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Soziologie

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Soziologie ist die Wissenschaft vom Sozialen. Sie dient der Erforschung des Zusammenlebens in Gemeinschaften und Gesellschaften. Die Soziologie zählt zu den Sozialwissenschaften.

Soziologie fragt nach dem Sinn und den Strukturen des sozialen Handelns, der sozialen Gebilde (bzw. Systeme) und welchem sozialen Wandel diese unterliegen. Dabei wird oft zwischen dem Blick auf Gesellschaften (Makrosoziologie) und dem Blick auf das Verhältnis von Person und sozialem System (Mikrosoziologie) unterschieden.


Eine Übersicht zur Soziologie findet sich unter Portal_Soziologie.

Geschichte

Soziologie ist eine relativ junge Wissenschaft, die sich bei der Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft im 19. Jahrhundert herausbildete. Das Wort ist eine von Auguste Comte geprägte Zusammensetzung aus dem lateinischen socius (gemeinsam) und dem griechischen logos (Wort, Wahrheit, Wissenschaft).

Als Begründer der deutschen Soziologie gilt Ferdinand Tönnies (Gemeinschaft und Gesellschaft, 1887), populärer wurde freilich Max Weber und dessen Modell einer erklärenden Soziologie.

Heute lassen sich mehrere große Ansätze in der deutschsprachigen Soziologie unterscheiden: Auf der einen Seite finden sich VertreterInnen eines Rational Choice-Ansatzes (international vertreten von Sigwart Lindenberg oder Jon Elster), ein bekannter Vertreter dieser Richtung in Deutschland ist Esser. Auf der anderen Seite stehen interpretativ und qualitativ-rekonstruktiv ausgerichtete Arbeiten. Quer dazu lassen sich Arbeiten aus dem Bereich der Kritischen Theorie einerseits und systemtheoretische Arbeiten in der Folge von Parsons und Luhmann andererseits einordnen.

Strömungen innerhalb der modernen Soziologie

Thematische Gliederung der Soziologie

Die Themenbereiche der Soziologie lassen sich auch danach unterscheiden, ob sie der allgemeinen Soziologie oder speziellen Soziologien zuzurechnen sind:

Allgemeine Soziologie

Der allgemeinen Soziologie werden die für das Fach wichtigen theoretischen Ansätze und auch Sachgebiete wie das Verhältnis von Person und sozialem System, sowie die Struktur und der Wandel von sozialen Systemen zugerechnet. Themen der allgemeinen Soziologie sind u.a. soziales Handeln und soziale Beziehung, soziale Ungleichheit, Gruppen , Sozialisation, sozialer Wandel, Methoden der Forschung, soziale Rollen, Tausch, Macht und Herrschaft etc.

Spezielle Soziologien

Spezielle Soziologien - auch Bindestrichsoziologien genannt - befassen sich mit den Strukturen und Prozessen gesellschaftlicher Teilsysteme oder institutioneller Bereiche. Zu ihnen zählen im weitesten und ähnlich der DGS Sektionen folgende Gebiete:

Land- und Agrarsoziologie

Bildung- und Erziehungssoziologie

Entwicklungssoziologie

Familiensoziologie

Frauen- und Geschlechterforschung

Arbeits- und Industriesoziologie

Jugendsoziologie

Karastrophensoziologie

Kultursoziologie

Medien- und Kommunikationssoziologie

Medizinsoziologie

Migrationssoziologie

Musiksoziologie

Organisationssoziologie

Politische Soziologie

Religionssoziologie

Soziologie der Kindheit

Soziologie und Alter(n)

Soziologie und Ökologie

Sportsoziologie

Sprachsoziologie

Stadt- und Regionalsoziologie

Techniksoziologie

Wirtschaftssoziologie

Wissenschaftssoziologie

Wissenssoziologie

Rechtssoziologie

 

Durch die zunehmende Spezialisierung in der Soziologie bilden sich laufend weitere spezielle Soziologien.

Themen, mit denen sich die Soziologie beschäftigt, sind z.B. Arbeit, Migration, Geschlechterforschung, Netzwerkforschung, Sexualität, etc.

Bekannte Soziologinnen und Soziologen

Liste von Soziologinnen und Soziologen

Siehe auch: Philosophen, Politikwissenschaftler

Bücher

  • Abels, Heinz - Einführung in die Soziologie; Wiesbaden 2001

In zwei Bänden wird in kleinen Textauszügen in soziologisches Denken, mit deren Problemen und Begriffen für jeden Interessierten und Erstsemestler eingeführt. Jedes Kapitel dreht sich um einen soziologischen Begriff und baut auf den vorgehenden auf. Auch werden verschiedene Gedankegebäude immer wiederholt. Es ist daher gerade für Erstsemstler ein passendes Grundlagenbuch.

  • Kaesler, Dirk (Hrsg.) - Klassiker der Soziologie; München 2000; C.H. Beck Verlag

Wiederum in zwei Bänden zeigt eine jüngere Generation von Soziologen, im Rahmen von jeweils 20 Seiten, wer die Klassiker sind. Ein-un-dreißig von ihnen werden erstens in ihrem Leben und dem zeitgenössischen Kontext, zweitens in ihrem Werk und deren wichtigsten Begriffen und drittens in ihrer Wirkung auf das zeitgenössisches soziologisches Denken und auf die gegenwärtige internationale Soziologie dargestellt. Diese beiden Bände helfen die Klassiker kurz zu rekapitulieren und in eine Geschichte zu verorten.