Zum Inhalt springen

Chartres

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. August 2005 um 20:44 Uhr durch Peter200 (Diskussion | Beiträge) (Bekannte Persönlichkeiten: erweitert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Chartres [ʃaʀtʀ] ist eine Präfekturhauptstadt des Départements Eure-et-Loir in Frankreich mit ca. 40.300 Einwohnern. Sie nennen sich Chartrains.

Portal der Kathedrale Notre-Dame de Chartres

Geographie

Chartres liegt in einer großen Ebene inmitten von Weizenfeldern am Fluss Eure.

Geschichte

Chartres war in der Antike unter den Namen Autricum und Carnotum bekannt. Seit dem 4. Jahrhundert war es bereits Bischofssitz. Im 10. Jahrhundert wurde Chartres Mittelpunkt der Grafschaft Chartrain, die im Besitz des Hauses Blois war und 1286 an die französische Krone verkauft wurde. 1528 machte König Franz I. Chartres zum Herzogtum. 1623 erhielt der Herzog von Orléans Chartres als Apanage.

Sehenswürdigkeiten

Das mittelalterliche Chartres ist noch zu einem guten Teil von Wällen, einer Stadtmauer und Toren umgeben. Chartres wurde unter großem Aufwand restauriert und seine engen Sträßchen stehen genauso unter Denkmalschutz, wie seine Kathedrale, die im Wesentlichen 1196 bis 1220 über einer ausgedehnte Krypta aus dem 11. Jahrhundert gebaut wurde, als die älteste hochgotische Kathedrale erhalten ist und mit ihren nahezu vollständig erhaltenen Glasgemälden, insbesondere den drei Rosetten der aus der Mitte des 12. Jahrhunderts stammenden Westfassade und zahlreichen Figuren und Reliefs, aber auch den Schnitzereien auf den Kirchenportalen, Portail Royal genannt, reich geschmückt ist. Die Kathedrale Notre-Dame de Chartres wurde 1979 in die UNESCO Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Sie ist Vorbild für viele andere gotische Kathedralen in Mitteleuropa. Obwohl von ursprünglich neun geplanten Türmen nur zwei auch gebaut wurden und ihr Äußeres durch den verwendeten porösen Kalkstein sehr nüchtern wirkt, gilt Chartres als die Kathedrale schlechthin. Eine weitere hochgotische Kirche in Chartres ist St. Pierre.

Literatur

Sonja Ulrike Klug: Kathedrale des Kosmos. Die heilige Geometrie von Chartres. München 2001. ISBN 3720521338

Wirtschaft

Traditionell ist Chartres eine Stadt, die im Agrarhandel von Getreide, Vieh und Wolle verankert war. Daraus resultiert seine Stellung als Marktzentrum der Beauce. Heute ist die Nahrungsmittel-, Elektroindustrie, Maschinenbau und pharmazeutische Industrie dazugekommen.

bekannte Persönlichkeiten

Chartres ist Geburtsort von:

Der Dichter Noël Ballay (* 1847; † 1902) wurde in der Kathedrale von Chartres beigesetzt. Der stille Held der Résistance, Jean Moulin war von 1939 bis 1940 Präfekt von Chartres.

Bekannte Bischöfe von Chartres: