Beilsteinprobe
Die Beilsteinprobe, benannt nach Friedrich Konrad Beilstein (auch bekannt unter dem russischen Namen Fjodor Fjodorowitsch Beilstein) ist ein Verfahren der analytischen Chemie, um organische Verbindungen auf Halogene zu testen.[1] Mit diesem empfindlichen qualitativen Nachweis lassen sich niedermolekulare und hochmolekulare organische Verbindungen untersuchen, also auch Kunststoffe oder organische Pigmente.
Durchführung
Zuerst wir ein Kupferblech oder eine Kupferöse solange ausgeglüht, bis keine blau oder grün Färbung der Flamme zu erkennen ist. Dies ist unbedingt erforderlich, da schon Spuren von Halogenen ein falsch-positives Ergebnis verursachen können. Beispielsweise kann sich aus Salzsäure und Ammoniak (Welches in Chemielaboren sehr häufig benutzt wird) leicht Ammoniumchlorid bilden, das ebenfalls eine blau-grüne Flammenfärbung hervorruft.[2]
Als nächstes wird die Probe auf das noch heiße Kupferblech aufgebracht und in den nicht leuchtenden Bereich einer Gasbrenner-Flamme gehalten. Wenn sich die Flamme dabei grün bis blaugrün verfärbt, so enthält die Probe mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Halogen.
Erklärung
Die organischen Halogenverbindungen zersetzen sich bei der Pyrolyse und bilden dabei z.B. Chlorwasserstoff oder Bromwasserstoff. Diese bilden mit Kupfer leicht flüchtige Kupfer-Halogen-Verbindungen, die die Flamme verfärben.[3]
Sicherheitsbedenken
Da sich bei dieser Reaktion, wenn auch nur in sehr geringen Mengen, Dioxine bilden können, muss das Experiment unter einem Abzug durchgeführt werden. An einigen nordrhein-westfälischen Schulen darf dieser Versuch deshalb nicht mehr durchgeführt werden.
Einzelnachweise
- ↑ Römpp CD 2006, Georg Thieme Verlag 2006.
- ↑ Nachweis verschiedener Ionen
- ↑ Hans Beyer und Wolfgang Walter: Organische Chemie, S. Hirzel Verlag, Stuttgart, 22. Auflage, 1991, S. 12, ISBN 3-7776-0485-2.