Galba
Lucius Livius Ocella Servius Sulpicius Galba (24. Dezember 3 v. Chr. – 15. Januar 69 n. Chr.) war römischer Kaiser von 68 bis Anfang 69 n. Chr. Er war einer der vier Kaiser des Vierkaiserjahres.
Leben
Aufstieg
Galba wurde am 24. Dezember 3 v. Chr. bei Tarracina geboren. Er stammte aus einer alten republikanischen Familie und galt charakterlich als untadelig. Im Jahre 68 war er Statthalter der Provinz Hispania Tarraconensis, als er sich dem Aufstand des Julius Vindex anschloss und sich am 3. April in Carthago Nova zum Kaiser ausrufen ließ. Julius Vindex wurde von der Rheinarmee geschlagen, aber als deren Kommandant Verginius Rufus sich weigerte, sich zum Kaiser ausrufen zu lassen, bestätigte der Senat in Rom Galba als neuen Kaiser. Der entthronte Kaiser Nero wurde in den Suizid getrieben (9. Juni 68).
Herrschaft
Auf Grund der schlechten finanziellen Situation weigerte sich Galba nach seiner Inthronisation nicht nur, Geschenke an die Soldaten zu verteilen, sondern forderte sogar 2,2 Milliarden Sesterzen zurück, die Nero verschenkt hatte. Dies brachte, zusammen mit der Korruption mehrerer seiner neu eingesetzten Beamten, besonders seines Freigelassenen Icelus, Soldaten und Volk gegen ihn auf.
Da seine beiden Söhne vor ihm gestorben waren, suchte der 71 Jahre alte Galba nach einem Nachfolger. Er entschied sich gegen Marcus Salvia Otho und für Lucius Calpurnius Piso Frugi Licinanius. Daraufhin rief sich Otho am 15. Januar 69 zum Kaiser aus und ließ Galba und Calpurnius Piso töten.
Zitat
Wäre er nie Kaiser geworden, so hätte wohl niemand bestritten, dass er das Zeug zum Kaiser gehabt hätte. (Tacitus über Galba)
Literatur
Quellen
Die wichtigsten antiken Quellen für Leben und Herrschaft Galbas sind Suetons Kaiserviten, die Historien des Tacitus (1,1-49), die Galbabiografie des Plutarch und Cassius Dio (63,22-64,7). Vermutlich gab es auch von Cluvius Rufus, Fabius Rusticus and Plinius dem Älteren Werke über Galba, diesen sind jedoch nicht erhalten. Eine ausführliche Diskussion der Quellenlage hat der Historiker G.B. Townsend 1964 mit Cluvius Rufus in the Histories of Tacitus vorgelegt.