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VEB Kfz-Zubehörwerk Meißen

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Das VEB Kfz Zubehörwerk Meissen wurde 1949 gegründet und dem IFA-Kombinat untergeordnet. Seine Ursprünge gehen jedoch auf ein Industriegebiet aus metallverarbeitenden Firmen im Stadtteil Niederfähre aus dem Jahr 1912 zurück, welches sich auf dem heutigen Gelände der Firmen UKM Meissen sowie Vogl & Noot befand.

Standort

Das Gelände umfasste das Dreieck zwischen Ringstraße, Zscheilaer Straße und Goethestraße. So befanden sich auf dem Gelände ein Büro- und Verwaltungskomplex, mehrere Fertigungshallen, eine Härterei, Lagerhallen, Baraken für Lehrausbildung und Werkzeugbau, sowie Versandgebäude. Hinzu kam Anfang der 1980er eine Kombi-Halle, die sowohl den Versand, den Werkzeugbau und den Sozialtrakt mit Umkleidekabinen, Duschen und eine Sauna aufgenommen hat.

In den ersten Jahren der Produktion wurden solche Teile wie Getriebegehäuse, Antriebswellen, Steckachsen gefertigt. Jedoch erweiterte sich das Produktspektrum sehr schnell, insbesondere um die Massenware Kolbenbolzen. So wurde es in den 1970er Jahren notwendig, die klassische Technologie der Salzbadhärterei um neuere Mehrkammerdurchstoßhärteanlagen zu erweitern. Diese führte ins besondere mit der nahezu gleichzeitig eingeführeten Technik der Kaltmassivumformung / Kaltfliesspressen (KFP) zu bedeutend höheren Produktionsstückzahlen und zu einer erheblichen Qualitätsverbesserung, was insbesondere die Prozessstabilität angeht. Die dafür benötigten Presswerkzeuge wurden ausschliesslich vom betriebseigenen Werkzeugbau angefertigt. Auch Prozessvor- und nachbereitende Arbeitsgänge wie Chemische Behandlung, Spannungsarmglühen wurden aufwändig in die vorhandenen Werkhallen integriet. Gleichzeitig war es notwendige geworden, eine Abwasserbehandlungsanlage in Betrieb zunehmen. Da der Umweltschutz zu DDR Zeiten keinen all zu großen Stellenwert hatte, beschränkte man sich darauf durch Siedesalze und Filteranlagen die Abwässer der Chemischen Abteilung zumindestens Schweb-, und Schwermetallfrei sowie PH-neutral in angrenzende Gewässer zu entlassen.

Produkte und Fertigungen

PKW Kolbenbolzen wurden durch den KFP Prozess in enormen Stückzahlen vorgefertig, um diese dann mit verketteten Kugelschrittschaltwerk- gesteuerten Drehmaschinen im weichen Zustand fertig zu bearbeiten. LKW- bzw Dieselkolbenbolzen wurden ausschliesslich auf Mehrspindeldrehautomaten gefertigt. Auch gehörten Bremstrommeln für den PKW Wartburg bis zu dessen Produktionseinstellung zum Produktspektum des Werkes Meissen. Ein weiteres Massenprodukt, welches im fertig montierten und einsatzfähigen Zustand ausgeliefert wurde, war der sogenannte LAD, eine rein mechanisch geregelte Bremskraftverteilung für IFA Fahrzeuge wie Multicar und Fortschritt Mähdrescher. Diese Fertigung fand im Erdgeschoss des Verwaltunggebaudes statt.

Wie in jedem Kombinatsberieb wurden viele Nebengewerke wie Elekrowerkstatt, Maurerei, Malerei, Spritzerei, Schlosserei, Scharfschleiferei (Werkzeugbereitstellung, Fertigung, Nachschlief von zt HSS Zerspanungswerkzeugen) und auch eine Sandstrahlanlage mit auf dem Gelände betrieben. Auch eine Betriebseigene Feuerwerk war vorhanden.

Somit war der Betrieb neben dem Kabelwerk, dem Turbowerk, und dem Plattenwerk einer der größten Arbeitegber in der Stadt Meissen. Die Mitarbeiterzahl schwenkte zwischen 1800 und 2700 Beschäftigte am Standort, weiter Mitarbeiter waren in den Aussenstellen beschäftigt. Gleichfalls war das KFZ Zentrale Anlaufstelle für die Kampfgruppen der Arbeiterklasse. Die mit der Wiedervereinigung dahergehende Privatisierung und Zerreissung des IFA Kombinates sorge, gleichzeitig mit dem Einbrechenden Exportmarkt in den RGW- Raum, dass Produktionen (Bremstrommeln, Kipphebel) komplett eingestellt wurden, die Mitarbeiterzahl anfänglich auf 780 und bis zur entgültigen Privatisierung auf etwa 350 Beschäftigte sank. Diesem Schrumpfungsprozess geschuldet wurden Gebäude, wie die der Verwaltung (beherbergt nun die Gemeinde- Unfallversicherung), das Aussenlager Zaschendorf veräußert. Nach der Privatisierung durch die Treuhand an einen privaten Investor aus Nürnberg wurde die Firma in UKM Meissen umbenannt.

Weitere Standorte

Eine weitere Werkhalle befand sich gegenüber der Zscheilaer Straße auf dem heutigen Gelände von Vogl& Noot welche die Kipphebelfertigung für den IFA LKW W50 aufgenommen hat, sowie ein Ausbildungszentrum und die Konstuktion beherbergte.

Im Bereich der Alten Zaschendorfer Straße befand sich eine weitere Halle, die um 1986 in Betrieb genommen wurde. Diese Halle wurde unteranderem als Lagerhalle genutzt. Ebenso befand sich dort eine Abteilung die sich mit Robotik, und Rationalisierung beschäftigte. Heute befindet sich in diesem Gelände ein Edeka Großhandel.

Als weitere Ausstelle kann die Werkstatt der Justizvollzugsanstalt Torgau angesehen werden. In diesem Teil wurden durch Strafgefangene "schmutzige" Arbeiten wie Gussputzen durchgeführt.

Quellen

  • Betriebszeitung des KFZ: "Kurbelwelle" in verschieden Ausgaben
  • Sächsische Zeitung (DDR Ausgabe) Wirtschaftteil
  • Firmengeschichte UKM Meissen LINK www.UKM-Gruppe.de