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Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg

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Der amerikanische Unabhängigkeitskrieg (American Revolutionary War oder American War of Independence) fand von 1775 bis 1783 zwischen Siedlern 13 nordamerikanischer Kolonien einerseits und der englischen Kolonialmacht andererseits statt.

Hessische Truppen in britischem Sold

Er endete mit dem Sieg der nordamerikanischen Seite und führte zur Entstehung der Vereinigten Staaten von Amerika. Die Kriegshandlungen endeten im Jahre 1781 nach der Schlacht von Yorktown, der Krieg selbst wurde mit der Unterzeichnung des Friedens von Paris am 3. September 1783 offiziell beendet.

Vorgeschichte

Bereits zu Beginn der Herrschaft Georgs III. (1760 - 1820) sind die Spannungen zwischen dem englischen Mutterland und den Kolonien groß. Ursachen sind die kolonialen Handlungshemmnisse (u.A. Verbot von Industrie in den Kolonien, was selbige dazu zwang, Endprodukte aus dem Mutterland zu beziehen), englische Siedlungsverbote westlich der Appalachen sowie die erheblichen steuerlichen Belastungen. Wesentlich zu dieser Entwicklung beigetragen hat auch, dass den Kolonien 1751 die weitere Verwendung ihrer eigenen Währung 'Colonial Scrip' untersagt worden war und die sinkende Umlaufmenge des Tauschmittels Geld beziehungsweise dessen Zinsbelastung zu sinkendem Wohlstand und steigender Arbeitslosigkeit geführt hat. Nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) in Europa versuchte England die hohen Kriegskosten unter anderem durch erhöhte Steuern und Abgaben ihrer Überseekolonien auszugleichen. Die Kolonisten forderten Handelsfreiheit und mehr Mitsprache und Eigenständigkeit, die Selbständigkeit wurde nicht angestrebt.

Das britische Parlament lehnte 1767 die Kolonistenwünsche ab, stattdessen wurden frei gewordene Truppen nach Amerika geschickt. Die Unabhängigkeitsbewegung wird zunächst von Samuel Adams und Thomas Jefferson geführt. Mehrfach kommt es zu Übergriffen in Boston. Nach dem ersten Boykott 1770 kommt es 1773 zur Boston Tea Party. Die englische Regierung verhängt daraufhin den Ausnahmezustand in der Stadt. 1774 tritt der erste Kontinentalkongress zusammen. Alle 13 Kolonien (Connecticut, Delaware, Georgia, Maryland, Massachusetts, New Hampshire, New Jersey, New York, North Carolina, Pennsylvania, Rhode Island, South Carolina, Virginia) verweigern von nun an den Handel mit England.

1775 verhängt König George III. ein totales Handelsembargo gegen Nordamerika.

Ausbruch

Am 19. April 1775 findet das erste Scharmützel einer amerikanischen Miliz mit britischen Truppen bei Lexington statt. Dies ist der Beginn des Unabhängigkeitskrieges.

Zunächst ist die Lage der 3 Millionen aufständischen Siedler aussichtslos: weder reguläre Truppen noch finanzielle Mittel oder Kriegsmaterial sind in ausreichender Menge vorhanden. George Washington, ein Gutsbesitzer aus Mount Vernon, (Virginia) erhält den Oberbefehl über die Kontinentalarmee genannten Miliztruppen. Neben den britischen Truppen, verstärkt durch Söldner aus Braunschweig und Hessen, stehen mehrere englandtreue Indianerstämme und die Loyalisten, englandtreue Siedler, auf der gegnerischen Seite. Der Versuch von Truppen unter dem Kommando von Benedict Arnold, Kanada den Briten zu entreißen, scheiterte nach Anfangserfolgen mit der Niederlage in der Schlacht bei Québec am 31. Dezember 1775. Die Amerikaner räumten daraufhin ihre Eroberungen und unternahmen in der Folge keinen ernsthaften Versuch mehr, Kanada anzugreifen. Am 4. Juli 1776 deklarieren die aufständischen 13 Staaten ihre Unabhängigkeit.

Weiterer Verlauf des Krieges

Im August desselben Jahres nehmen die Briten New York ein. Washington gelingt es nach dieser Reihe von Niederlagen im Dezember 1776 mit seinem Sieg in der Schlacht von Trenton die Situation der Aufständischen zu stabilisieren. Die heimliche Unterstützung der Aufständischen mit Waffen durch Frankreich ab 1776 spielt zweifellos eine entscheidende Rolle (als Agent war Beaumarchais tätig). Im September 1777 besetzen die britischen Truppen Philadelphia. Mit ihrem Sieg in der Schlacht bei Saratoga gelingt der amerikanischen Armee jedoch die Kriegswende. Die Briten und ihre Verbündeten leiden zunehmend unter Zersplitterung der Kräfte und Nachschubproblemen, die sich mit dem Kriegseintritt Frankreichs 1778, Spaniens 1779 und der Niederlande 1780 auf Seiten der Amerikaner weiter verschärfen. Der Konflikt wird jetzt auch zunehmend zur See ausgetragen. Insbesondere Frankreich verlegt in größerem Maße Truppen in die Neue Welt.

Zusammenbruch der britischen Streitkräfte und Friedensschluss

Der entscheidende Schlag gelingt den amerikanischen Truppen und ihren französischen Verbündeten im Oktober 1781, als nach der Belagerung von Yorktown, Virginia eine britische Armee kapituliert. Im Frieden von Paris 1783 erkennt Großbritannien die Unabhängigkeit der ehemaligen amerikanischen Kolonien an. England verzichtet auf alle Gebiete bis zum Mississippi. Die Vereinigten Staaten dehnen ihre Nordgrenze bis an die Großen Seen aus, Florida fällt wieder an Spanien.

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