony Binken, Audrey Tomason, John Brennan und James Clapper.
Die Kräfte stürmten das gesicherte Gebäude und töteten den Terroristen durch mehrere Schüsse in Kopf und Brust.[5]
Laut dem Pressesprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, seien weitere Personen verletzt und fünf Anhänger bin Ladens getötet worden, darunter einer seiner Söhne. Carney berichtete weiterhin, dass Osama bin Laden unbewaffnet gewesen sei, aber dennoch Widerstand geleistet habe.[6] Geborgen werden konnten Akten und Computer. Außerdem wurden mehrere seiner Vertrauten und Verwandten festgenommen.
Die Identität Osama bin Ladens wurde durch eine DNA-Analyse belegt (99,9 % Konfidenzniveau).[7] Der US-Präsident Barack Obama berichtete wenige Stunden später in einer Fernsehansprache, dass Osama bin Laden getötet worden sei.[8] Dieser wurde von Bord des Flugzeugträgers USS Carl Vinson aus an unbekannter Stelle im Arabischen Meer bestattet.
Kritik
Der Einsatz entfachte in den Medien eine Diskussion darüber, ob es sich möglicherweise um eine Tötungsmission gehandelt habe, in deren Verlauf eine Festnahme Bin Ladens nicht vorgesehen war.[9] In diesem Zusammenhang wird vor allem kritisiert, dass die USA Bin Laden damit das Recht auf einen Prozess genommen hätten.[10] Zudem ist die völkerrechtliche Legitimation des Einsatzes fraglich, wie auch der Umgang mit dem Leichnam. [11][12][13][14][12][15][16]
Vertretern der indigenen Bevölkerung Nordamerikas kritisierten, dass der Name einen Vergleich zwischen dem Terroristen bin Laden und dem Stammesführer Geronimo impliziere.[1]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Indianer sprechen von Verunglimpfung: Kritik am Codenamen "Geronimo" für den Tod bin Ladens
- ↑ Kathryn Westcott Osama Bin Laden: Why Geronimo? BBC News, 3. Mai 2011 (engl.)
- ↑ Details of US Operation Emerge: How Bin Laden Was Tracked to His Luxury (sic) Home – SPIEGEL ONLINE – News – International
- ↑ www.defensereview.com Osama Bin Laden (OBL) Shot DEAD via Double-Tap to the Head in Firefight with U.S. Strike Team (U.S. Navy DEVGRU Spec-Operators) During Direct Action (DA) Mission on „Huge Compound“ Deep inside Pakistan. Confirmed., Defense Review, David Crane, 1. Mai 2011. Aufgerufen am 3. Mai 2011.
- ↑ Bin Laden killing caps decade-long manhunt, edition.cnn.com
- ↑ Details of raid on bin Laden compound unfold, edition.cnn.com
- ↑ abcnews.go.com Osama Bin Laden Operation Ended With Coded Message „Geronimo-E KIA“ ABC News, 2. Mai 2011. Aufgerufen am 3. Mai 2011.
- ↑ Erklärung des Präsidenten zum Tod von Osama bin Laden
- ↑ „War dies ein Tod im Gefecht – oder tatsächlich in jeder Hinsicht eine Exekution?“ laut Times, zitiert nach Frankfurter Rundschau (online)
- ↑ NZZ (online)
- ↑ sueddeutsche.de (2. Mai 2011)
- ↑ a b DerWesten (3. Mai 2011)
- ↑ Zeit Online (3. Mai 2011)
- ↑ Focus Online (2. Mai 2011)
- ↑ Deutsche Welle (4. Mai 2011)
- ↑ n-tv (3. Mai 2011)
Koordinaten: 34° 10′ 9,7″ N, 73° 14′ 33,1″ O