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Jello Biafra

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Jello Biafra (alias Eric Boucher) war der Leadsänger der US-Punk Band Dead Kennedys.

Biafra verwendet die absurdistischen Taktiken der verschiedenen Medien, ganz in der Tradition der Yippies, um auf diesem Weg ernste Themen wie z.B. Menschenrechte, Soziale Ungerechtigkeiten oder die zunehmende Macht der Großkonzerne, zu beleuchten.

Er kandidierte 1979 als Bürgermeister von San Francisco, mit einem Werbeslogan den er von der Firma Jello "geliehen" hatte: "There´s always room for Jello". Sein Wahlprogram (auf englisch platform) enthielt solch humoristische Forderungen wie, alle Bussinesmen sollten dazu gezwungen werden statt Anzug und Krawatte nur noch Clownskostüme zu tragen. Er schnitt als 4. von 10 Kandidaten ab, mit insgesamt 6,591 Stimmen, das entsprach 3,5% der gesamten Stimmen, was damals u.a. zu einer Stichwahl der Topkandidaten führte.

1985 brachte die PMRC (Parent's Music Resource Center) Jello Biafra vor Gericht, aufgrund der angeblich 'gefährdenden Inhalte' des Dead Kennedy`s Albums Frankenchrist. Trotz seiner entschiedenen Ablehnungshaltung gegen politisch so mächtige Kläger, wie Al Gore und seine Frau Tipper, gelang es ihm den Prozeß zu gewinnen. Er wurde dadurch zu einer Art Ikone der Zensurgegner und zu einem bekannten Verfechter der Meinungsfreiheit in den Vereinigten Staaten.

Er veröffentlichte einige spoken-word Alben, wie "No more Cocoons" und "Become the Media", und sang nach seinem Ausscheiden bei Dead Kennedys u.a. auf einem Album der Band Lard.

Im Jahr 2000 stellte ihn die Green Party als Präsidentschaftskandidat auf, obwohl er keinen Wahlkampf führte stand er in den meisten Bundesstaaten auf dem Wahlschein.

[...]

Anmerkung: Biafra war der Name eines Landes, welches 1966 versuchte sich von Nigeria abzuspalten. Nach vier Jahren Krieg und verheerendem Hunger erlangte Nigeria wieder die Kontrolle über das Territorium. Den Künstlernamen, also die Kombination aus Jello (dem Namen eines amerikanischen Konsumprodukts) und Biafra, dem blutigen Bürgerkrieg, wählte er gezielt um den für ihn bestehenden Zusammenhang zwischen dem Konsumorientierten Kapitalismus und der Gewalt in den Dritte-Welt-Ländern zu beleuchten. Die gleiche Methode der Gegensätze verwendet z.B. auch Marilyn Manson in dem er in seinem Namen, den Vornamen der Pop-Ikone Marilyn Monroe, mit dem Nachnamen des Serienmördes Charles Manson, vereint.