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Klaus Tschira Stiftung

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Die Klaus-Tschira-Stiftung (KTS; offizielle Bezeichnung: Klaus Tschira Stiftung gGmbH) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Die Stiftung wurde 1995 von dem Physiker Klaus Tschira gegründet und ist eine der größten gemeinnützigen Stiftungen Europas, die mit privaten Mitteln ausgestattet wurde.

Datei:KTS Logo aktuell.jpg
Logo der Klaus-Tschira-Stiftung

Tätigkeiten

Die Klaus Tschira Stiftung ist bundesweit engagiert. Ihr Engagement reicht vom Kindergarten über Schulen und Hochschulen bis hin zu Forschungseinrichtungen. Sie unterstützt sowohl die Erarbeitung als auch die verständliche Darstellung von Forschungsergebnissen. Dabei geht es vor allem darum schon früh die Faszination für Naturwissenschaften zu wecken, Forschung für die Gesellschaft zu betreiben und Wissenschaft für interessierte Laien verständlich darzustellen. Zudem werden auf Antrag Projekte gefördert, die dem Stiftungszweck entsprechen und deren Antrag positiv bewertet wird. Das Engagement der Stiftung findet in drei Hauptbereichen statt: Faszination Naturwissenschaften, Forschung für die Gesellschaft und Verständliche Wissenschaft.

Mit dem internationalen Friedenspreis Dresden-Preis, honoriert die Stiftung besondere Leistungen gegen Konflikte, Gewalt und Eskalationen.

Faszination Naturwissenschaften

Die Klaus Tschira Stiftung will Anstöße zur Förderung der Begeisterung und Neugier Heranwachsender für Naturphänomene geben.

Forscherstation

Die Forscherstation ist das Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe Naturwissenschaftliche Bildung. Es ermöglicht sowohl den Kindergartenkindern als auch ihren Erzieherinnen sich gemeinsam für Naturwissenschaften zu begeistern. Durch die Förderung ganzheitlichen, individuellen Lernens sollen die Kinder spielerisch Naturphänomene aus ihrem direkten Lebensumfeld entdecken. Als Einrichtung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg verfolgt die Forscherstation durch Begleitforschung auch wissenschaftliche Fragestellungen, wie etwa die Wirkung der Fortbildungen auf die Kompetenzentwicklung von Erzieherinnen und Erziehern oder die Lernprozesse der Kinder im Rahmen der frühen naturwissenschaftlichen Förderung.

Jugendsoftwarepreis

Der Jugendsoftwarepreis wird jährlich ausgeschrieben und zeichnet Schüler aus, die eine hervorragende Lernsoftware oder Präsentation in digitaler Form entwickelt haben, um ihren Mitschülern naturwissenschaftliche und mathematische Erkenntnisse pfiffig und anschaulich zu präsentieren. Teilnehmen können alle Schülerinnen und Schüler in Deutschland, Österreich und der Schweiz bis zum Alter von 21 Jahren. Zugelassen sind Arbeiten von Einzelpersonen, Teams oder einer gesamten Klasse. Der behandelte Inhalt sollte sich den Fachgebieten der Physik, Chemie, Biologie, Informatik oder Mathematik zuordnen lassen.

Explore Science

Explore Science sind die Naturwissenschaftlichen Erlebnistage, die seit 2006 jährlich von der Klaus Tschira Stiftung im Luisenpark Mannheim veranstaltet werden. Mit Schülerwettbewerben, Experimentalvorträgen und Mitmachausstellungen können Kindergartenkinder, Schüler, Lehrer und Eltern hier auf naturwissenschaftliche Entdeckungsreise gehen. Explore Science wird jedes Jahr unter einem neuen naturwissenschaftlichen Schwerpunktthema veranstaltet.

GIS-Station

Die GIS-Station, das Klaus-Tschira-Kompetenzentrum für digitale Geomedien, bietet vielfältige Bildungsangebote zu den Themen Fernerkundung, Geoinformationssysteme oder GPS an. Damit will sie die Kompetenzen von Lehrern und Schülern beim Einsatz digitaler Geomedien fördern. Digitale Geomedien helfen Schülern, die Erde und Facetten des globalen Wandels genauer als bisher erkunden zu können und fördern das kritische Verständnis dieser Vorgänge. Die wissenschaftliche Begleitung der Fortbidungsangebote durch die pädagogische Hochschule Heidelberg garantiert die optimale Vermittlung der Bildungsinhalte an die verschiedenen Zielgruppen.

