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Plenk

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Wort Plenk bezeichnet im Netzjargon ein Leerzeichen vor einem Satzzeichen (z. B. Komma, Punkt, Ausrufezeichen) oder Wortzeichen (Bindestrich, Abkürzungspunkt), das dort nach den Regeln für den deutschen Schriftsatz und für das Maschinenschreiben nicht hingehört. Das Setzen eines solchen falschen Leerzeichens wird als plenken bezeichnet.

Das Gegenstück, also das Weglassen von Leerzeichen nach dem Satzzeichen, nennt sich Klempen.

Sowohl das Leerzeichen vor dem Komma als auch das Leerzeichen vor dem Ausrufezeichen gehören nicht dorthin, zumindest nicht im Deutschen und vielen anderen Sprachen; anders z. B. im Neugriechischen und Französischen (siehe unten).

Leerzeichen vor Satzzeichen sind im Deutschen hingegen erforderlich bei einem Gedankenstrich, bei der sich öffnenden Klammer, vor Auslassungspunkten (wenn diese für mindestens ein ganzes Wort stehen; siehe auch Ellipse (Satzzeichen)) sowie vor einem Ergänzungsbindestrich (Beispiel: PC-Herstellung und -Verkauf).

Plenks führen bei automatischem Zeilenumbruch zu unschönen Effekten, wie folgendes Beispiel zeigt.

Hier kommt der Text. Ich denke
, ich plenke ! Du denkst , du plenkst
!
Heute essen wir Blumenkohl - Suppe.
Hans ist Diplom – Ingenieur.

Herkunft

Das Wort Plenk ist eine Verballhornung des engl. blank (Leerzeichen). Seit Mitte der 1990er Jahre ist Plenk auch im deutschsprachigen Usenet ein feststehender Ausdruck.

Plenken bei Microsoft Word

Eine besondere Blüte trieb das Plenken bei der verbreiteten Textverarbeitung Microsoft Word. Belässt der Benutzer es bei den Werkseinstellungen, wird bei der Eingabe eines Bindestrichs, der von zwei Leerzeichen umschlossen wird, der Bindestrich automatisch durch einen Halbgeviertstrich ersetzt, was dazu führt, dass aus dem ursprünglich als Bindestrich gemeinten Strich ein Gedankenstrich wird. Sinn dieser Einrichtung ist eigentlich, dem Benutzer, der einen Gedankenstrich schreiben will, die umständliche Eingabe des Sonderzeichens als Alt-0150 zu ersparen. Zusammen mit der im deutschen Sprachraum verbreiteten Unsitte des Plenkens entstehen dadurch automatisch völlig sinnentstellende Schreibweisen.

Hinweis

Oben Gesagtes bezieht sich ausdrücklich auf Schriftsatz/Maschinenschrift, womit eine rudimentäre Druckschrift gemeint ist, wie sie zum Beispiel von Schreibmaschinen, aber auch mit einfacheren Textprogrammen erstellt wird. Im ‚richtigen‘ Drucksatz gibt es dagegen sogar eine reichhaltige Auswahl verschiedener Leerschritte, an denen in der Regel nicht umbrochen wird (‚ ‘, ‚ ‘, ‚ ‘, HTML:  ,  ,  ). Beispiele: ‚z. B.‘, ‚28. 06. 2025‘. Auch dem ‚einfachen‘ Bindestrich stehen Kollegen zur Seite (‚–‘, ‚—‘ HTML: –, —) und schließlich hat das Minus in Berechnungen sein eigenes Zeichen (‚−‘ HTML: −) neben dem ‚±‘ (HTML: ±) oder dem Bruchstrich (‚⁄‘ HTML: ⁄), wobei man jedoch in der deutschen Wikipedia, gemäß deutschen Standards, einen Doppelpunkt (:) setzen sollte.

Sonderfall Französisch

Im Gegensatz zum Deutschen und Englischen ist im Französischen die Verwendung eines Leerzeichens vor Fragezeichen (?), Ausrufezeichen (!), Doppelpunkt (:) und Semikolon (;) im Schriftsatz vorgeschrieben. Außerdem steht hier nach öffnenden («) und vor schließenden (») Anführungszeichen (guillemets) ein Leerzeichen. Diese Regel gilt auch bei Kombinationen von Satzzeichen: « Quoi ? »

Um einen ungewollten Zeilenumbruch zu verhindern, wird dabei ein geschütztes Leerzeichen verwendet. Ist die Verwendung eines geschützten Leerzeichens nicht möglich, so gilt auch für das Französische, dass kein Leerzeichen zu verwenden ist.

Für einen typografisch korrekten Satz wird statt der Notlösung, ein Leerzeichen zu setzen, ein sogenanntes Viertelgeviert verwendet.

Die Besonderheit des Französischen hängt mit der eigenen typografischen Tradition zusammen: so wurden in frühen Drucken sehr viele Kursiven verwendet; außerdem ist das Graphem f am Wortende häufiger als in anderen Sprachen.

Siehe auch: Webtypografie

Sonderfall Chinesisch

Siehe: Klempen