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Hänge-Birke

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Sandbirke
Hängebirke (Betula pendula), Illustration.
A Zweig mit männlichen Blütenkätzchen,
B Zweig mit knospigen weiblichen Blütenkätzchen,
1 + 2 + 3 männliche Blüten
weibliches Blütenkätzchen mit bestäubungsbereiten Blüten. 5 + 6 weibliche Blüten
7 geflügelte Nußfrucht.
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Divisio: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Vorlage:Classis: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Vorlage:Subclassis: Rosenähnliche (Rosidae)
Vorlage:Ordo: Buchenartige (Fagales)
Vorlage:Familia: Birkengewächse (Betulaceae)
Vorlage:Subfamilia: Betuloideae
Vorlage:Genus: Birken (Betula)
Vorlage:Species: Sandbirke
Wissenschaftlicher Name
Betula pendula
Roth
Weißbirken mit Herbstlaub

Die Sandbirke (Betula pendula, syn. B. alba, B. verrucosa) wird auch Hängebirke, Weißbirke oder Warzenbirke genannt. Ihr schlanker, eleganter Wuchs, ihre weiße Borke und ihr zartes Frühjahrsgrün machen sie zum Frühjahrssymbol. In Skandinavien und in Russland hat sie im Volksbrauchtum eine ähnliche Rolle wie die Linde und die Eiche in Deutschland. Die Sandbirke war im Jahr 2000 Baum des Jahres.

Beschreibung

Die Hängebirke erreicht Maximalhöhen von 30 Metern und maximale Durchmesser von 0,9 Meter. Das Höchstalter beträgt 150 Jahre. Die Äste stehen spitzwinklig ab, die Zweigenden hängen über. Die Rinde ist weiß, an der Stammbasis mit tiefgefurchter, schwarzer Borke. Die Zweige sind mit zahlreichen Korkwarzen besetzt. Die Sandbirke bildet ein nicht sehr tiefgehendes, aber intensives Herzwurzelsystem. Die wechselständigen, gestielten Laubblätter sind 4 - 7 Zentimeter lang. Sie sind rautenförmig, mit lang ausgezogener Spitze, ihr Rand ist doppelt gesägt. Die weiblichen und männlichen Blüten sind hängende Kätzchen. Blütezeit ist von April bis Mai, die Samen reifen im August bis September. Die Samen sind etwa 3 Millimeter lange Nüsschen, die dünnhäutig geflügelt sind. Die leichten Samen werden durch den Wind verbreitet.

Vorkommen

Die Sandbirke kommt in ganz Europa, mit Ausnahme von Nordskandinavien, vor. Ihr Verbreitungsgebiet reicht im Osten bis zum Jenissei, Altaigebirge, Kaukasus und Nordpersien. In den Südalpen steigt sie bis auf 1900 Meter Höhe. Sie ist Mischbaumart in lichten Wäldern, in Mooren, Heiden und Magerweiden. Hauptvorkommen ist in den borealen Nadelmischwäldern Sibiriens und Skandinaviens und auf nährstoffarmen, trockenen Sandböden mit Kiefer und Eiche. Die Hängebirke ist ein anspruchsloser, frostharter und schnellwachsender Pionierbaum, der als erster Brach-, Trümmer- und Kahlflächen besiedelt. An den Boden stellt sie wenig Ansprüche, durch ihre geringe Konkurrenzkraft wird sie meist auf Extremstandorte verdrängt.

Nutzung

Die Sandbirke ist ein Splintholzbaum, im Alter wird manchmal ein fakultativer Kern gebildet. Die Holzfarbe ist weiß bis rötlich-gelb. Das mittelschwere Holz mit einer Rohdichte von 0,61 g/cm³ ist weich, aber zäh und elastisch. Es lässt sich gut bearbeiten, ist jedoch schwer spaltbar. Im Aussenbereich ist die Dauerhaftigkeit gering. Das Birkenholz wird für den Möbel- und Innenausbau verwendet, aus ihm werden Span-, Sperrholz- und Faserplatten und Zellstoff hergestellt. Aus verschiedenen Maserformen werden wertvolle Furniere hergestellt. Die Hängebirke liefert ein hervorragendes Brennholz, das auf Grund des hohen Terpengehalts auch im grünen Zustand brennt. Das Reisig wird für Besen verwendet. Im Frühjahr wird durch Anbohren der Stämme ein Blutungssaft gewonnen, aus dem Haarwasser und Birkenwein hergestellt wird. Aus der Rinde lässt sich Birkenteer herstellen, der als Pix Betulinae gegen Hautkrankheiten und als Juchtenöl zur Behandlung von Leder eingesetzt wird. Von der Hängebirke gibt es zahlreiche Gartenformen, so die Trauerbirke, die Blut-Birke und die Schlitzblättrige Birke.

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