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Minensuchboot 1935

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Minensuchboot 1935
Klassendetails
Schiffstyp: Minensuchboot 1935
Dienstzeit: 1938 – 1963
Einheiten: 68: M 1 – M 39, M 81 - M 85, M 101 – M 104, M 131 – M 132, M 151 - M 156, M 201 - M 206, M 251 – M 256
Baukosten je Einheit:
Technische Daten
Länge: 68,1 m
Breite: 8,7 m
Tiefgang: 2,7 m
Verdrängung:
  • Standardverdrängung: 682 ts
  • Einsatzverdrängung: 874 ts
Antrieb: 3500 WPS auf zwei Wellen
Geschwindigkeit: 18,2 kn
Reichweite: 5000 sm
Besatzung: 120 Mann
Bewaffnung bei Indienststellung:
  • 2 x 10,5-cm-Geschütz
  • 2 x 3,7-cm-Flak
  • 6 x 2-cm-Flak
  • 30 Seeminen
Bewaffnung in der Bundesmarine:
  • 1 x 10,5-cm-Geschütz
  • 1-2 x 4-cm-Flak
  • 2-8 x 2-cm-Flak
  • 1 Hedgehog-U-Boot-Abwehrwaffe
  • 30 Seeminen

Das Minensuchboot 1935 war eine Klasse von Minensuchbooten der Kriegsmarine.

Entwicklung und Produktion

Ab 1935 ließ die Kriegsmarine die Klasse auf zehn verschiedenen deutschen Werften bauen.[1] Von 1938 bis 1942 wurden insgesamt 68 Boote der Klasse in Dienst gestellt. Sie bekamen die Nummern M 1 bis M 256 (nicht durchlaufend nummeriert).[2]

Verwendung

Mit ihrer starken Bewaffnung waren die Boote dieses Typs vielseitig einsetzbar und wurden im Zweiten Weltkrieg außer zur Minenräumung auch im Geleitdienst und zur U-Jagd eingesetzt. Außerdem konnten sie bis zu 30 Seeminen legen. Ihr Einsatzgebiet waren die nordeuropäischen Gewässer von der Atlantikküste über die Nordsee und die Norwegensee bis zur Ostsee.

Sie waren in viele Gefechte mit alliierten Kräften, vor allem im Bereich des Ärmelkanals, verwickelt und wurden von den Briten deshalb auch als "Kanalzerstörer" (Channel Destroyers) bezeichnet.[3] 33 der Boote gingen im Krieg verloren.

Verwendung nach dem Krieg

Viele der im Krieg nicht zerstörten 35 Boote wurden nach 1945 zur Minenräumung im Deutschen Minenräumdienst und in anderen unter alliierter Kontrolle stehenden deutschen Seeverbänden eingesetzt. 13 Boote wurden als Kriegsbeute von der Sowjetunion übernommen, fünf von der britischen Royal Navy. Fünf der 17 von den Amerikanern übernommenen Boote wurden 1956/57 von der neu aufgestellten Bundesmarine zurückgekauft. Sie wurden unter den Namen Wespe (M 24), Hummel (M 81), Brummer (M 85), Biene (M 205) und Bremse (M 253) bis 1963 als Geleitboote Klasse 319 für Ausbildungszwecke eingesetzt und bildeten zunächst das 1. Geleitgeschwader und ab 1960 das Schulgeschwader der Bundesmarine.[3]

Verweise

Literatur

  • Siegfried Breyer, Gerhard Koop: Die Schiffe und Fahrzeuge der deutschen Bundesmarine 1956–1976. München 1978, ISBN 3-7637-5155-6.
  • Heinz Ciupa: Die deutschen Kriegsschiffe 1939–1945. VPM, ISBN 3-8118-1409-5.
Commons: Minensuchboot Typ 1935 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stülcken-Werft Hamburg, Oderwerke Stettin, Lübecker Maschinenbau Gesellschaft (LMG) Lübeck, Flender-Werke Lübeck, Schichau-Werke Elbing, Atlas-Werke Bremen, Rickmers Werft Wesermünde, Lindenau Werft Memel, AG Neptun Rostock und Deutsche Werft Hamburg.
  2. M 1 – M 39, M 81 - M85, M 101 – M 104, M 131 – M 132, M 151 - M 156, M 201 - M 206, M 251 – M 256
  3. a b Siegfried Breyer, Gerhard Koop: Die Schiffe und Fahrzeuge der deutschen Bundesmarine 1956–1976