Forschung für die Gesellschaft

Ein weiteres Ziel der Stiftungsarbeit ist es, Forschungsergebnisse zum Nutzen der Gesellschaft anzuwenden. Deshalb fördert die Klaus Tschira Stiftung wissenschaftlichen Nachwuchs, betreibt eigene Forschung und unterstützt Projekte anderer Institutionen. Dabei unterstützt sie hauptsächlich von ihr selbst initiierte Vorhaben.

Heidelberger Institut für Theoretische Studien

Im Januar 2010 wurde das Heidelberger Institut für Theoretische Studien als Nachfolger des 2003 gegründeten EML Research eröffnet. Das Schwesterinstitut des anwendungsorientierten EML verfolgt langfristige wissenschaftliche Ziele in der Grundlagenforschung, die keinen wissenschaftlichen Modeströmungen unterliegen sollen. Die Forschungsgruppen forschen in den Gebieten der Lebenswissenschaften, Wissenschaftlichen Datenbanken und Computerlinguistik, Theoretischer Astrophysik, statistischen Methoden und Computerwissenschaften. In Zukunft sollen bis zu zehn Forschungsgruppen am HITS vertreten sein. Das Institut verfolgt einen interdisziplinären, kooperativen Ansatz.

Klaus-Tschira-Labor

Das Klaus-Tschira-Labor für physikalische Altersbestimmung ist eine Institution der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim und ein An-Institut der Universität Tübingen. Hier werden geisteswissenschaftliche Überlegungen zur zeitlichen Einordnung von Kunstwerken mithilfe naturwissenschaftlicher Untersuchungen wie der Radiokarbonmethode überprüft.

Verständliche Wissenschaft

Die Ergebnisse und Erkenntnisse wissenschaftlicher Arbeit sind für jeden von Bedeutung. Um das Verständnis für Naturwissenschaften zu fördern, unterstützt die Klaus Tschira Stiftung Journalisten und Wissenschaftler beim Erlernen kommunikativer Fähigkeiten in diesem Bereich.

Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft - KlarText!

Der Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft wird jährlich ausgeschrieben und richtet sich an Nachwuchswissenschaftler der Fächer Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik, Physik oder Neurowissenschaften. Die Aufgabe für die Bewerber ist, die Ergebnisse ihrer Doktorarbeit in einem allgemein verständlichen und spannenden Artikel zu beschreiben. Eine Fachjury prüft zunächst die wissenschaftliche Qualität der einzelnen Wettbewerbsbeiträge. Anschließend beurteilt eine Endjury aus Wissenschaftlern, Journalisten und Experten die Schreibweise des Artikels und wählt die Preisträger aus. Die Gewinner erhalten 5.000 Euro, und ihr Artikel wird in einer Sonderbeilage des Wissenschaftsmagazins "bild der Wissenschaft" veröffentlicht. Zudem erhalten alle Teilnehmer die Möglichkeit, an den Kommunikationskursen der Klaus Tschira Stiftung teilzunehmen. Voraussetzung für die Bewerbung ist eine exzellente Promotion im Jahr der Ausschreibung und dass der Artikel in deutscher Sprache verfasst wurde.

Lok der Baureihe 101 mit Werbung für den Klaus Tschira Preis

Sag's klar

Seit 2001 bietet die Klaus Tschira Stiftung Kommunikationstrainings für Wissenschaftler an. Die Kurse gliedern sich in die "Schreibwerkstatt" und das "Medientraining" und finden zweimal jährlich statt. Sie richten sich dem Stiftungszweck entsprechend vor allem an Naturwissenschaftler, Mathematiker und Informatiker. In der Schreibwerkstatt wird das allgemeinverständliche und interessante Beschreiben der eigenen Forschungsergebnisse vermittelt, während es im Medientraining um die Kommunikation mit Journalisten und Einblicke in deren Arbeitsweise geht. Die Referenten sind erfahrene Kommunikationsexperten, die mit vielen praktischen Übungen die entsprechenden Inhalte an Gruppen von maximal sechs Personen vermitteln.

Siehe auch

Heidelberger Institut für Theoretische Studien
Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum

Einzelnachweise